Liebe Kolleginnen und Kollegen,

herzlich willkommen zu Ihrem Praktischen Jahr in den Knappschaft Kliniken Universitätsklinikum Bochum.

Mit dem Eintritt in das Praktische Jahr als letztem Abschnitt des Medizinstudiums ändert sich nun Ihr Ausbildungsstatus:
Nachdem in den vergangenen 5 Jahren theoretische Lerninhalte in Form von Vorlesungen und Seminaren an Sie herangetragen wurden und Sie Gelegenheit hatten, diese auch in klinischen Kursen zu vertiefen, geht es in den nächsten drei Tertialen um „real life“, um praktische Erfahrung und konkrete Anwendung der erlernten Inhalte im klinischen Alltag.
 
In den Knappschaft Kliniken Universitätsklinikum Bochum finden Sie neun hochspezialisierte Kliniken vor. Je nach Schwerpunkt des einzelnen Faches haben Sie unterschiedliche Tagesabläufe vor sich. Es gilt flexibel auf Ihre stationären Patienten sowie die geplanten Therapien und Interventionen zu reagieren, genauso wie im praktischen, ärztlichen Leben. Um Sie zu unterstützen, stehen Ihnen alle ärztlichen Mitarbeiter unseres Hauses zur Seite. In jeder Klinik sind Ansprechpartner benannt, mit denen Sie alle Fragen zuAblauf, Unklarheiten etc. besprechen können.
 
Ihr Status ist zwar der eines „Studierenden im Praktischen Jahr“, dennoch werden Sie feststellen, dass Sie für Ihre Patienten Vertrauensperson und ärztliche Autorität darstellen. Aus diesem Grunde möchten wir Sie auf ein angemessenes Auftreten und insbesondere die Einhaltung der ärztlichen Schweigepflicht über Patienten unseres Hauses hinweisen.
 
Ich möchte Sie ausdrücklich ermutigen, viele fachlichen Fragen an die ausbildenden Ärzte heranzutragen und eine ausführliche und kompetente Beantwortung einzufordern. Neben der eigentlichen praktischen Tätigkeit im Patientenumfeld bieten Ihnen die Weiterbildungsangebote der einzelnen Fachkliniken, zahlreiche themenbezogene Konferenzen und interdisziplinäre Seminare Gelegenheit zur Vertiefung Ihres medizinischen Wissens. Für das Selbststudium stehen Ihnen die Räume der Skills-Labs zur Verfügung.
 
Betrachten Sie den vor Ihnen liegenden Ausbildungsabschnitt als eine intensive und praktische Einführung in Ihre ärztliche Tätigkeit, begleitet von interprofessionellem Dialog und umfangreichen Fortbildungsangeboten. Sollten Sie während Ihrer Zeit in unserem Hause Fragen oder Wünsche haben, stehen wir Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung.
 
Wir betrachten Ihre Anwesenheit im Studienjahr 2025/26 als Privileg und freuen uns auf Ihre Rückmeldungen und Anregungen.
 
Mit einem herzlichen Glückauf,
Ihr

Prof. Dr. Holger Holthusen
Medizinischer Vorstand

Wissenswertes für Studierende im Praktischen Jahr

PJ-Verantwortlicher für das gesamte Krankenhaus: 
Ärztlicher Direktor, Prof. Dr. med. Holger Holthusen
Stellv. Ärztlicher Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Michael Adamzik

Zentraler-PJ-Beauftragter und Mentor: OA Dr. med. Matthias Unterberg
Lehrkoordination: Heike Pieofke
 
PJ-Verantwortliche in den einzelnen Kliniken:

  • Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie: OA Dr. med. Matthias Unterberg, AA Malte Engelhard
  • Klinik für Augenheilkunde: Ltd. OA Dr. med. Florian Bauer, FEBO
  • Klinik für Chirurgie: OA Dr. med. Iurii Snopok
  • Hämatologie, Onkologie, Stammzelltransplantation und Zelltherapie: Ltd. OA Dr. med. Thomas Mika
  • Medizinische Klinik: Ltd. OA PD Dr. med. Oliver Götze
  • Klinik für Klinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie: Ltd. OA Dr. med. Tarik Mizziani
  • Neurochirurgische Klinik: Ltd. OA Prof. Dr. med. Mortimer Gierthmühlen
  • Klinik für Neurologie: OA PD Dr. med. Tim Wehner
  • Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Neuroradiologie und Nuklearmedizin: Ltd. OÄ Dr. med. Anushe Weber
  • Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie: Ltd. OA Dr. med. Daniel Mesbah
Zu Beginn des PJ begrüßen das Ärztliche Direktorat und die Lehrkoordination die neuen PJ-ler. Die einzelnen Kliniken entsenden einen Oberarzt, der die jeweiligen klinischen Arbeitsschwerpunkte kurz vorstellt. Die PJ-Verantwortlichen erstellen einen individuellen Ausbildungs-/Rotationsplan. Dieser ist folgendermaßen strukturiert:

  • Anästhesiologie: Operationssäle (4 Wochen), Intensivmedizin (4 Wochen), Ambulanz (4 Wochen), Wahl (4 Wochen)
  • Augenheilkunde: Nach Absprache
  • Chirurgie: Schwerpunktstation 5 (4-6 Wochen), Schwerpunktsstation 7 (4-6 Wochen), Chirurgische Ambulanz, Notfallaufnahme, mögliche Rotationen in die Neurochirurgie, MKG-Chirurgie oder Unfallchirurgie (1-2 Wochen)
  • Innere Medizin: Schwerpunktstation 8 (3-4 Wochen), Schwerpunktsstation 10 (3-4 Wochen), Schwerpunktstation 11 (3-4 Wochen), Intensivstation auf Wunsch (1-2 Wochen), Notaufnahme und weitere Stationen
  • MKG-Chirurgie: Nach Absprache
  • Neurochirurgie: Nach Absprache
  • Neurologie: Schwerpunktstation 18 und 13 (4 Wochen), Epileptologie (4 Wochen), Notaufnahme, Intensivstation
  • Radiologie: Röntgen, Sonografie, CT, MRT, Angiografie
  • Unfallchirurgie und Orthopädie: Schwerpunktstation 6 (4-6 Wochen), UCH-Ambulanz, Notfallaufnahme

Das Führen des Leitfadens Praktisches Jahr (PJ-Pflichtenheft) ist zentraler Bestandteil zur Sicherung der Ausbildungsqualität.
Auf der Station sollten pro Woche mind. zwei Fälle durch den PJ-Studierenden betreut und dem Oberarzt vorgestellt werden.
Während der Stationsphase sollten die PJ-Studierenden ihre Patienten zu den Untersuchungen begleiten.
Am Ende des Tertials wird auf Wunsch ein Probeexamen abgehalten.

PJ-begleitende Fortbildungs-Veranstaltungen
 
Pflichtteilnahme (mit Anwesenheitskontrolle): zentrale Veranstaltungen

Optional: diverse abteilungsspezifische Fortbildungsveranstaltungen (Info über die einzelnen Kliniken)

Fachübergreifende Pflichtveranstaltungen für Studierende im Praktischen Jahr
Die in der nachfolgenden Tabelle aufgelisteten Kurse, Seminare und Konferenzen sind Pflichtveranstaltungen für alle PJ-Studierenden. Durch weitgehende Bündelung der Lehrveranstaltungen ist der Mittwoch zu einem „dies academicus“ geworden.

Mittwoch 
11.00 Uhr | Radiologische Bildanalyse | Demoraum 2 | Dr. med. Anushe Weber
13.00 Uhr | EKG-Kurs blockweise | Hörsaal | PD Dr. med. P. Patsalis
14.00 Uhr | PJ-Seminar | Skills Labs oder Hörsaal | Heike Pieofke

Zum Tertial-Beginn finden Schulungen der Betriebsmedizin, der Hygiene und der EDV statt. Zirka 3 bis 4 Wochen vor Beginn des ersten Herbsttertials finden die Fortbildungen nicht statt.
 
Fakultative Veranstaltungen wie Sonografie-Kurse, Vorlesungen der speziellen UCH, Mikroskopierkurse, Staatsexamensvorbereitungen und vieles mehr bieten wir den PJ-lern als zusätzliche Fortbildungsmöglichkeit an.
Arbeitskleidung
Für das Umkleiden stehen entsprechende Räume und abschließbare Spinde zur Verfügung. Die Arbeitskleidung ist gleichzeitig auch Schutzkleidung. Sie ist daher bei allen Tätigkeiten an und mit den Patienten zu tragen. Die Arztmäntel sind geschlossen zu tragen. In bestimmten Bereichen (z. B. OP, Intensivstation etc.) ist Bereichskleidung vorgeschrieben. Auskunft und Anleitung erhalten Sie von dem jeweiligen dort arbeitenden ärztlichen und pflegerischen Assistenzpersonal.
 
Arbeitsplätze
Auf den Stationen und in den jeweiligen Funktionsbereichen werden soweit möglich Schreibplätze bereitgestellt. In den Arztzimmern sind Arbeitsplätze mit Diktiergeräten vorhanden und können dort genutzt werden. Bitte sprechen Sie sich mit den jeweiligen (Stations-) Ärzten ab. Zudem sind EDV-Plätze auf die Kliniken verteilt. Jeder PJ-ler erhält dafür EDV-Zugriffsrechte, um Patienten auch selbstständig behandeln zu können.

Ärztliche Schweigepflicht 
Patientendaten ebenso wie Diagnosen, Krankheitsverläufe und alle medizinischen Tätigkeiten unterliegen der ärztlichen Schweigepflicht.
Dies bedeutet keinerlei Weitergabe außerhalb des Dienstes bzw. an unbefugte Dritte!
 
Parkplatz
Für PJ-Studierende gibt es eine kostenfreie Parkmöglichkeit im Parkhaus.
 
PJ-Sprechstunde
Das Ärztliche Direktorat bietet PJ-lern einmal im Monat eine Sprechstunde nach Absprache über die Lehrkoordination an. Darüber hinaus finden pro Tertial Evaluierungsgespräche mit dem Ärztlichen Direktorat statt.
 
Vergütung
Alle Studierenden erhalten während des Praktischen Jahres 452 Euro monatlich. Bei einer Einstellung nach Erteilung der Approbation gibt es, wenn mindestens ein Tertial bei uns absolviert wurde, eine Zuordnung der Stufe 2 der jeweiligen Entgeltgruppe für die ersten beiden Jahre. Fragen dazu beantwortet die Personalabteilung unter personal-kkub.solution@knappschaft-kliniken.de.

Verpflegung
Die Cafeteria befindet sich auf der Ebene -1, eine Kaffee-Bar befindet sich auf der Ebene 0. Als PJ-ler erhalten Sie ein kostenloses Mittagessen inklusive Getränk. Für alles Weitere zahlen Sie hier mit Ihrem Transponder, den Sie gegen ein Pfandgeld von 10 € erhalten, den reduzierten Mitarbeitertarif. Der Arztmantel muss während des Cafeteria-Aufenthaltes an die Garderobenhaken gehängt oder auf den Stationen belassen werden.
 
Verhalten innerhalb und außerhalb des Dienstes
Umgang mit Patienten

Bitte nehmen Sie grundsätzlich Rücksicht auf die Würde unserer Patienten. Viele der Patienten, die Sie sehen, sind schwer krank und leiden körperlich und seelisch an ihrer Krankheit. Bringen Sie daher immer Verständnis und Rücksicht für deren Probleme auf - auch dann, wenn die Umgangsformen eines Patienten dieses einmal erschweren sollten. Bedenken Sie bitte, dass Ihnen die Patienten Gelegenheit geben, praktische ärztliche Tätigkeiten (z. B. Punktionen, Injektionen etc.) zu erlernen. Sie nehmen damit hin, dass diese Tätigkeiten weniger routiniert, zeitaufwendiger und vielleicht auch schmerzhafter sind als bei einem erfahrenen Arzt. Begegnen Sie daher Ihren Patienten mit aufmunternder Freundlichkeit und Höflichkeit. Sprechen Sie sie mit ihrem korrekten Familiennamen an.
 
Umgang mit dem Pflegepersonal und dem technischen Assistenzpersonal
Die medizinische Versorgung im Krankenhaus ist grundsätzlich eine Teamleistung, zu der alle hier tätigen Berufsgruppen wichtige Beiträge leisten. Gute Organisation und Kooperation sind die Voraussetzungen für die hohe medizinische Versorgungsqualität einer Universitätsklinik. Noch so bedeutende Forschungsergebnisse und Erkenntnisse nützen den Patienten nichts, wenn sie nicht praktisch umgesetzt werden können. Andererseits sind gute Leistungen und Höchstleistungen nur möglich, wenn die daran beteiligten Mitarbeiter zufrieden sind und sich mit ihrer Aufgabe identifizieren. Daher ist es wichtig, dass Sie im Umgang mit allen Mitarbeitenden im Haus höflich und freundlich sind. Integrieren Sie sich in die jeweiligen Arbeitsabläufe und entwickeln Sie Gespür für Notwendigkeiten, die Sie zur Unterstützung des Teams übernehmen und erledigen können. Schließlich können Sie auch von erfahrenen Pflegekräfte viele für den klinischen Alltag wichtige Dinge lernen und wertvolle Tipps bekommen. Bewahren Sie sich eine Sensibilität für diese Informationen.

Zu den Informationen der einzelnen Kliniken:


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