Was sollten Sie vor einer Operation tun?
Die Versorgung der Kniegelenksschäden sollte unter den bestmöglichsten Bedingungen stattfinden. Was ist dahingehend zu beachten oder zu tun?
Stellen Sie sich daher auf eine generelle Genesungszeit von bis zu 12 Wochen ein.
Die Thrombose-Prophylaxe sollte zudem auch bis zur Mobilisation ohne Gehstützen fortgeführt werden.
Sportliche Betätigungen wie Laufen, Fußball, Tennis oder andere Sportarten die das Kniegelenk belasten sollten auch erst nach vollständiger Genesung wieder aufgenommen werden.
Hinweis:
Sollte es nach der Operation im Verlauf wieder zu zunehmenden Schmerzen kommen oder es nach der Operation zu einer Rötung, Schwellung oder Überwärmung des Kniegelenks kommen, empfehlen wir eine zeitnahe Vorstellung bei Ihrem behandelnden Arzt oder in unserer Sprechstunde.
Sprechstundentermine vereinbaren Sie hierzu unter der Telefonnummer 02365-90 2501 o. in unserer Arthroskopie-Sprechstunde
Was sind die Risiken einer Operation?
Wie bei jeder Operation muss zwischen allgemeinen und speziellen Risiken unterschieden werden:
Allgemeine Risiken sind:
Die Entnahme richtet sich dabei nach dem jeweiligen körperlichen Habitus sowie der sportlichen oder beruflichen Belastung. Beide Transplantate haben Ihre eigenen Vor- und Nachteile. Es sind jedoch etablierte und schon lang angewandte Transplantatverfahren.
Hier wird nun exemplarisch der Verlauf einer Hamstringsehnen-Transplantat Entnahme beschrieben.
Die beiden zu entnehmenden Muskel, bzw. Sehnenenden liegen im innenseitigen unteren Oberschenkeldrittel und setzen knöchern am innenseitigen vorderen oberen Schienbeindrittel an.
Dahingehend erfolgt ein ca. 6-7cm langer schräg verlaufender Hautschnitt im Bereich des innenseitigen vorderen oberen Schienbeindrittels (siehe Abb. 2).
Es werden die Sehnenenden dargestellt und vom Knochen abgelöst und mit einem speziellen Entnahmegerät aus dem Muskelverbund herausgelöst.
Im Anschluss werden die Sehnen vom Muskelfleisch gesäubert, so dass die reine Sehne übrig bleibt. Die entnommenen Sehnenstücke sind ca. 25cm lang (siehe Abb. 1).
Sie werden mehrmals übereinander gelegt (vierfach - sogenanntes Quadrupel) und so auch im Durchmesser verbreitet (siehe Abb. 1). Es werden nun beide Enden mit Fäden fixiert.
Abb. 1: (Links) In der Länge präparierte Semitendinosus und Gracilis-Sehne. (Mitte) Beide Sehnen werden übereinander gelegt und insgesamt vierfach zu einem sogenannten Quadrupel gefaltet. (Rechts) Das neue Transplantat besitzt nun einen größeren Durchmesser. Insgesamt liegt nur ca. 1/3 des Transplantats im Gelenk. Die oberen und unteren Drittel befinden sich in den Bohrkanälen.
Als nächstes erfolgt die Bohrung der Transplantat Kanäle sowohl im Unter- und Oberschenkel. Hierbei orientiert man sich an der anatomischen Laufrichtung des vorderen Kreuzbands:
Für die Bohrung des Kanals im Unterschenkel wird ein Zielgerat eingesetzt, welches die Bohrrichtung vorgibt, so dass im genauen anatomischen Verlauf aufgebohrt werden kann (siehe Abb. 2).
Abb. 2: Mittels eines Zielgeräts wird der Verlauf des neuen Kreuzbandes festgelegt. Bei optimaler Position erfolgt dann die Bohrung des Kanals im Unter- und Oberschenkel (von unten vorne innen - nach oben hinten außen).
Nun wird das neue Transplantat über ein Zugsystem durch den Bohrkanal im Unterschenkel hoch in den Oberschenkel gezogen. Die überstehenden Fadenreste werden entfernt. Der Bohrkanal im Unter- und Oberschenkel mit selbstauflösenden Schrauben verschlossen und die neue Sehne somit fixiert.
Es erfolgt eine Begutachtung des Transplantatsitzes sowie eine Mobilisation des Kniegelenks mit wiederholenden Beuge- und Streckbewegungen.
Abschließen eine nochmalige Spülung des Gelenks und die Einlage einer Drainage zum Abfluss der Gelenksflüssigkeit sowie der Hautverschluss der Arthroskopie Portale sowie der Entnahmestelle am Unterschenkel.
Je nach Komplexität kann die gesamte Operation vom Hautschnitt bis zur Hautnaht dauert ca. 90 Minuten dauern.
Was passiert nach der Operation?
Nach Abschluss der Operation erfolgt die Anlage einer sogenannten Donjoy-Schiene, die Ihnen nur ein gewisses Bewegungsausmaß der Beugung erlaubt. Sie dürfen aber mit vollem Körpergewicht auftreten, sollten hierbei aber nicht über die Schmerzgrenze hinausgehen.
Am ersten Tag nach der Operation erfolgt eine Mobilisation und Gehtraining mit den Physiotherapeuten sowie in Abhängigkeit der Füllmenge die Entfernung der Drainage.
Die Donjoy-Schiene sollte Tag und Nacht getragen werden.
Für die ersten drei Wochen besteht eine Beugelimitierung auf 90° bei einer vorgegebenen Streckhemmung von 10°.
Wenn es Ihre Beschwerden zulassen und die Wunden reizlos und abgeschwollen sind besteht die Möglichkeit einer Entlassung am 3. oder 4. Tag nach der Operation.
Die weitere ambulante Nachbehandlung erfolgt durch den Orthopäden oder den Hausarzt.
Nach Ablauf von 3 Wochen ist ein Kontrolltermin in unserer Sprechstunde geplant, wo zum einen der klinische Verlauf beurteilt werden soll und zum anderen die Streckhemmung der Donjoy-Schiene aufgehoben wird.
Für weitere drei Wochen sollte die Donjoy-Schiene getragen werden, bei einem noch limitierten Beugeumfang von 90°. Weitere unterstützende passive Physiotherapie wird dabei empfohlen.
Insgesamt 6 Wochen nach der Operation empfehlen wir eine nochmalige Vorstellung in unserer Sprechstunde. Bei gutem Heilungsverlauf kann dann die Beugelimitierung aufgehoben werden.
Die Schiene kann nun noch unterstützend getragen und über 1-2 Wochen abtrainiert werden.
Nun besteht auch die Möglichkeit einer ambulanten Reha Maßnahme mit Muskelaufbau sowie dosierter aktiver und passiver Physiotherapie.
Die Thrombose-Prophylaxe sollte zudem auch bis zur Mobilisation ohne Schiene fortgeführt werden.
Nach 12 Wochen empfehlen wir den Beginn vorsichtigen Sportbeginn, z.B. Radfahren o. lockeres Laufen.
Kontaktsportarten wie Fußball, Handball, Ski oder Tennis empfehlen wir nach ungefähr einem dreiviertel Jahr.
Stellen Sie sich daher auf eine generelle Genesungszeit von 9 bis zu 12 Monaten ein.
Einen genauen Ablaufplan der Nachbehandlung bei einem VKB-Ersatz finden Sie zudem im Downloadbereich.
Hinweis:
Sollte es nach der Operation im Verlauf wieder zu zunehmenden Schmerzen kommen oder es nach der Operation zu einer Rötung, Schwellung oder Überwärmung des Kniegelenks kommen, empfehlen wir eine zeitnahe Vorstellung bei Ihrem behandelnden Arzt oder in unserer Sprechstunde.
Sprechstundentermine vereinbaren Sie hierzu unter der Telefonnummer 02365-90 2501 o. in unserer Arthroskopie- o. Sportorthopädie Sprechstunde.
Was sind die Risiken einer Operation?
Wie bei jeder Operation muss zwischen allgemeinen und speziellen Risiken unterschieden werden:
Allgemeine Risiken sind:
Spezielle Risiken sind:
Ein paar Tage vor dem geplanten Aufnahmetermin erfolgen in unserer Ambulanz die notwendigen Vorbereitungen. Hierbei findet zum einen eine chirurgische und anästhesiologische Aufklärung statt. Ferner findet eine Blutentnahme statt sowie gegeben falls noch zusätzliche Untersuchungen (EKG, Röntgen). Diese Vorbereitungen starten ab 12:00 Uhr und können alles in allem 2-3 Stunden in Anspruch nehmen.
Was geschieht während einer Operation?
Nach Abschluss aller Vorbereitungen werden Sie zu dem von Ihnen gewünschten Termin im ambulanten Operationszentrum (AOZ) um 07:00 Uhr aufgenommen.
In der Zeit von 07:00 - 07:45 Uhr besucht Sie der Operateur, bespricht noch einmal kurz den Eingriff und markiert den zu operierenden Bereich. Ihre genaue Position können Sie durch die Krankenschwestern erfahren.
Die Mitarbeiter des AOZ werden Sie dann über den Start Ihrer Operation informieren und Sie in den Operationstrakt bringen.
Dort angekommen werden Sie von den Narkoseärzten in Empfang genommen und weiter betreut. Hiernach erfolgt die Lagerung auf dem OP-Tisch.
Es erfolgt zunächst eine Narkoseuntersuchung des Schultergelenks. Das ist insbesondere wichtig um das passive Bewegungsausmaß besser zu beurteilen. Bei einer Einsteifung der Schulter (Frozen-Shoulder) ist es hier zudem manchmal notwendig die Kapsel durch passive Überdehnungsbewegungen zu zerreißen und damit das Bewegungsausmaß auf ein gesundes Maß zu erweitern.
Nach durchgeführter Hautwaschung und steriler Abdeckung erfolgt ein kleiner Hautschnitt im Bereich des hinteren äußeren Schultergelenks durch den die Kamera in das Schultergelenk eingebracht wird.
Es erfolgt der 1. Abschnitt der OP - die diagnostische Phase:
Hierbei wird eine Bestandsaufnahme aller Schultergelenksbereiche durchgeführt und Fotodokumentiert. Das dient dazu den Schaden des Schultergelenks zu erkennen und die anstehende Therapie besser einzuschätzen.
Hiernach erfolgt der 2. Abschnitt der OP - die therapeutische Phase:
In Abhängigkeit der Schädigungen erfolgt ggf. bereits jetzt die Anlage eines sogenannten zweiten Zugangs, diesmal von vorne oder seitlich. Ebenfalls auf Höhe des Schultergelenks. Durch diesen lassen sich dann die notwendigen Instrumente, wie Tasthaken, Greif- und Kneifzangen, Shaver oder Brenninstrumente sowie Befestigungsinstrumente in das Gelenk einbringen.
Dies ist zum Beispiel bei Verletzungen der Gelenkslippe oder der Rotatorenmanschette, bei freien Gelenkskörpern im Schultergelenk, stark veränderten Schleimhäuten, Knorpelschäden sowie im Rahmen von Gelenksinfektionen notwendig.
Einriss der Rotatorenmanschette:
Im Rahmen der Inspektion des Schultergelenks werden die Muskeln und Sehnenansätze der sogenannten Rotatorenmanschette beurteilt. Hierbei kann genau nachgewiesen werden ob komplette Einrisse oder nur Teileinrisse der Muskulatur, bzw. der Sehnenansätze bestehen.
Bei Teileinrissen werden in der Regel keine operativen Maßnahmen durchgeführt, da ein Selbstheilungspotential besteht.
Bei kompletten Rissen kommt es dabei wiederum auf das Alter der Schädigung an:
Frische Einrisse werden genäht. Das bedeutet, dass der abgerissene Sehnenansatz an die eigentliche Ansatzstelle am Knochen gezogen und dort mittels Ankernähten oder Fixationsschrauben am Knochen wieder befestigt wird. Gegebenen falls muss bei unübersichtlichen Verhältnissen die Übernähung offen, dass heißt über einen kleinen Hautschnitt, erfolgen.
Alte Einrisse sind mitunter schwierig zu nähen, da die gerissenen Sehnen- und Muskelanteile im Verlauf der Zeit verfetten und die Muskeln sich durch ihre Eigenspannung zurückziehen und somit auch an Länge verlieren. Daher reißen die Nähte oft wieder aus. In solchen Fällen ist dann leider keine Reparatur möglich.
Verletzungen der Gelenkslippe:
Im Rahmen der Inspektion des Schultergelenks werden auch die Gelenkspfanne und die umgebende Gelenkslippe sowie der Knorpel genau beurteilt.
Bei Einrissen der Gelenkslippe können die abgerissenen Anteile wieder vernäht oder mittels Ankernähten und Fixationsschrauben am Knochen wieder befestigt werden.
Frozen-Shoulder:
Liegt eine Einsteifung des Gelenkes vor, ist durch die Narkosemobilisation der erste Schritt zur Genesung erfolgt. Im weiteren Verlauf werden die verklebten Schleimhaut- und Kapselbereiche entfernt. Ferner erfolgt eine ausgiebige Inspektion ob Begleitverletzungen sichtbar sind. Diese werden dann auch sofort mitbehandelt.
Schulter-Enge Syndrom:
Bei einem Schulter-Enge Syndrom ist es das Ziel zwischen dem Schulterdach und dem Oberarmkopf den Abstand zu vergrößern. Diesbezüglich erfolgt eine sogenannte subacromiale Dekompression (kurz SAD).
Hierbei wird über den bereits am hinteren Schultergelenk befindlichen Zugang die Kamera in den sogenannten subacromialen Raum eingeführt. Da hier meistens eine ausgeprägte Schleimhautentzündung vorliegt wird diese zunächst großzügig entfernt, bis die anatomischen Strukturen und das Schulterdach einsehbar sind.
Dafür wird am Schultereck von der Seite ein weiterer Zugang gelegt, durch den ein Brenninstrument eingebracht werden kann, welches die entzündeten Schleimhäute verödet. Wenn dann das knöcherne Schulterdach sichtbar ist wird mit einer Knochenfräse der überstehende Knochenanteil, insbesondere nach vorne hin, reduziert.