Am Anfang einer Diagnosestellung steht immer die umfassende Abklärung und die Überlegung, welche Ursachen für bestehende Gedächtnis-, Orientierungs- oder Aufmerksamkeitsstörungen in Frage kommen könnten.
Bei den Demenzerkrankungen ist hier ein hoher Untersuchungsaufwand notwendig, der sowohl bildgebende Verfahren (wie eine Computertomographie oder eine Kernspintomographie), eine ausführliche ärztliche Untersuchung als auch neuropsychologische Untersuchungen (die einen objektiven Aufschluss über die Gedächtnis-, Orientierungs- oder Aufmerksamkeitsfunktionen bieten) notwendig macht.
Am Ende der diagnostischen Phase steht dann eine Einordnung, ob überhaupt eine Demenz besteht oder welche Demenzerkrankung vorliegt, da die verschiedenen Formen der Erkrankungen auch unterschiedliche Behandlungsschritte erfordern. Beispielsweise können auch Vitamin-Mangel-Erscheinungen, Stoffwechselstörungen, ein chronischer Alkoholgebrauch oder bestimmte Medikamente bei den Betroffenen Symptome auslösen, die einer Demenzerkrankung sehr ähneln. Hier kann es gelingen, die Ursachen zu behandeln und damit auch die Demenzsymptomatik zu beseitigen.
Wie bei jeder Erkrankung ist eine möglichst frühe Diagnostik und Behandlung auch bei der Demenzerkrankung von besonderer Bedeutung. Viele Betroffene, die unter Gedächtnis-, Orientierungs- oder anderen Störungen ihrer Gehirnfunktionen leiden, scheuen aber den Gang zum Arzt, und sprechen die Beschwerden häufig aus Scham und Angst nicht an. Nicht selten fallen auch nahestehenden Angehörigen oder Freunden der Betroffenen erste Veränderungen auf, die dann aber auch (aus der Angst heraus, den Betroffenen zu verärgern) nicht besprochen werden.
Deshalb haben die Knappschaft Kliniken Lütgendortmund eine spezialisierte diagnostische Behandlungseinheit, die Memory Clinic, die eine Gedächtnissprechstunde anbietet, eröffnet. Sie arbeitet eng mit der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie in den Knappschaft Kliniken Lütgendortmund, aber auch der Klinik für Neurologie in den Knappschaft Kliniken Westfalen und mit niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen, die sich mit Demenzerkrankungen gut auskennen, zusammen.
Die Diagnostik einer Demenzerkrankung ist nicht schmerzhaft, aber am Ende des diagnostischen Prozesses steht oft Klarheit und es können medizinische, pflegerische und auch psychosoziale Schritte eingeleitet werden.