Augenklinik der Knappschaft Kliniken Universitätsklinikum Bochum erhält Fördermittel für innovatives Forschungsprojekt zur Vermeidung von Tierversuchen
Die Universitäts-Augenklinik an den Knappschaft Kliniken Universitätsklinikum Bochum, erhält eine Förderzusage vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) für das zukunftsweisende Forschungsprojekt „BestPracticePig-2“. Das Projekt zielt darauf ab, tierversuchsfreie Alternativmethoden in der Augenforschung zu etablieren.
„BestPracticePig-2“ fokussiert sich auf die Entwicklung eines standardisierten Verfahrens zur Verwendung von Einzelaugenzellkulturen aus Schweinegewebe, das als Nebenprodukt in der Lebensmittelproduktion anfällt. In Zusammenarbeit mit den Forschungsstandorten Kiel und Tübingen wird diese Methode unter standardisierten Bedingungen weiterentwickelt und validiert. Ziel ist es, ein robustes, übertragbares Zellkulturmodell zu schaffen, das eine vielversprechende Grundlage für die Erforschung von Augenkrankheiten wie der altersbedingten Makuladegeneration und anderen Erkrankungen der Netzhaut bietet. Das Forschungsprojekt wird unter der Leitung von Prof. Dr. Stephanie Joachim, Leitung des Experimental Eye Research Institute der Augenklinik, durchgeführt.
„BestPracticePig-2“ verfolgt das Ziel, tierversuchsfreie Alternativmethoden im Sinne der 3R-Prinzipien (Replace, Reduce, Refine) zu nutzen. Die drei Prinzipien Replace (vermeiden), Reduce (verringern) und Refine (verbessern) beschriebenen Handlungsgrundsätze, die die Zahl der Tierversuche in der medizinischen Forschung begrenzen und wenn möglich ersetzen soll. Im Rahmen des Forschungsprojekts wird daher Gewebe genutzt, dass in der Lebensmittelproduktion als Nebenprodukt anfällt.
„Durch dieses Projekt fördern wir nicht nur die wissenschaftliche Weiterentwicklung im Bereich neuer Therapieansätze für Augenkrankheiten, die insbesondere die ältere Bevölkerung betreffen, sondern leisten zugleich einen Beitrag zum ethischen Tierschutz“, so Prof. Dr. Joachim.
An der Augenklinik der Knappschaft Kliniken am Universitätsklinikum Bochum werden zahlreiche Forschungsprojekte durchgeführt, die sich mit der Weiterentwicklung diagnostischer und therapeutischer Ansätze befassen. Das übergeordnete Ziel dieser Projekte ist es, durch innovative Forschung die Versorgung von Patientinnen und Patienten nachhaltig zu verbessern und neue Therapieansätze schneller in die klinische Praxis zu überführen.
„Diese Forschungsförderung zeigt die hohe Bedeutung unserer wissenschaftlichen und klinischen Arbeit. Wir sind stolz darauf, durch unsere Forschung einen echten Mehrwert für die Augenheilkunde und die Patientenversorgung zu schaffen“, betont Prof. Dr. Joachim.