Tumorszintigraphie der Schilddrüse in den Knappschaft Kliniken Dortmund

Was ist eine Tumorszintigraphie der Schilddrüse?

Eine Tumorszintigraphie der Schilddrüse mit 99mTc-MIBI dient der Risikostratifizierung von hypofunktionellen Schilddrüsenknoten.
Ein solcher – umgangssprachlich auch ,,kalt‘‘ genannter - Schilddrüsenknoten ist mit einem gering erhöhten Malignitätsrisiko behaftet. Hierbei zeigt eine vermehrte Aufnahme in der Tumorszintigraphie ein erhöhtes Malignitätsrisiko: Ein solcher MIBI-positiver Schilddrüsenknoten sollte dann in der Regel einer weiteren Abklärung mittels Feinnadelpunktion oder Operation zugeführt werden.

Indikationen zur Tumorszintigraphie der Schilddrüse

Die Tumorszintigraphie der Schilddrüse dient der weiteren Risikostratifizierung von hypofunktionellen Schilddrüsenknoten. Vorab sollte immer eine vollständige Schilddrüsendiagnostik mit einem Ultraschall der Schilddrüse/Halsweichteile, Labordiagnostik und konventioneller 99mTc-Pertechnat-Szintigraphie erfolgt sein. Eine Mehrspeicherung in der Tumorszintigraphie im Vergleich zur konventionellen 99mTc-Pertechnat Szintigraphie weist auf ein signifikant erhöhtes Malignitätspotential in einem solchen Schilddrüsenknoten hin und wird als ,,Mismatch‘‘ bezeichnet.

Wie bereite ich mich auf eine Tumorszintigraphie der Schilddrüse vor?

1

Bitte bringen Sie am Tag der Untersuchung auswertige relevante Vorbefunde mit.

Für die Tumorszintigraphie der Schilddrüse sollten sie etwa 3h Zeit einplanen.

Eine besondere Vorbereitung ist nicht notwendig.

Da ein radioaktiver Tracer verwendet wird muss eine Schwangerschaft vor Untersuchungsbeginn sicher ausgeschlossen sein. Falls gestillt wird, sollte die Milch für 48h verworfen werden.
2

Am Untersuchungstag wird Ihnen venöser Verweilkatheter gelegt. Über diesen wird der schwach radioaktiv markierte Tracer (99mTc-Methoxy-isobutyl-isonitril) verabreicht. Hierbei sind in der Regel keine Nebenwirkungen, Reaktionen oder Wechselwirkungen zu erwarten. Diese Tracer wird in vermehrt energiestoffwechselaktiven Zellen – entsprechend auch möglichen Schilddrüsentumoren - gespeichert und dient somit der Bildgebung. Für die Schilddrüse ist dieses unschädlich.
3

Nach einer Pause von ca. 20 min und 2 h werden mit einer Schilddrüsenkamera Bilder angefertigt, ggf. erfolgen je nach Fragestellungen dreidimensionale Zusatzaufnahmen auf einer Gamma-Kamera in Kombination mit einem Niedrigdosis-CT.
 
Die Ergebnisse werden in der Regel innerhalb weniger Tage mit dem überweisenden Arzt besprochen.

Mögliche Risiken und Komplikationen

Häufige Nebenwirkungen des verwendeten radioaktiven Tracers sind nicht bekannt. Die Szintigraphie ist mit einer sehr geringen Strahlenexposition verbunden (ca. 4mSv – dies entspricht etwa dem zweifachen der jährlichen natürlichen Strahlenexposition in Deutschland).
Bei strenger Indikationsstellung kann die Untersuchung auch bei Kindern angeboten werden, hierbei erfolgt die Dosierung des Tracers adaptiert an das Körpergewicht.

Untersuchungsalternativen:

Die Indikation für eine Tumorszintigraphie der Schilddrüse wird immer kritisch mit dem Patienten und Zuweiser besprochen. Je nach Befund der vorher stattgehabten Schilddrüsendiagnostik kann – unter Berücksichtigung des Patientenwunsches – z.B. auch eine direkte Diagnostik mittels Feinnadelpunktion eines Schilddrüsenknotens oder Operation ohne vorher stattgehabte Tumorszintigraphie der Schilddrüse sinnvoll sein.

Gibt es falsch-positive/falsch-negative Ergebnisse?

Keine bildgebende Diagnostik kann den Goldstandard einer OP und anschließenden histopathologischen Aufbereitung eines abklärungsbedürftigen Schilddrüsenknotens ersetzten. Hierbei muss jedoch immer gegen die Invasivität des Eingriffs und seine Risiken abgewogen werden.
Eine negative Tumorszintigraphie schließt entsprechend aktueller Studienlage ein bösartige Veränderung in einem Schilddrüsenknoten mit hoher Wahrscheinlichkeit (ca. 90%) aus.
Eine positive Tumorszintigraphie ist umgekehrt nicht beweisend für eine bösartige Veränderung der Schilddrüse, in einem solchen Fall liegt lt. aktueller Studienlage nur bei 10 bis 30% der positiven Knoten wirklich ein Malignom vor. Eine positive Tumorszintigraphie der Schilddrüse sollte daher immer in Zusammenschau mit dem Ultraschall der Schilddrüse und weiterer Diagnostik wie z.B. einer Feinnadelpunktion betrachtet werden.
Terminvereinbarung und Kontakt
Wenn bei Ihnen eine Tumorszintigraphie der Schilddrüse erforderlich ist oder Sie Fragen zu den diagnostischen Verfahren haben, steht Ihnen unser Team der Klinik für Nuklearmedizin gerne zur Verfügung. Bitte vereinbaren Sie einen Termin über unsere Terminvergabe oder sprechen Sie uns direkt an.
Prof. Dr. med. Hojjat Ahmadzadehfar, MSc
Prof. Dr. med.
Hojjat Ahmadzadehfar, MSc


Fax: 0231-922-1653

Postalische Anschrift: 
Am Knappschaftskrankenhaus 1
44309 Dortmund


Sprechstunden und Ambulanztermine Klinik für Nuklearmedizin
0231 922-0 E-Mail Suche Ambulanzen Jetzt Spenden