Spezielle Risiken bei Schilddrüsenoperationen sind die Verletzung der kleinen Nebenschilddrüsen sowie Stimm- und Sprachstörungen: Durch die unmittelbare anatomische Nachbarschaft der Schilddrüse zum Kehlkopf und den Stimmbandnerven kann es bei der Operation zu verschiedenen Auswirkungen auf die Stimm- und Sprachbildung kommen.
Operations- und narkosebedingte Schwellungen und Reizzustände im Halsbereich bilden sich meist innerhalb weniger Tage zurück.
Bei der Schädigung eines Stimmbandnervs kommt es dagegen zu einer Lähmung des zugehörigen Stimmbandes (Recurrensparese). Ist nur eine Seite geschädigt, kann der Patient zwar sprechen und sich mitteilen. Die Stimme klingt jedoch meist heiser bis krächzend. Sind beide Stimmbänder gelähmt (sehr selten), kann zusätzlich Atemnot auftreten. In diesem Fall kann ein so genannter Luftröhrenschnitt (Tracheostoma) erforderlich sein.
Je nach Schädigungsursache erholen sich die meisten Paresen wieder von selbst. Sollte es nicht zu einer vollständigen Wiederherstellung der Stimmqualität kommen, kann durch eine gute Stimm- und Sprachtherapie (Logopädie) in der Regel ein zufriedenstellendes Ergebnis erzielt werden.
Das Risiko für eine Nervenverletzung hängt auch von den Operationsverhältnissen ab. Wiederholungs- und Krebsoperationen oder Eingriffe bei sehr großen Strumen gehen im Allgemeinen mit einer höheren Gefährdung einher. Trotzdem liegt das Verletzungsrisiko für den Stimmbandnerv bei exzellenten Operateuren im Durchschnitt nicht über 1 Prozent.
Die Angst vor Stimm- und Sprachstörungen ist bei vielen Patienten groß, aber in der Hand versierter Chirurgen in der Regel unbegründet.