Erklärung und Symptome
Eine Schultersteife oder auch sog. Frozen-Shoulder bedeutet eine zunehmende Bewegungseinschränkung des Schultergelenks, bis hin zu einer vollständigen Einsteifung. Man unterscheidet eine primäre und eine sekundäre Form. Die primäre Form unterteilt sich in drei Stadien:
- Initialstadium
- Einsteifungsstadium
- Lösungsstadium
Im Initialstadium kommt es reaktiv zunächst zu einer verstärkten Schleimbeutelentzündung, mit im Verlauf bestehender Kapselentzündung, die auch verkleben kann. Im Vordergrund stehen starke bewegungsabhängige Schmerzen sowie Ruheschmerzen ohne zunächst wesentliche Bewegungseinschränkungen. Während des Einsteifungsstadiums lässt der Schmerz nach, die Bewegungseinschränkungen nehmen aber stark zu, mitunter bis zu einer vollständigen Aufhebung der Beweglichkeit. Im Lösungsstadium bilden sich die entzündlichen Veränderungen allmählich zurück und die Beweglichkeit verbessert sich. Es kann sogar die fast volle Beweglichkeit wiedererlangt werden.
Allerdings kann der Krankheitsverlauf vom Initial- bis zum Lösungsstadium zwischen ein bis vier Jahre dauern. Oft fällt den Patienten zunächst an Kleinigkeiten im Alltag auf, dass die Beweglichkeit des Schultergelenks nachlässt. Dabei ist zum Beispiel das Föhnen oder Kämmen der Haare, das Anziehen, das Erreichen von Gegenständen von hohen Regalen erschwert.
Ursachen
Die Gründe für eine Schultersteife sind sehr unterschiedlich und zum Teil auch noch nicht endgültig erforscht. Man unterscheidet eine primäre und eine sekundäre Form. Ursachen der primären Form sind nicht bekannt. Mögliche Ursachen für eine sekundäre Form können sein:
- langanhaltende Immobilität nach Verletzungen oder Operationen am Schultergelenk
- verkalkende Schleimbeutelentzündungen
- Impingement Syndrom
- Rotatorenmanschettenrupturen
- Gelenksverschleiß
- Störungen des Zellstoffwechsels
Oft bestehen bei der sekundären Form auch begleitende Faktoren wie z.B. eine Zuckererkankung (Diabetes), Schilddrüsenüber oder -unterfunktion sowie erhöhte Blutfette (Hypercholesterinämie).
Erkennen
Wenn bei Ihnen längere Zeit solche Beschwerden vorliegen oder akut aufgetreten sind und sich nicht von alleine verringern, empfehlen wir den Besuch eines Orthopäden oder die Vorstellung in unserer Ambulanz. Es gibt verschiedene Untersuchungsmethoden um den Verdacht einer Schultersteife zu bestätigen. Mitunter werden auch sogenannte bildgebende Verfahren angewandt, wie Röntgen, Kernspintomografie (MRT) oder Ultraschall. Die Bildgebung hilft uns, eine Diagnose zu bestätigen und etwaige Begleitschädigungen wie Muskel-, Sehnen- oder Knorpelschädigungen im Vorfeld zu erkennen.
Konservative BehandlungsmethodenNeben einer operativen Versorgung sind häufig auch konservative Therapieoptionen möglich. Es empfiehlt sich, diese nicht einzeln, sondern in Kombination durchzuführen, um einen bestmöglichsten und langanhaltenden Effekt zu erzielen. Eine Übersicht finden Sie weiter unten auf dieser Seite.
Operative Behandlungsmethoden
Auch wenn vor einer Operation konservative Maßnahmen durchgeführt werden können und diese mitunter auch sinnvoll sind, können diese mitunter nicht das ursächliche Problem beseitigen. Wenn also Ihre Beschwerden nach intensivierter konservativer Therapie nicht besser werden oder eine schnelle Verschlechterung auftritt, empfiehlt sich eine operative Versorgung der Schultersteife sowie der eventuellen Begleiterscheinungen.