Prof. Dr. Michael Adamzik zum Vorsitzenden der Deutschen Sepsis-Gesellschaft gewählt
„Ich freue mich sehr, dass mir die Ehre zuteilwird, Vorsitzender dieser wichtigen und einflussreichen Fachgesellschaft zu sein“, so Prof. Adamzik. „Als Deutsche Sepsis-Gesellschaft ist es unser Ziel, das Verständnis für das Krankheitsbild Sepsis sowohl in der Öffentlichkeit als auch in der medizinischen Fachwelt weiter zu vertiefen, die Forschung zu Sepsis entscheidend voranzubringen und junge Wissenschaftler*innen nachhaltig zu fördern.“
In den letzten Jahren konnte die DSG bereits wichtige Erfolge erzielen: Im Sommer 2025 wurde die S3-Leitlinie Sepsis veröffentlicht, die nun vom Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) zur Qualitätsbewertung herangezogen wird. Außerdem wurden gemeinsam mit dem Deutschen Qualitätsbündnis Sepsis ein umfangreicher Kodierleitfaden für Sepsis entwickelt. „Ein wichtiger Aspekt unserer Arbeit ist auch der Aufbau internationaler wissenschaftlicher Netzwerke, um den Austausch unter führenden Wissenschaftler*innen zu stärken und Deutschland als Standort für exzellente Forschung im Bereich der Sepsis weiter zu stärken“, erklärt Prof. Adamzik die Mission der DSG.
Sepsis, umgangssprachlich auch als Blutvergiftung bezeichnet, ist weltweit eine der häufigsten und gleichzeitig eine in der Öffentlichkeit kaum wahrgenommene Erkrankung. In Deutschland erkranken jedes Jahr etwa 230.000 Menschen, mindestens 85.000 versterben daran. Damit gehört Sepsis zu den häufigsten Todesursachen in Deutschland. „In der Gesellschaft fehlt bislang häufig das Wissen, wie man sich vor einer Sepsis schützen kann und nur wenige wissen, dass die Sterblichkeit im ersten Jahr nach überstandener Sepsis bei rund 35 Prozent liegt. Durch gezielte Rehabilitationsmaßnahmen kann dieses Risiko deutlich gesenkt werden“, erklärt Prof. Adamzik.
Die DSG setzt daher auch gemeinsam mit dem Aktionsbündnis „Deutschland erkennt Sepsis“ auf Prävention, Prehabilitation und Rehabilitation. „Wir müssen Präzisionsmedizin in die Sepsistherapie integrieren, um die Sterblichkeit zu senken“, so Prof. Adamzik. Daher ist Sepsis schon seit Jahren einer der Forschungsschwerpunkte der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie der Knappschaft Kliniken Universitätsklinikum Bochum. „Zusammen mit dem Zentrum für Künstliche Intelligenz, Medizininformatik und Datenwissenschaften arbeiten wir daran, KI-gestützte Modelle zu entwickeln, die den Verlauf einer Sepsis möglichst präzise vorhersagen können und so Behandlungsansätze effizienter nutzbar zu machen“, führt Prof. Adamzik aus.
