Betreuung und Überwachung von Risikoschwangerschaften

In der geburtshilflichen Abteilung erfolgt die Betreuung und Überwachung von Risikoschwangerschaften, z.B. bei drohender Frühgeburt, Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus), Mehrlingsschwangerschaften, Verdacht auf Wachstumsrückstand des Kindes, u.v.m.
Hierbei ist das Ziel in ambulanter Mitbetreuung den Verlauf der Schwangerschaft zu begleiten und sicherer zu gestalten. Mit Überweisung durch Ihren Frauenarzt gibt es die Möglichkeit in speziellen Fragestellung zusätzliche Hinweise abzuklären und bei Besonderheiten die bestmögliche, auch vorgeburtliche Therapie zu planen.

Unsere Angebote für Sie auf einen Blick:

Als Ergänzung bei speziellen Fragestellungen bietet diese Technik in Einzelfällen zusätzliche diagnostische Hinweise und dient oftmals der besseren Visualisierung oberflächlicher Strukturen. Einen Platz in der Routinediagnostik konnte hiermit bisher kaum beansprucht werden.
Es ergeben sich bei günstigen Bedingungen faszinierende Bilder, die im Rahmen der IGEL Leistungen ohne diagnostischen Anspruch erbracht werden können.

Dieser Eingriff wird hauptsächlich zur Gewinnung von fetalen Zellen für eine Chromosomenanalyse bei sonografischer Auffälligkeit oder verdächtigem Bluttest angeboten.
Hierbei kann ein Schnelltest die wichtigsten Chromosomenzahlen in einem Tag liefern.
Es werden zusätzlich noch die im Fruchtwasser gelösten Eiweiße alpha- Fetoprotein und das Enzym ACHE bestimmt, die jeweils Aussagen über die Wahrscheinlichkeit einer Spaltbildung des Kindes zulassen.
In späteren Wochen dient die Amniocentese auch dem Nachweis einiger Infektionen, die das Kind betreffen. Eine Amniondrainage mit Entlastung großer Mengen von Fruchtwasser ist in vereinzelten Fällen zum Erhalt der Schwangerschaft bei massiver Überproduktion von Fruchtwasser hilfreich.

Die Instillation von Farbstoffen zum Nachweis eines Blasensprungs ist verlassen worden, nachdem sich spezielle Testkits durchgesetzt haben, die eine deutliche Aussage aus der Bestimmung des vaginalen Sekret erlauben. Nach Etablierung der frühen sonografischen Diagnostik im ersten Trimenon und des Ersttrimesterscreenings bis zur 14. Schwangerschaftswoche konnte die Rate der durchgeführten Punktionen auf ein Fünftel reduziert und damit auch die dadurch ausgelösten Komplikationen entsprechend vermindert werden.

Bei dieser Untersuchung erfolgt eine Entnahme von Mutterkuchengewebe ab der 11. Schwangerschaftswoche.
Die entnommenen Zellen bieten die Möglichkeit der Kultivierung und Erkennung chromosomaler Veränderungen. Bei dieser Fragestellung und dem Wunsch der möglichst frühzeitigen Diagnose mit größter Sicherheit der Aussagekraft ist die Chrorionzottenbiopsie ein probates Mittel mit niedriger Risikokonstellation.

Der Eingriff wird üblicherweise durch die Bauchdecke unter Ultraschallkontrolle durchgeführt.
Sie erfolgt meist bei speziellen Fragestellungen wie bekannter familiärer Erbkrankheit oder wenn es notwendig ist, dass ein Ergebnis sehr schnell vorliegt, da hierbei auch einige Fragestellungen nicht beantwortet werden können und eine gering höhere Fehlerrate besteht, die aufgrund möglicher chromosomaler Mosaikbilder nie ganz auszuschließen ist.

Grundlage ist eine genaue Ultraschalluntersuchung, insbesondere der Kontur mit Bestimmung der Transparenz im Nackenbereich, des Vorhandenseins des Nasenbeins, der Funktion der Herzklappe zwischen rechtem Vorhof und rechter Herzkammer und einer venösen Verbindung nach Eintritt der Nabelschnur.

Es kann damit eine statistische Berechnung erfolgen, die ein Risiko für bestehende chromosomale zahlenmäßige Veränderungen erfasst. Dieses ist mit zunehmendem Alter der Schwangeren wahrscheinlicher, kann jedoch in jedem Alter auftreten. Ergibt sich ein unauffälliges Risiko von unter 1:1000, so kann davon ausgegangen werden, dass keine Trisomie vorliegt.

Zwischen 11+1 und 13+6 Schwangerschaftswoche wird mittels Ultraschall die Nackentransparenz gemessen und in Verbindung mit den Konzentrationen des Eiweißstoffes PAPP-A und des Hormons freies ß-HCG im Blut der Mutter ein Verhältniswert ermittelt. Dieser gibt keine Diagnose über die Anzahl der Chromosomen 13,18 und 21, die die häufigsten Trisomien verursachen, sondern nur eine Wahrscheinlichkeitsaussage mit einer Sicherheit über 90%.

Zur sicheren Diagnostik ist eine Probenentnahme aus der Fruchthöhle mittels Punktion unverzichtbar.

Sollte bei Ihnen zusätzlich der Wunsch nach einer genetischen Beratung bestehen, kann dies mit einer Überweisung und durch Ihren Gynäkologen im Vorfeld organisiert werden.

Die genaue Untersuchung des kindlichen Herzens ist Bestandteil der Organdiagnostik in der 19. bis 22. Schwangerschaftswoche.
Das Herz kann häufiger als alle anderen Organe von Fehlbildungen betroffen sein.
Auch die Untersuchung des fetalen Herzens ist von einer optimalen Geräteeinstellung und -qualität sowie der Kompetenz und der Erfahrung des Untersuchers abhängig.

Bei besonderen Risikosituationen (z.B. bei Verdacht auf Herzfehler) kann das Herz zum Teil schon bereits ab Ende des ersten Schwangerschaftsdrittels (13. bis 14. Schwangerschaftswoche) untersucht werden.
Bei bekannten Herzfehlern ist es besonders wichtig, eine optimale Planung zu Entbindung zu erstellen, um gute Chancen für das Kind zu wahren.

"Ein negativer Test sagt mit bis zu 99 % Wahrscheinlichkeit voraus, ob eine Schwangere in den nächsten 14 Tagen ihr Baby bekommen wird".

In der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe wird ein Test eingesetzt, der über einen Abstrich den Geburtshelfern dabei hilft, die Schwangeren zu identifizieren, die ein hohes Risiko für eine Frühgeburt haben.
Wissenschaftlich untersucht ist der Test für Frauen, die zwischen der 22. und der 35. Schwangerschaftswoche sind. Ein negativer Test sagt voraus, dass eine werdende Mutter mit bis zu 99 % Wahrscheinlichkeit in den nächsten 14 Tagen nicht entbinden wird und hilft so, den notwendigen Krankenhausaufenthalt möglicherweise abzukürzen und die Besorgnis der werdenden Eltern, der Geburtshelfer und der Kinderärzte zu mindern.

Bei einem positiven Testergebnis kann das Team die erforderlichen Therapiemaßnahmen einleiten, die eine Frühgeburt verhindern sollen und sich gleichzeitig auf die Versorgung des neuen hilfebedürftigen Erdenbürgers besser einstellen.
„Eine Frühgeburt kann für das Baby einen langen Aufenthalt auf unserer Intensivstation bedeuten und möglicherweise lebenslange Konsequenzen mit sich bringen.“ erklärt Prof. Dr. med. Hans-Christian Kolberg, der Chefarzt der Frauenklinik, der sich mit Dr. med. Mirco Kuhnigk, dem Chefarzt der Kinderklinik, einig ist, dass eine genauere Vorhersage dieses Risikos eine entscheidende Verbesserung in der Betreuung der Schwangeren mit Hinweisen für eine drohende Frühgeburt darstellt. Mit dem Fibronektin-Test können wir vielen werdenden Müttern die problematischen Langzeitbehandlungen mit wehenhemmenden Medikamenten ersparen und ihnen schneller wieder erlauben, sich körperlich zu belasten.“

Der Test funktioniert über die Messung eines speziellen Stoffes, des Fibronektins, in der Scheide einer Schwangeren. Fibronektin wirkt stark verkürzt ausgedrückt wie ein Klebstoff, der das Baby im Schoß der Mutter hält, bevor die richtige Zeit für die Entbindung gekommen ist.
Eine erhöhte Konzentration von Fibronektin in der Scheide zwischen der 22. und der 35. Schwangerschaftswoche ist ein Hinweis auf ein stark erhöhtes Frühgeburtsrisiko, insbesondere bei gleichzeitig bestehender Wehentätigkeit oder einer Verkürzung des Gebärmutterhalses im Ultraschall, die der Ultraschallspezialist, Oberarzt Dr. med. Carsten Lehment, messen kann.

Bei einem positiven Test wissen also die Geburtshelfer, dass eine Schwangere ihrer besonderen Aufmerksamkeit bedarf und können - neben der Einleitung einer Therapie mit wehenhemmenden Medikamenten, Bettruhe und der Gabe von Kortison zur Reifung der Lunge des Babys bereits im Bauch der Mutter - gemeinsam mit den Kinderärzten, die auf die Behandlung spezialisiert sind, alle Vorbereitungen für die Versorgung des neuen Erdenbürgers bei seiner verfrühten Landung im Leben treffen.
Ein negativer Test hingegen ermöglicht oft eine rasche Rückkehr der Schwangeren nach Hause nach 2-3 Tagen und die Weiterbetreuung der Schwangerschaft durch den eigenen Frauenarzt.
Wenn notwendig, kann der Test alle 14 Tage wiederholt werden und hat dann wieder die gleiche Vorhersagekraft.
Der Fibronektin-Test ermöglicht es uns, diese Belastungen auf ein notwendiges Maß zu reduzieren und vielen werdenden Eltern ihre große Sorge vor einer Frühgeburt zu nehmen.

Die erste Schwangere, bei der wir den Test eingesetzt haben, war eine Kinderkrankenschwester aus unserem eigenen Krankenhaus, die natürlich genau weiß, was eine Frühgeburt für ihr Kind bedeutet. Aufgrund der Messungen des Gebärmutterhalses waren wir alle davon überzeugt, dass die Geburt unmittelbar bevorstand. Der Test war negativ und 14 Tage später war sie immer noch schwanger und das Baby in ihrem Bauch quietschfidel!“ freute sich Prof. Dr. med. Kolberg über die ersten Ergebnisse der Einführung des Tests.

Bei dieser Untersuchung kann die Durchblutung der Nabelschnur und wichtiger Blutgefäße des Kindes gemessen und auf dem Ultraschallbild farbig dargestellt werden.
Wenn Zweifel an der ungestörten Entwicklung des Ungeborenen bestehen (dies kann z.B. bei mütterlichem Bluthochdruck sein), können durch diese Untersuchung genauere Informationen über das Gedeihen des Kindes gewonnen werden, als beispielsweise durch die alleinige Messung seines Wachstums.

Auch die intrauterine Diagnostik einer Anämie gelingt mittels Dopplerflussmessung der Hirnarterien zuverlässig, sodass kaum noch fetale Blutentnahmen mit Nabelschnurpunktion notwendig sind. Die Diagnostik der Durchblutung der Gebärmutter dient der Beurteilung einer möglichen Unterversorgung des Kindes mit Nährstoffen, was sich erst später in geringerem Wachstum zeigen würde. Hiermit kann frühzeitig eine verbesserte Planung eingeleitet werden und die Vorsorge angepasst werden, um die Sicherheit zu erhöhen.

Dieser Ultraschall ist eine weiterführende Untersuchung durch einen spezialisierten Untersucher mit einem Zertifikat der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM II) für spezielle diagnostische Fragestellungen.
Diese Untersuchung ist bei uns jederzeit möglich, eine Überweisung Ihres Frauenarztes ist ausreichend.

Wenn Sie diese Untersuchung wünschen, wenden Sie sich an unser Sekretariat und vereinbaren einen Termin.

Diese Untersuchung ist wesentlich umfangreicher, als das in den Vorsorgerichtlinien
vorgesehene II. Screening in 19.-22. Schwangerschaftswoche.
Es werden die einzelnen Organe auf Funktion und Intaktheit überprüft, die bisherige Entwicklung analog zum Alter bestimmt, die Fruchtwassermenge und die Plazenta beurteilt.
Sollten Auffälligkeiten gefunden werden, die sich im Zusammenhang mit Trisomien häufiger zeigen, so ist hiermit noch keine Fehlbildung gemeint. Es können aber weitere Risikoschätzungen aufgrund dieser Marker hinsichtlich einer Trisomie 21 erstellt werden.
Eine unauffällige Ultraschalldarstellung kann keine chromosomale Veränderung ausschließen, da diese auch ohne erkennbare Organveränderungen vorkommen.
Die bei der Feindiagnostik sichtbaren Organfehler sollten darum auch nicht als Gesamtheit der Untersuchung als genetic scan bezeichnet werden, da hiermit verschiedene Qualitäten ausgedrückt werden.

Prof. Dr. med. Hans-Christian Kolberg
Chefarzt

Prof. Dr. med. Hans-Christian Kolberg
Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe

02041 106-160102041 106-1609E-Mail
Ultraschallexperte
Dr. med. Carsten Lehment
Leitung Pränataldiagnostik

Dr. med. Carsten Lehment
Oberarzt

Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe
spezielle Geburtshilfe und Perinatalmedizin
DEGUM II (Mamma- Sonografie, Geb. Gyn. Sonografie)

Telefon 02041 106-1601

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