Lymphabflussszintigraphie in den Knappschaft Kliniken Dortmund

Was ist eine Lymphabflussszintigraphie?

Eine Lymphabflussszintigraphie mit 99mTc-Nanokolloid dient der Funktionsuntersuchung des Lymphabflusses der Beine. Diese kann zur genauen Lokalisationsdiagnostik oder zur Differenzialdiagnostik bei Lymphabflussstörungen beitragen. Hierbei werden kleinste radioaktiv markierte Eiweißpartikel verwendet, die mit der Lymphflüssigkeit abfließen und somit eine funktionelle Bildgebung des Lymphabflusssystems der Beine ermöglichen.

Indikationen zur Lymphabflussszintigraphie

Die Lymphszintigraphie dient der Lokalisationsdiagnostik bei Lymphabflussstörungen der Beine, z.B. nach Traumen, OPs oder anlagebedingten Fehlbildungen. Auch bei der Differenzierung von möglichen Differenzialdiagnosen eines Ödems, z.B. Lymphödem vs. Lipödem/chronisch venöse Insuffizienz, kann die Lymphabflussszintigraphie bei unterschiedlichen therapeutischen Konsequenzen wegweisend sein.

Wie bereite ich mich auf eine Lymphabflussszintigraphie vor?

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Bitte bringen Sie am Tag der Untersuchung auswertige relevante Vorbefunde mit.

Für die Lymphabflussszintigraphie sollten sie etwa 4h Zeit einplanen.

Da in den Untersuchungspausen idealerweise eine körperliche Betätigung erfolgt, sollte bequeme Kleidung und festes Schuhwerk getragen werden. Kompressionsstrümpfe müssen vor Untersuchungsbeginn ausgezogen werden und dürfen bis zum Untersuchungsabschluss nicht wieder angezogen werden, da sonst das Untersuchungsergebnis verfälscht wird. Eine weitere besondere Vorbereitung ist nicht notwendig.

Da ein radioaktiver Tracer verwendet wird muss eine Schwangerschaft vor Untersuchungsbeginn sicher ausgeschlossen sein. Falls gestillt wird, sollte die Milch für 48h verworfen werden.
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Am Untersuchungstag werden Ihnen mittels einer sehr dünnen Spritze insgesamt vier kleine Aktivitätsdepots mit 99mTc-Nanokolloid direkt unter die Haut im Zehenbereich gespritzt (dies ist in etwa mit einer Impfung oder Blutabnahme vergleichbar). Bei vorab ausgeschlossener Eiweißallergie sind keine relevanten Nebenwirkungen, Reaktionen oder Wechselwirkungen zu erwarten.
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Die mikroskopisch kleinen Eiweißpartikel werden mit der Lymphflüssigkeit abtransportiert und im späteren Verlauf nach Untersuchungsende vom Körper ganz abgebaut.
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Nach Injektion erfolgen nach einem individuell festgelegten Protokoll Frühaufnahmen und bei Bedarf Spätaufnahmen in mehreren Intervallen bis 4h nach Untersuchungsbeginn.
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In den Untersuchungspausen sieht das Protokoll – wenn möglich – eine mäßige körperliche Betätigung durch Bewegen der Beine/Laufen und ggf. Treppensteigen vor. Auf diese Weise wird der Lymphabfluss gesteigert und ein repräsentatives Untersuchungsergebnis innerhalb der Untersuchungszeit möglich.

Die Ergebnisse werden in der Regel innerhalb weniger Tage mit dem überweisenden Arzt besprochen.

Mögliche Risiken und Komplikationen

Eine Eiweißallergie sollte vor Untersuchungsbeginn ausgeschlossen sein.

Bezüglich der Glaubensüberzeugung einzelner Religionsgemeinschaften weisen wir darauf hin, dass der radioaktive Tracer Humanalbumin als Blutbestandteil enthält. In diesem Fall sollten diagnostische Alternativen zwischen Patient und zuweisendem Arzt vorab besprochen werden.

Bei ausgeschlossener Eiweißallergie sind häufige Nebenwirkungen des verwendeten radioaktiven Tracers nicht bekannt.

Die Szintigraphie ist mit einer sehr geringen Strahlenexposition verbunden (ca. 1 mSv – dies entspricht etwa der Hälfte der natürlichen Strahlenexposition in Deutschland).

Bei sehr strenger Indikationsstellung kann die Untersuchung auch bei Kindern angeboten werden, hierbei erfolgt die Dosierung des Tracers adaptiert an das Körpergewicht.

Terminvereinbarung und Kontakt

Wenn bei Ihnen eine Lymphabflussszintigraphie erforderlich ist oder Sie Fragen zu den diagnostischen Verfahren haben, steht Ihnen unser Team der Klinik für Nuklearmedizin gerne zur Verfügung. Bitte vereinbaren Sie einen Termin über unsere Terminvergabe oder sprechen Sie uns direkt an.

Prof. Dr. med. Hojjat Ahmadzadehfar, MSc
Prof. Dr. med.
Hojjat Ahmadzadehfar, MSc


Fax: 0231-922-1653

Postalische Anschrift: 
Am Knappschaftskrankenhaus 1
44309 Dortmund


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