Knappschaft Kliniken MVZ Nord GmbHDermatologie

Unser Leistungsangebot: Haut

Was ist Psoriasis?
Psoriasis ist eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung mit oder ohne Gelenkbeteiligung, die weltweit verbreitet ist und von der in Deutschland 3-4 % der Gesamtbevölkerung betroffen sind. Sie kommt gleich häufig bei Männern wie bei Frauen vor und kann bei Menschen jeden Alters in Erscheinung treten. Bei der Psoriasis ist das Immunsystem fehlgeleitet und reagiert gegen Bestandteile des eigenen Körpers, etwa gegen die Haut und/oder die Gelenke. Die Psoriasis vulgaris (Schuppenflechte) ist die häufigste Form der Psoriasis. Ihre Kennzeichen sind gerötete Hautstellen, die von silbrig-weißen Schuppen bedeckt sind. Diese Psoriasis-Herde können an allen Hautpartien des Körpers auftreten, erscheinen aber zumeist an den Knien, Ellenbogen, Ohren und auf der Kopfhaut.

Ist die Psoriasis ausschließlich eine Krankheit der Haut?
Nein. Die Psoriasis ist eine Systemerkrankung, die neben der Haut und den Gelenken auch andere Organsysteme beeinflussen kann. Es besteht ein erhöhtes Risiko für hohen Blutdruck, Diabetes (Zuckerkrankheit) und Fettstoffwechselstörungen, insbesondere in Zusammenhang mit starkem Übergewicht.

Wie bekommt man Psoriasis?
Sicher ist, dass Psoriasis keine ansteckende Krankheit ist. Sie ist in ihrer Anlage erblich/genetisch bedingt. Durch die Vererbung wird aber nicht bestimmt, wie schwer sich die Krankheit ausbildet. Die Psoriasis wird ausgelöst bzw. verschlimmert durch vielfältige innere und äußere Einflüsse (sog. Triggerfaktoren).

Welche Einflüsse können schaden?​
Übergewicht und Rauchen:
Eine gesunde, ausgewogene Ernährung und die Vermeidung von Übergewicht und Nikotin/Rauchen sind wichtige Bausteine für die Besserung einer Schuppenflechte mit eigenen Mitteln und können häufig einer Verschlimmerung vorbeugen.

Psychische Faktoren:
Emotionale Belastungen können durch die damit verbundenen Störungen des Nervensystems nicht nur die Psoriasisherde auslösen, sondern auch Ursache späterer Verschlimmerungen und Rückfälle sein. Es ist deshalb wichtig - soweit wie möglich - Situationen zu vermeiden, die Stress verursachen, seelisch belasten oder übermäßig nervös machen.

Hautverletzungen:
Schnittwunden, Hautabschürfungen, Prellungen, übermäßige lokalisierte Hitze- und Kälteeinwirkungen oder auch Narben können eine Psoriasis auslösen. Achten Sie deshalb auf Reaktionen, die solchen Einwirkungen folgen können.

Infektionskrankheiten:
Halsentzündungen durch Streptokokken und/oder andere bakteriell- oder virusbedingte Infektionen können eine Schuppenflechte erstmalig auslösen oder eine bereits zuvor bestehende Psoriasis verschlimmern/triggern.

Alter und körperliche Verfassung:
Es gibt bestimmte Lebensabschnitte, in denen sich eine Psoriasis verstärkt zeigen kann. Zum Beispiel kann sich bei Frauen die Psoriasis während der Schwangerschaft weniger bemerkbar machen, nach der Entbindung aber schnell wieder aufflammen. Frauen sind zudem etwas anfälliger während oder nach den Wechseljahren.

Medikamente:
Eine Schuppenflechte kann manchmal auch durch bestimmte Medikamente (z. B. sog. Betablocker/Mittel gegen hohen Blutdruck) verschlimmert werden.

Wie wird eine Psoriasis behandelt?
Die Behandlung der Psoriasis gehört unbedingt in die Hand eines erfahrenen Arztes, möglichst eines Hautarztes. Nur ein Arzt kann nach genauer Diagnose die für die jeweilige Psoriasisform richtige Behandlungsmethode bestimmen. Zu nennen sind zur äußerlichen Behandlung die Lichttherapie (PUVA, Selektive UV-Phototherapie, Balneo-Phototherapie), die Behandlung mit Kortikoiden, mit Salizylsäure, Teer- und Vitamin-D3-haltigen Salben. Daneben gibt es auch Medikamente zur innerlichen Behandlung, die bei mittelschweren und schweren Formen der Psoriasis verordnet werden. Unabhängig davon, welche Behandlungsmethode gewählt wird, erfordert die Haut bei Psoriasis eine gründliche und reichliche Fettung, da die meisten der genannte Behandlungsmethoden die ohnehin schon trockene Haut zusätzlich austrocknen können.

Gibt es eine vollständige Heilung der Psoriasis?
Nein. Aber durch eine gezielte, fachdermatologische Behandlung und eine sorgfältige Hautpflege sowie die Ausschaltung der die Psoriasis auslösenden oder verschlimmernden Faktoren lassen sich auch schwere Fälle von Psoriasis unter Kontrolle bringen. Viele Psoriatiker können dadurch längere erscheinungsfreie Zeitabschnitte erreichen.

Fast jeder Mensch leidet im Laufe seines Lebens mindestens einmal an einer Urtikaria (Nesselsucht), die meist nur wenige Stunden oder Tage anhält und fast immer harmlos verläuft.

Dabei kommt es an der Haut zur Ausbildung juckender, rötlicher Flecken oder Quaddeln, die mit den Hautveränderungen nach Berühren einer Brennnessel vergleichbar sind. Gleichzeitig kann es auch zu einer Schwellung der Gesichtshaut (sog. Quincke-Ödem), insbesondere der Augenlider und Lippen, sowie (selten) auch zu Schwellungen der Gelenke und zu Fieber mit migräneartigen Kopfschmerzen kommen. Von einer chronischen Urtikaria spricht man, wenn die Beschwerden länger als 6 Wochen bestehen oder darüber hinaus immer wieder auftreten.
Die Ursachen einer Urtikaria sind vielfältig; häufig lässt sich der genaue Auslöser nicht ermitteln.

Welche Ursachen können einer Urtikaria zugrunde liegen?
  • Medikamente, die wegen anderer Erkrankungen eingenommen werden, häufig Schmerzmittel, die Acetylsalicylsäure (ASS) enthalten, Antibiotika, sog. Antirheumatika (z.B. Diclofenac oder Ibuprofen), seltener auch ACE-Hemmer (= Medikament gegen Bluthochdruck), Weißdorn, Kräutertees oder pflanzliche Abführmittel<
  • Psychische Faktoren wie Stress, Ärger, Trauer etc. (häufig!)
  • Virusinfekte (häufig)
  • Impfungen
  • Physikalische Ursachen wie Kälte, Wärme, Druck und Sonnenlicht;
  • Körperliche Anstrengung (Sport, Arbeit) mit Schweißbildung;<
  • Bakterienherde im Körper, die oft nur wenige spürbare Beschwerden verursachen wie Zahnwurzelgranulome, Nasennebenhöhleninfekte, Entzündungen der Eierstöcke und der Rachenmandeln, Infektionen der Magenschleimhaut mit Helicobakter pylori (eher selten)
  • Konservierungsstoffe und Farbstoffe in Lebensmitteln und Getränken (sog. Nahrungsmittelzusatzstoffe), die aber nach dem derzeitigen Lebensmittelrecht durch den Hersteller auf der Verpackung nicht immer angegeben werden müssen (eher selten)
  • Würmer (bei Kindern) im Darm (selten)
  • Allergien gegen Nahrungsmittel (z. B. Milcheiweiß, Hühnereiweiß, Nüsse, Sellerie und Gewürze) oder Blütenpollen (selten!)
Alle diese Faktoren können eine Nesselsucht verursachen und sollten bei länger als 6-8 Wochen anhaltenden Beschwerden ausgeschlossen werden.

Welche Maßnahmen sind zur Klärung der Ursache sinnvoll?
​Bei einer Urtikaria, die mehr als 6 Wochen andauert, empfiehlt sich das folgende Vorgehen:
  • Suche nach einem Bakterienherd im Körper, d. h. Blutuntersuchung und Urinuntersuchung, ggfs. Röntgen von Lunge, Nasennebenhöhlen und Zähnen, gynäkologische Untersuchung, HNO-Untersuchung und zahnärztliche Untersuchung, Vorstellung beim Spezialarzt für Magen- und Darmerkrankungen (Gastroenterologe) zum Ausschluss einer Infektion mit Helicobakter pylori.
  • Allergietestung (in unserer Praxis) am Unterarm auf Nahrungsmittel, Pollen, Schimmelpilze etc. (dauert ca. 20 Minuten); Blutabnahme zur Bestimmung von Antikörpern gegen Allergene; ggfs. Stuhluntersuchung auf Wurmeier (Stuhlröhrchen mitgeben lassen!).
  • Bei seltenen Rezidiven der Urtikaria: Führen eines Tagebuches über alle Speisen und Getränke, die 12 Stunden vor dem Ausbruch eingenommen wurden.
  • Zur Aufklärung der Ursache bedarf es immer Ihrer konsequenten Mitarbeit und nicht selten eines fast kriminalistischen Spürsinns.
  • Dennoch lässt sich die Ursache in vielen Fällen nicht ausfindig machen; man spricht dann von einer chronischen idiopathischen Urtikaria oder chronisch spontanen Urtikaria.​​

Wie ist die Prognose einer Urtikaria?
In den meisten Fällen kommt es zu einer folgenlosen Abheilung innerhalb von wenigen Tagen oder Wochen. In manchen Fällen lässt sich die Ursache der Nesselsucht nicht ausfindig mache, so dass eine Langzeittherapie mit Medikamenten (sog. Antihistaminika wie Loratadin oder Cetirizin, ggfs. auch Xolair® oder Ciclosporin) notwendig ist. Wenn die Nesselsucht psychosomatisch bedingt ist, kommt es meist nur zu einer Abheilung, wenn die Psyche wieder ins Gleichgewicht gerät.

Aktinische Keratosen (AK) sind Hinweise auf eine langjährige (kumulative) Schädigung der Haut durch Ultraviolettlicht (Sonnenlicht oder künstliches UV-Licht). Sie finden sich bevorzugt an Hautpartien, die nicht von der Kleidung bedeckt werden, also meist im Gesicht, am Hals, an den Streckseiten der Arme und an den Handrücken, bei Frauen am hohen Dekolleté sowie an den Unterschenkeln und bei Männern auf der unbehaarten Kopfhaut (Glatze).

Warum sollen Aktinische Keratosen behandelt werden?
Ein Teil der AK können sich weiter zu einem weißen Hautkrebs (Spinozelluläres Karzinom oder Plattenepithelkarzinom) entwickeln. Um das Fortschreiten zu verhindern, sollte eine wirksame Behandlung angestrebt werden. Dafür stehen verschiedene Methoden zur Verfügung, deren Handhabung sowie ihre Vor- und Nachteile im Folgenden kurz beschrieben werden. Für alle Behandlungsarten gilt, dass sie oftmals zu einer Abheilung oder deutlichen Besserung der AK führen, dass aber der chronische Lichtschaden der Haut nicht rückgängig gemacht werden kann. Daraus folgt, dass auch nach einer (zunächst) erfolgreichen Behandlung immer wieder neue AK auftreten können.


Vereisung mit Flüssigstickstoff
Das Besprühen der AK mit flüssigem Stickstoff für wenige Sekunden führt nach einigen Stunden zur Ausbildung einer oberflächlichen Wunde mit oder ohne Ausbildung einer Blase. Anschließend wird die behandelte Stelle für einige Tage leicht nässen, selten auch etwas bluten. Nach 8-12 Tagen kommt es zur Ausbildung einer Kruste, die innerhalb von 2-3 Wochen spontan abfällt. Die Abheilung vereister Herde an den Unterschenkeln kann deutlich länger dauern. Eine besondere Nachbehandlung ist nicht erforderlich. Bei Menschen mit dunklem Hautteint und/oder einer Bräunung der Haut durch Sonnenlicht kann im Bereich des vereisten Areals für lange Zeit, manchmal für immer, eine Aufhellung gegenüber der unbehandelten Haut resultieren.


Operative Abtragung mittels Kürretage oder Shaveexzision
Die tangentiale (oberflächliche) Abtragung von AK mit einer Kürette oder einem Skalpell hat neben der guten Wirksamkeit den Vorteil, dass die entfernte Haut für eine feingewebliche Untersuchung (Histologie) in ein Pathologisches Institut eingeschickt werden kann. Der Nachteil ist der relativ hohe Aufwand; es ist eine Lokalanästhesie erforderlich, es kann zur Infektion der Wunde mit einer Wundheilungsstörung kommen und es resultiert häufig eine sichtbare Narbe.


Behandlung mit Salben und Tinkturen, die den Wirkstoff 5-Fluoruracil enthalten (Efudix®, Tolak®, Actikerall®)
Eine Behandlung von AK mit Salben oder Tinkturen, die 5-Fluoruracil (5-FU) enthalten, führt sehr häufig zu guten und länger anhaltenden Resultaten. Efudix wird täglich zweimal dünn über 2 Wochen, Tolak einmal täglich über 3 Wochen und Actikerall alle 2 Tage über 3-4 Wochen aufgetragen. Alle drei Präparate können an den behandelten Stellen zur einer teils heftigen Rötung, zu Wundsein, Bluten und Nässen führen. Dabei handelt es sich um eine 3-4 Wochen aufgetragen. Alle drei Präparate können an den behandelten Stellen zur einer teils heftigen Rötung, zu Wundsein, Bluten und Nässen führen. Dabei handelt es sich um eine gewollte "Heilreaktion", die anzeigt, dass die AK wirksam zerstört wurden. Hören Sie deshalb nicht vorzeitig mit der Behandlung auf!


Photodynamische Therapie (PDT)
Bei der PDT handelt es sich um das Zusammenspiel zwischen einem Photosensibilisator und einer Bestrahlung mit einem speziellen Rotlicht. Die Vorteile der PDT sind: Behandlung von Flächen > 5 cm² möglich, schnelle und relativ unkomplizierte Handhabung, lang anhaltender Wirkeffekt. Zu weiteren Details wird auf die Patienten-Information PDT verwiesen.


Abtragung von AK mittels Laser
Die Abtragung von AK mit einem Erbium- oder CO2-Laser stellt eine gut wirksame und schonende Behandlungsform da, die meist zu schnellen Abheilungen führt. Die Kosten für diese Methode wird von den gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen.


Behandlung mit Cremes, die den Wirkstoff Imiquimod enthalten (Aldara®, Zyclara®, Imikeraderm®)
Imiquimod-haltige Cremes eignen sich hervorragend für eine Flächenbehandlung von Aktinischen Keratosen. Aldara und Imikeraderm werden an drei Tagen pro Woche (Montag, Mittwoch, Freitag) über mindestens 4 Wochen auf die Haut aufgetragen. An der behandelten Stelle kommt es häufig zu teils heftigen Rötungen, zum Wundsein sowie zu Blutungen und Nässen. Dabei handelt es sich um eine gewollte "Heilreaktion", die anzeigt, dass die AK wirksam zerstört wurde(n). Hören Sie deshalb nicht vorzeitig mit der Behandlung auf! Je stärker der Lichtschaden der Haut ausgeprägt ist, desto heftiger kann die Heilreaktion ausfallen. Auch Hautstellen, die von außen sichtbar keine AK aufweisen, können in der beschriebenen Form reagieren. Zyclara wird täglich für 2 Wochen aufgetragen. Nach einer 2-wöchigen Pause folgt ein weiterer Zyklus über 2 Wochen. Die "Heilreaktion" kann noch heftiger ausfallen, als bei den anderen Imiquimod-Präparaten. Die Wirkung ist meist sehr gut. Die Creme Klisyri® (Wirkstoff: Tirbanibulin) wird an fünf aufeinander folgenden Tagen auf die von AK betroffene Haut (gesamte Fläche) aufgetragen. Die "Heilreaktion" ist vergleichsweise mild; die Wirkung hält oftmals nicht so lange an wie bei Salben, die 5-FU oder Imiquimod enthalten. Für alle Behandlungsmethoden gilt: Die Haut sollte konsequent vor weiterer UV-Bestrahlung (Sonne/Solarium) geschützt werden !

Photodynamische Therapie (PDT) mit simulierten Tageslicht in der Praxis
Die Photodynamische Therapie (PDT) ist eine moderne Methode zur Behandlung chronischer Lichtschäden der Haut (z. B. aktinischer Keratosen) und von Frühformen des hellen Hautkrebses, die zu sehr guten Ergebnissen führt. In den letzten Jahren hat sich die PDT zunehmend auch als Therapieform für die Verbesserung der Altershaut etabliert.

Welche Hautveränderungen lassen sich mit der Photodynamischen Therapie erfolgreich behandeln?
Die Wirksamkeit der PDT ist für die Behandlung aktinischer Keratosen wissenschaftlich belegt. Aktinische Keratosen (AK) sind Vorläufer und/oder Frühformen des weißen Hautkrebses und zeigen sich als umschriebene Rötungen mit Verhornung, die durch chronische Lichteinstrahlung verursacht werden und überwiegend im Gesicht, an der unbehaarten Kopfhaut, an den oberen Ohren und an den Handrücken zu finden sind. Auch bei alters- und lichtbedingten Veränderungen der Haut im Gesicht und am Decollete kann mit Hilfe der PDT eine sichtbare Besserung erzielt werden.

Wie ist das Vorgehen bei der Photodynamische Therapie mit simulierten Tageslicht?
Bei aktinischen Keratosen, die mit einer Kruste bedeckt sind, muss vor der Bestrahlung mit der PDT-Lampe eine Abschabung (Kürretage) oder eine mehrwöchige Vorbehandlung mit einer Salbe (z. B. Solaraze®/Solacutan® bzw. einer Tinktur (z. B. Actikerall®) erfolgen. Das geschädigte/veränderte Hautareal wird am Tag der Bestrahlung mit einer Salbe (Ameluz® oder Luxerm®) behandelt, die für 30-60 Minuten einwirken soll, während Sie in der Praxis verbleiben. Tipp: Bringen Sie sich etwas zu lesen oder zu hören mit, weil die anschließende Bestrahlung circa 1 Stunde dauert. Die Salbe enthält einen Photosensibilisator, der von den lichtgeschädigten Zellen gespeichert wird. Die vorbehandelten lichtgeschädigten Zellen werden durch das dem Tageslicht nachempfundene Licht(= simuliertes Tageslicht) der PDT-Lampe selektiv zerstört, während die unbehandelte Haut keine Reaktion zeigt. Die mit der PDT behandelten aktinischen Keratosen heilen innerhalb weniger Wochen ohne sichtbare Narbenbildung ab. Eine sichtbare Verjüngung der Haut tritt innerhalb von 10-12 Wochen ein.

Welche Vorteile bieten die Photodynamische Therapie gegenüber anderen Methoden?
Zur Behandlung aktinischer Keratosen stehen momentan mehrere Methoden zur Verfügung, die alle Vor- und Nachteile aufweisen. Einzelne AKs werden entweder mit Flüssigstickstoff vereist, in örtlicher Betäubung kürretiert, mittels Laser abgetragen oder mit Lösungen oder Cremes behandelt, die häufig eine deutlich sichtbare Entzündungsreaktion bewirken. Diese Methoden sind für einzelne Ak gut geeignet, nicht aber für eine Flächenbehandlung mit mehreren AK (z. B. im Bereich der Glatze oder an der Stirn). Die Vorteile der PDT sind: Behandlung von Flächen > 5 cm², schnelle und relativ unkomplizierte Handhabung/Durchführung, lang anhaltender Wirkeffekt.

Welche Nebenwirkungen oder Nachteile kann die PDT haben?
Während der Bestrahlung in der Praxis, die circa 1 Stunde dauert, kann es im Bereich der vorbehandelten Hautareale zu Brennen, Schmerzen und Stechen kommen. Diese Nebenwirkungen versucht man bei Bedarf durch kalte Luft und/oder Kühlkompressen zu lindern. In den darauffolgenden Tagen ist die behandelte Haut häufig stark gerötet; einzelne Herde können nässen und Krusten ausbilden. Nur in wenigen Fällen lässt sich mit der PDT das Therapieziel in einer Sitzung nicht vollständig erreichen, so dass eine Wiederholung der Behandlung notwendig ist. In schwereren Fällen muss die PDT regelmäßig in Abständen von circa 1-2 Jahren wiederholt werden.

Was ist nach der Durchführung der Photodynamischen Therapie zu beachten?
Sie sollten die Haut im Anschluss an die PDT für einige Tage vor direkter Besonnung schützen und für 2 Wochen mit einer rückfettenden Salbe (z. B. Bepanthen® oder Panthenol Salbe) eincremen. Bei der Behandlung von Hautarealen am Kopf sollten Sie einen Hut oder eine vergleichbare Kopfbedeckung für die gesamte Therapiephase von circa zwei Wochen tragen. Im Gesicht empfiehlt sich die Verwendung von Sunblockern, d.h. von Lichtschutzcremes mit einem sehr hohen Lichtschutzfaktor. Eine Kontrolle beim Hautarzt sollte nach circa 10-12 Wochen erfolgen.

Impfungen gehören zu wichtigsten und wirksamsten präventiven Maßnahmen, die in der Medizin zur Verfügung stehen. Moderne Impfstoffe sind gut verträglich und unerwünschte Arzneimittelnebenwirkungen werden nur in seltenen Fällen beobachtet. Bei Erreichen hoher Impfquoten ist es möglich, einzelne Krankheitserreger regional zu eliminieren und schließlich weltweit auszurotten. Neuere Studien belegen, dass viele Erwachsene in Deutschland nicht mehr ausreichend geimpft sind. Viele Impfungen, die als Grundimmunisierung in der Kindheit durchgeführt wurden, sollten im Erwachsenenalter aufgefrischt werden. 

Nach den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert-Koch-Institut (RKI) impfen wir in unserer Praxis gegen die folgenden Infektionskrankheiten (weitere Informationen erhalten Sie auf den Internetseiten des RKI unter www.rki.de Stichwort „Impfen“)

Tetanus/ Diphtherie
Nach einer Grundimpfung (im Kindesalter) wird der Impfschutz alle 10 Jahre aufgefrischt. Keuchhusten (Pertussis)
Das RKI empfiehlt eine Impfung gegen Keuchhusten im Erwachsenenalter als Kombinationsimpfstoff gegen Tetanus und Diphtherie (3er-Impfstoff). Sofern in den letzten 10 Jahren keine Impfung gegen Keuchhusten stattgefunden hat, sollen Frauen im gebärfähigen Alter sowie enge Haushaltskontaktpersonen schwangerer Frauen eine Impfung erhalten.

Kinderlähmung (Polio)
Für Erwachsene, die Reisen in außereuropäische Länder mit einem Infektionsrisiko (Asien, Afrika) planen, steht eine Auffrischimpfung in Kombination mit einem Impfstoff gegen Tetanus, Diphtherie und Keuchhusten (4er-Impfstoff) zur Verfügung.

Pneumokokken
Pneumokokken sind die Erreger einer gefährlichen Lungenentzündung. Erwachsene sollten sich ab einem Alter von 60 Jahren impfen lassen oder bereits früher, wenn eine chronische Lungenerkrankung (COPD, Asthma bronchiale, Emphysem o.ä.) und/oder eine geschwächte Immunabwehr vorliegt. Eine einmalige Impfung ist in den meisten Fällen ausreichend.

FSME (Frühsommermeningoenzyphalitis)
FSME wird durch ein Virus verursacht, das durch Zecken in bestimmten Endemiegebieten übertragen wird. Dazu gehören in Deutschland Risikogebiete in Bayern, Baden-Württemberg, Hessen und Thüringen. Bei Reisen innerhalb von Deutschland wird die Impfung von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt.

​Humane Papillomviren (HPV)
Mädchen/junge Frauen im Alter zwischen 9-14 Jahren sollten sich gegen HPV impfen lassen, um die Entwicklung eines Krebses am Gebärmutterhals vorzubeugen. Für die Grundimpfung sind zwei Injektionen erforderlich. Seit 2018 empfiehlt die STIKO diese Impfung auch für Jungen im Alter von 9-14 Jahren, um der Ausbildung von Feigwarzen vorzubeugen und um eine spätere Übertragung auf Frauen zu verhindern.

Influenza (Grippe)
Die STIKO empfiehlt eine jährliche Impfung im Herbst für Personen ab 60 Jahren, für Personen mit erhöhter Infektionsgefährdung (z.B. Erzieherinnen, Krankenschwestern, Busfahrer u. a.) und/oder für Menschen mit geschwächter Immunabwehr.

Masern, Mumps, Röteln (MMR)
Eine MMR-Impfung wird empfohlen für alle nach 1970 geborenen Erwachsenen mit unklarem Impfstatus, ohne Impfung oder mit nur einer Impfung in der Kindheit, insbesondere wenn Sie im Gesundheitsdienst, in der Betreuung von Immundefizienten oder in Gemeinschaftseinrichtungen arbeiten.

Gürtelrose (Herpes zoster)
Eine Impfung gegen Gürtelrose (Herpes zoster) wird von der STIKO für Menschen ab einem Alter von 60 Jahren empfohlen. Immungeschwächte Personen und/oder Patienten, die Medikamente mit Auswirkungen auf die Immunabwehr einnehmen, sollen schon ab dem 50. Lebensjahr geimpft werden. Ein wirksamer Impfschutz gegen Gürtelrose setzt zwei Injektionen im Abstand von 2 - 6 Monaten voraus. Die von der STIKO empfohlenen Impfungen sind für Sie kostenlos; eine Zuzahlung ist nicht erforderlich.

Für weitere Informationen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

Die Rosacea ist eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung, die meist im Gesicht, aber auch an der Kopfhaut und an den Augen/Augenlidern auftritt. Es besteht kein Ansteckungsrisiko. 

Als Ursache werden vor allem eine genetische Veranlagung und eine Schädigung der Haut durch Sonnenlicht diskutiert. Obwohl etwa 4-6 % der Bevölkerung unter dieser Hauterkrankung leiden, wird sie oft nicht rechtzeitig erkannt. Die Rosacea entsteht nach und nach in Etappen über mehrere Jahre. Die Erkrankung wird im Volksmund auch Kupferrose, Couperose, Kupferfinne oder Rotfinne genannt.

Welche Hautveränderungen sind typisch für eine Rosacea und welche Beschwerden liegen vor?​​

  • Meist Nase, Wange, Stirn und Kinn betroffen
  • Auftreten von Blutwallungen und Hitzegefühl
  • Rötung und Schwellung der Gesichtshaut durch Stauung der Hautvenen
  • Bildung erweiterter Blutgefäße (Teleangiektasien)
  • Bildung entzündlicher Knötchen, evtl. mit kleinen Eiterbläschen
  • Bindehautentzündung der Augen (bei 10 - 20 % der Betroffenen)
  • Selten (!) im Spätstadium Vergrößerung der Nase, die sog. Kartoffelnase (Rhinophym); tritt meist nur bei Männern auf.

​Wie lässt sich eine Rosacea erfolgreich behandeln?
Für die Behandlung der Rosacea gilt: Eine frühe und regelmäßige Therapie kann den Verlauf dieser Hauterkrankung günstig beeinflussen und zu einer deutlichen Besserung führen. Eine Besserung der Erkrankung ist bei den meisten Patienten 2 bis 4 Wochen nach Therapiebeginn zu erwarten. Den Behandlungserfolg können Sie durch Ihre aktive Mithilfe unterstützen. Das Gel bzw. die Creme, die Ihnen Ihr Arzt verordnet hat, sollte 1-2 mal täglich auf die saubere und gründlich abgetrocknete Haut aufgetragen werden. Führen Sie die Behandlung so lange fort, wie Ihr behandelnder Arzt es für erforderlich hält. In schwereren Fällen kann die Einnahme eines Antibiotikums (z. B. Doxycyclin oder Minocyclin) in sehr niedriger Dosierung oder von Isotretinoin erforderlich sein.

Was sollten Patienten mit Rosacea beachten?
Bitte meiden Sie so weit als möglich:
  • extreme klimatische Schwankungen, wie Hitze, Kälte oder Wind
  • zu heiße oder kalte Bäder
  • zu heiße Getränke, scharf gewürzte Speisen oder Alkohol
  • die Anwendung von Pflegeprodukten auf alkoholischer Basis oder anderen hautreizenden Substanzen, wie Lotionen, Aftershaves, Parfums usw.
  • die Verwendung von zu fetthaltigen Kosmetika
  • Stress
  • Direkte Besonnung/UV-Licht (wichtig!)
  • Rauchen.
Wie kann man die medizinisch-ärztliche Behandlung unterstützen?
​Verwenden Sie zur täglichen Pflege Ihrer Haut:
  • milde Reinigungsmittel, z.B. Reinigungsmilch
  • nicht fettende Feuchtigkeitscremes mit Lichtschutzfilter
  • nicht-fettendes Make-up
  • Ölfreie und nicht fettende Sonnenschutzcremes bei Aufenthalt in der Sonne.
  • Empfehlenswert ist gfs. die Durchführung einer apparativen Hautanalyse (Messung von Talggehalt und Feuchtigkeit der Haut im Gesicht) in unserer Praxis, um Sie hinsichtlich der Hautpflege Ihres Gesichtes individuell beraten zu können.
  • Erweiterte Äderchen (sog. Teleangiektasien, Couperose) an Wangen und Nase können in unserer Praxis mit eine Neodym-Laser erfolgreich beseitigt werden.


Die Periorale Dermatitis tritt gehäuft bei Frauen im Alter zwischen 20 und 40 Jahren auf und bevorzugt die Umgebung des Mundes (perioral = um den Mund herum) und der Nase sowie die Haut an den seitlichen Unterlidern. Typisch für die Erkrankung ist die Ausbildung stecknadelkopfgroßer Knötchen und Pusteln auf entzündlich geröteter Haut (Dermatitis = Hautentzündung). Die bevorzugte Jahreszeit ist der Winter und das Frühjahr.

​Die Ursache dieser relativ häufigen Erkrankung ist nicht eindeutig geklärt. Die meisten Frauen mit Perioraler Dermatitis haben anlagebedingt eine trockene Haut und benutzen zur Hautpflege fetthaltige Salben und Emulsionen Es wird vermutet, dass die Erkrankung durch Konservierungsmittel, Emulgatoren und/oder Duftstoffe, die in diesen Pflegemitteln enthalten sind, ausgelöst wird. Diskutiert werden auch hormonelle Faktoren.

Viele Frauen greifen nach dem Auftreten erster Hautveränderungen auch zu Kortison-haltigen Cremes, die zunächst scheinbar wirken, später aber eine erhebliche Verschlechterung der Haut hervorrufen. Es kann in solchen Fällen Wochen bis Monate dauern, bis sich der Hautbefund nach dem Absetzen des Cortisons wieder normalisiert hat.

Die Periorale Dermatitis lässt sich gut behandeln. Eine Abheilung wird fast immer innerhalb von einigen Wochen durch Auftragen einer fettarmen Emulsion mit Erythromycin, Metronidazol oder Azelainsäure erreicht. In schweren Fällen kann auch die Einnahme eines Antibiotikums (Doxycyclin, Minocyclin) oder von Isotretinoin notwendig sein. Die äußere Behandlung sollte mit einer parfümfreien Creme oder Emulsion erfolgen, deren Fettanteil nicht über 30 % liegen darf. Zur Reinigung des Gesichts empfiehlt sich warmes Wasser ohne Seife oder eine milde Reinigungsmilch.

Wir empfehlen Ihnen, nach Besserung des Hautbefundes eine Hautanalyse in unserer Praxis durchführen zu lassen. Anhand der erhobenen Messbefunde können wir Ihnen eine individuelle Empfehlung zur weiteren Pflege und Reinigung der Haut geben, so dass in vielen Fällen ein erneutes Auftreten der Perioralen Dermatitis vermieden werden kann.

Notfall