Manche chirurgischen Eingriffe erfordern eine intensivere Therapie und Überwachung. Diese erfolgt dann auf einer sogenannten Intensivstation oder Intermediate Care Station. Grundsätzlich gibt es 2 Szenarien für einen Intensivaufenthalt.
Geplante Aufnahme auf die ICU
bei großen chirurgischen Eingriffen werden Sie auf Grund der aufwändigen Versorgung während und nach der Operation auf der Intensivstation weiter betreut. Hier stehen mehr Pflegekräfte pro Patient zur Verfügung und es ist eine gezieltere Überwachung möglich. Im Rahmen von großen Operationen kann es beispielsweise sein, dass Sie nicht sofort selbständig atmen können. Ebenso kann es im Rahmen von großen Operationen geben, die intraoperativ erkannt werden und dann aus Sicherheitsgründen eine Überwachung erfordern (z.B. vorübergehende Kreislaufunterstützung, Abnahme der Urinausscheidung etc.). Auch wenn Sie beispielsweise eine schwere Vorerkrankung haben, die weiterer Überwachung bedarf ist ein Aufenthalt auf der Intensivstation indiziert. Dies wird in der präoperativen Vorbereitung gemeinsam mit unseren geschätzten Kolleg:innen der Anästhesie, Intensivmedizin und Schmerztherapie abgesprochen.
Typische Eingriffe für einen vorübergehenden Aufenthalt auf der ICU sind:
- Speiseröhrenentfernung
- Magenentfernung
- Ausgedehnte Leberchirurgie
- Bauchspeicheldrüsenchirurgie
- Transplantationen und Lebendspende Niere
- Andere Eingriffe mit Begleiterkrankungen
Ungeplante Aufnahme auf die ICU
Daneben gibt es die ungeplante Aufnahme auf die ICU. Das kann immer dann notwendig sein, wenn Sie eine Komplikation haben, die eine Kreislaufunterstützung erfordert, Sie beatmet werden müssen, also solche Zustände, die zu einer akuten Verschlechterung führen und folglich lebenswichtige Funktionen intensivmedizinische Unterstützung benötigen. Hierbei kann es sein, dass Sie einen erneuten operativen oder interventionellen Eingriff benötigen oder andere unterstützende Verfahren, um Sie möglichst schnell aus dieser kritischen Situation zu holen. Typische Beispiele für Komplikationen, die Auftreten können sind:
• Lungenembolien
• Herzinfarkt oder andere Herzrhythmusstörungen
• Lungenentzündungen
• Anastomosenisuffizienzen, Abszesse und Sepsis
• Nierenversagen
• Leberversagen
• Akute Blutungen
• Schlaganfall
• Unklare Verwirrtheitszzustände (Delir und andere), die zu Selbstgefährdung führen können
Ein solcher Intensivaufenthalt ist eine besondere Herausforderung für Sie, Ihre Angehörigen, aber auch für die Menschen, die sich um Sie medizinisch kümmern. Hier sind eine offene und klare Kommunikation besonders wichtig, um Ihnen die bestmögliche Begleitung in diesem Geräte-lastigen, für Sie zu Unsicherheit und Angst führenden Umfeld zu ermöglichen. Wir werden in solchen Situation immer aktiv auf Sie zugehen und gemeinsam mit unsere chirurgischen Ärzt:innen sowie den Pflegenden und Ärzt:innen der Intensivstation die Situation gemeinsam mit Ihnen einschätzen und die nächsten sinnvollen Schritte planen.