Verletzungen der Wirbelsäule entstehen meist nach Stürzen aus großer Höhe sowie bei Fahrrad-, Motorrad- und Reitunfällen.
In Abhängigkeit der Bruchform und einer möglichen Verletzung der begleitenden Bänder unterscheidet man stabile von instabilen Verletzungen.
Liegt ein stabiler Bruch ohne wesentliche Fehlstellung vor, kann eine konservative Behandlung mittels Stützkorsett und sofortiger krankengymnastisch begleiteter Mobilisation erfolgen.
Bei instabilen Verletzungen wird in der Regel eine operative Stabilisierung mit einem Schrauben-/Stab-System durchgeführt. Hierbei wird der Verletzte Wirbelkörper wieder aufgerichtet und die Kraft über die angrenzenden Wirbelkörper geleitet, um eine Ausheilung zu ermöglichen.
Bei besonders schweren Bruchformen kann auch der Spinalkanal mit dem darin enthaltenen Rückenmark und den Nervenfasern eingeengt und verletzt sein. Hier muss schnellstmöglich eine operative Entlastung des Spinalkanals und eine Stabilisierung erfolgen, um einen funktionellen Nervenschaden oder gar eine Querschnittslähmung zu verhindern.
Wenn ein gebrochener Wirbelkörper nicht ausreichend zur Ausheilung kommt, kann im weiteren Verlauf auch eine Wirbelkörperersatzoperation erforderlich werden. Hierbei werden Teile oder auch der gesamte betroffene Wirbelkörper entfernt und durch einen tonnenförmigen Platzhalter (sog. Cage) ersetzt werden.
Wirbelkörperbrüche können auch durch Osteoporose (abnehmende Knochendichte und Festigkeit) entstehen. Oft reicht hier ein moderates Trauma, wie ein leichter Sturz auf das Gesäß, für die Entstehung aus. Teileweise können Wirbel sogar spontan und ohne jeglichen Sturz brechen. Die hieraus resultierenden Bruchformen sind meist stabil. Bei der Behandlung steht die Schmerzlinderung zum Erhalt der Mobilität im Vordergrund. Wenn erforderlich, kann auch operativ eine Schmerzlinderung durch minimalinvasive Zementauffüllung der Wirbelkörper (sog. Vertebroplastie oder Kyphoplastie) erzielt werden.
In der Klinik für Unfall- und Handchirurgie, Kindertraumatologie der Knappschaft Kliniken Dortmund führen wir bei Verletzungen der Wirbelsäule eine detaillierte Diagnostik mittels CT und MRT durch, um die genaue Verletzungsform und Begleitverletzungen zu erkennen und zwischen stabilen und instabilen Verletzungen zu unterscheiden.
Durch eine moderne 3-D-Röntgendiagnostik können wir bereits intraoperativ die Lage der Instrumente und die Platzierung der Schrauben kontrollieren. Somit kann das Risiko einer Verletzung der empfindlichen benachbarten Strukturen wie der Nervenwurzeln, des Rückenmarkkanals und der Gefäße im Vergleich zu der konventionellen intraoperativen 2-D-Röntgendiagnostik deutlich reduziert werden.