besitzt im menschlichen Körper den größten Bewegungsumfang, ist dabei aber auch das fragilste. So wird der Oberarmkopf im Schultergelenk nur über mehrere Muskeln und Sehnen in seiner Position festgehalten. Die sogenannte Rotatorenmanschette ist hierbei eine Gruppe aus vier Muskeln die einzeln und in Kombination diverse Funktionen übernehmen und das Gelenk stabilisieren.
Erklärung und Symptome
Dieses sogenannte Schulter-Engpass oder Schulter-Enge Syndrom kann mit sehr starken Schmerzen im Schultergelenk verbunden sein, welche auch in den Oberarm oder den Nacken-Brustbereich ausstrahlen können. Dies wird bei bestimmten Bewegungen, zum Beispiel bei Abspreizung des Arms, Überkopfarbeiten oder abrupten Bewegungen verstärkt, so dass der Oberarmkopf an das Schulterdach anschlägt (engl. Impingement = Zusammenstoß). Es sind aber auch Schmerzen in der Nacht und im Ruhezustand möglich, sodass das Liegen auf der betroffenen Seite oft nicht mehr möglich ist.
Ursachen
Durch dieses Zusammenstoßen oder Anschlagen des Oberarmkopfes an das Schulterdach kommt es zu einer vermehrten Reizung der Sehnen sowie der Schleimbeutel. Dies verstärkt auf Dauer die Schmerzen und führt gleichzeitig zu einer fortschreitenden Schädigung insbesondere der Sehnen, die im Verlauf in ihrer Struktur geschädigt werden und reißen können. Das wiederum fördert die Schmerzen und die Bewegungseinschränkung. Folge kann hierbei auch ein „Einfrieren“, bzw. „Einsteifen“ des Schultergelenks sein, bedingt durch eine massive Verklebung und Verkleinerung der Gelenkskapsel (sog. Frozen-Shoulder Syndrom). Dabei kommt es auch zu einem hochstehenden Oberarmkopf, da die geschädigte Muskulatur und die Kapsel diesen in seiner Position nicht mehr halten können. Das wiederum verstärkt auch das Anschlagen des Kopfes an das Schulterdach. Patienten, die beruflich viele Überkopfarbeiten durchführen müssen, oder Sportler mit Überkopfbewegungen sind verstärkt betroffen. Dennoch leiden insgesamt ca. 10% der Bevölkerung an einem Schulter-Engpass Syndrom.
Erkennen
Wenn bei Ihnen längere Zeit solche Beschwerden vorliegen und sich nicht von alleine verringern, empfehlen wir den Besuch eines Orthopäden oder die Vorstellung in unserer Ambulanz. Es gibt verschiedene Untersuchungsmethoden um den Verdacht eines Impingement-Syndroms zu bestätigen. Mitunter werden auch sogenannte bildgebende Verfahren angewandt, wie Röntgen, Kernspintomografie (MRT) oder Ultraschall. Die Bildgebung hilft, die Diagnose zu bestätigen und etwaige Begleitschädigungen wie Muskel-, Sehnen- oder Knorpelschädigungen im Vorfeld zu erkennen.
Konservative Behandlungsmethoden
Neben einer operativen Versorgung sind im Vorfeld mehrere sogenannte konservative Therapieoptionen möglich. Diese sind z.B.:
Erklärung und Symptome
Beim sogenannten Verschleiß des Schultereckgelenks besteht ein Abrieb, bzw. eine nicht wiederherstellbare Zerstörung der Gelenksflächen zwischen Schlüsselbein und Schulterdach bzw. Schulterhöhe. Im Verlauf bedeutet das, dass Knochen auf Knochen reibt. Dies führt zu einer immer wiederkehrenden Entzündungsreaktion und dadurch zu Schmerzen. Ähnlich wie beim Schulter-Impingement-Syndrom sind starke Schmerzen, insbesondere im vorderen Schulterbereich, aber auch zum Teil ausstrahlende Schmerzen in den Oberarm oder den Nacken möglich. Diese sind oft bewegungsabhängig und werden durch Belastung verstärkt. Oft kommt es im Verlauf durch die Schmerzen zu einer starken Einschränkung der Bewegungen, das Liegen auf der betroffenen Seite ist zudem auch sehr schmerzhaft.Erklärung und Symptome
Beim sogenannten Verschleiß des Schultergelenks besteht ein chronischer Aufbrauch der Knorpelüberzüge, bzw. eine nicht wiederherstellbare Zerstörung der Gelenksflächen zwischen Oberarmkopf und Gelenkspfanne. Im Verlauf bedeutet das, dass Knochen auf Knochen reibt. Im Verlauf kommt es zu einer Entrundung des Oberarmkopfes sowie einer Abflachung der Gelenkspfanne, die wiederum in einer bleibenden Bewegungseinschränkung der Schulter resultiert. Dies führt zu einer immer wiederkehrenden Entzündungsreaktion und dadurch zu Schmerzen. Ähnlich wie beim Schulter-Impingement-Syndrom sind starke Schmerzen, insbesondere im vorderen Schulterbereich, aber auch ausstrahlende Schmerzen in den Oberarm oder den Nacken möglich. Diese sind oft bewegungsabhängig und werden durch Belastung verstärkt. Oft kommt es im Verlauf durch die Schmerzen zu einer starken Einschränkung der Bewegungen, das Liegen auf der betroffenen Seite ist zudem auch sehr schmerzhaft. Begleitend sind Schwellung, Überwärmung und Rötung des Gelenkes möglich.
Erklärung und Symptome
Eine Schultersteife oder auch sog. Frozen-Shoulder bedeutet eine zunehmende Bewegungseinschränkung des Schultergelenks, bis hin zu einer vollständigen Einsteifung. Man unterscheidet eine primäre und eine sekundäre Form. Die primäre Form unterteilt sich in drei Stadien:Bei fortgeschrittenem, bewegungsschmerzhaftem Verschleißleiden im Schultergelenk (Abb.3) kann eine Schulterprothese helfen.
Die Versorgung der Schultergelenksschäden sollte unter den bestmöglichsten Bedingungen stattfinden. Was ist dahingehend zu beachten oder zu tun?
Die Haut sollte im Bereich des Operationsgebietes tadellos sein. Ferner muss aber auch die gesamte Oberfläche des Beines intakt sein. Chronische Geschwüre an der Schulter oder den Armen oder starke Pilzbesiedlungen der Fingernägel sollten nicht vorliegen.
Wenn Sie blutverdünnende Medikamente einnehmen sollten diese pausiert werden. Dahingehend sollten Sie Rücksprache mit Ihrem Hausarzt oder Kardiologen halten. Die Blutverdünner sind dann bestenfalls 7-10 Tage vor der Operation abzusetzen und gegen eine Thrombosespritze zu tauschen. Eine Ausnahme bildet das ASS (Aspirin). Hierunter kann eine Operation stattfinden.
Für den Fall, dass Sie Cortison-Präparate einnehmen, sollten diese bestenfalls über den Zeitraum der Operation sowie der Nachbehandlung pausiert werden. Die Einnahme von Cortison während der Operation kann zu Wundheilungsstörungen führen. Ein paar Tage vor dem geplanten Aufnahmetermin erfolgen in unserer Ambulanz die notwendigen Vorbereitungen. Hierbei findet zum einen eine chirurgische und anästhesiologische Aufklärung statt. Ferner findet eine Blutentnahme statt sowie gegeben falls noch zusätzliche Untersuchungen (EKG, Röntgen). Diese Vorbereitungen starten ab 12:00 Uhr und können alles in allem 2-3 Stunden in Anspruch nehmen.
Nach Abschluss aller Vorbereitungen werden Sie zu dem von Ihnen gewünschten Termin im ambulanten Operationszentrum (AOZ) um 07:00 Uhr aufgenommen.
In der Zeit von 07:00 - 07:45 Uhr besucht Sie der Operateur, bespricht noch einmal kurz den Eingriff und markiert den zu operierenden Bereich. Ihre genaue Position können Sie durch die Krankenschwestern erfahren.
Die Mitarbeiter des AOZ werden Sie dann über den Start Ihrer Operation informieren und Sie in den Operationstrakt bringen.
Dort angekommen werden Sie von den Narkoseärzten in Empfang genommen und weiter betreut. Hiernach erfolgt die Lagerung auf dem OP-Tisch.
Es erfolgt zunächst eine Narkoseuntersuchung des Schultergelenks. Das ist insbesondere wichtig um das passive Bewegungsausmaß besser zu beurteilen. Bei einer Einsteifung der Schulter (Frozen-Shoulder) ist es hier zudem manchmal notwendig die Kapsel durch passive Überdehnungsbewegungen zu zerreißen und damit das Bewegungsausmaß auf ein gesundes Maß zu erweitern.
Nach durchgeführter Hautwaschung und steriler Abdeckung erfolgt ein kleiner Hautschnitt im Bereich des hinteren äußeren Schultergelenks durch den die Kamera in das Schultergelenk eingebracht wird.
Es erfolgt der 1. Abschnitt der OP - die diagnostische Phase:
Hierbei wird eine Bestandsaufnahme aller Schultergelenksbereiche durchgeführt und Fotodokumentiert. Das dient dazu den Schaden des Schultergelenks zu erkennen und die anstehende Therapie besser einzuschätzen.
Hiernach erfolgt der 2. Abschnitt der OP - die therapeutische Phase:
In Abhängigkeit der Schädigungen erfolgt ggf. bereits jetzt die Anlage eines sogenannten zweiten Zugangs, diesmal von vorne oder seitlich. Ebenfalls auf Höhe des Schultergelenks. Durch diesen lassen sich dann die notwendigen Instrumente, wie Tasthaken, Greif- und Kneifzangen, Shaver oder Brenninstrumente sowie Befestigungsinstrumente in das Gelenk einbringen.
Dies ist zum Beispiel bei Verletzungen der Gelenkslippe oder der Rotatorenmanschette, bei freien Gelenkskörpern im Schultergelenk, stark veränderten Schleimhäuten, Knorpelschäden sowie im Rahmen von Gelenksinfektionen notwendig.
Einriss der Rotatorenmanschette:
Im Rahmen der Inspektion des Schultergelenks werden die Muskeln und Sehnenansätze der sogenannten Rotatorenmanschette beurteilt. Hierbei kann genau nachgewiesen werden ob komplette Einrisse oder nur Teileinrisse der Muskulatur, bzw. der Sehnenansätze bestehen. Bei Teileinrissen werden in der Regel keine operativen Maßnahmen durchgeführt, da ein Selbstheilungspotential besteht.
Bei kompletten Rissen kommt es dabei wiederum auf das Alter der Schädigung an:
Frische Einrisse werden genäht. Das bedeutet, dass der abgerissene Sehnenansatz an die eigentliche Ansatzstelle am Knochen gezogen und dort mittels Ankernähten oder Fixationsschrauben am Knochen wieder befestigt wird. Gegebenen falls muss bei unübersichtlichen Verhältnissen die Übernähung offen, das heißt über einen kleinen Hautschnitt, erfolgen.
Alte Einrisse sind mitunter schwierig zu nähen, da die gerissenen Sehnen- und Muskelanteile im Verlauf der Zeit verfetten und die Muskeln sich durch ihre Eigenspannung zurückziehen und somit auch an Länge verlieren. Daher reißen die Nähte oft wieder aus. In solchen Fällen ist dann leider keine Reparatur möglich.
Verletzungen der Gelenkslippe:
Im Rahmen der Inspektion des Schultergelenks werden auch die Gelenkspfanne und die umgebende Gelenkslippe sowie der Knorpel genau beurteilt. Bei Einrissen der Gelenkslippe können die abgerissenen Anteile wieder vernäht oder mittels Ankernähten und Fixationsschrauben am Knochen wieder befestigt werden.
Frozen-Shoulder:
Liegt eine Einsteifung des Gelenkes vor, ist durch die Narkosemobilisation der erste Schritt zur Genesung erfolgt. Im weiteren Verlauf werden die verklebten Schleimhaut- und Kapselbereiche entfernt. Ferner erfolgt eine ausgiebige Inspektion ob Begleitverletzungen sichtbar sind. Diese werden dann auch sofort mitbehandelt.
Schulter-Enge-Syndrom:
Bei einem Schulter-Enge Syndrom ist es das Ziel zwischen dem Schulterdach und dem Oberarmkopf den Abstand zu vergrößern. Diesbezüglich erfolgt eine sogenannte subacromiale Dekompression (kurz SAD).
Hierbei wird über den bereits am hinteren Schultergelenk befindlichen Zugang die Kamera in den sogenannten subacromialen Raum eingeführt. Da hier meistens eine ausgeprägte Schleimhautentzündung vorliegt wird diese zunächst großzügig entfernt, bis die anatomischen Strukturen und das Schulterdach einsehbar sind. Dafür wird am Schultereck von der Seite ein weiterer Zugang gelegt, durch den ein Brenninstrument eingebracht werden kann, welches die entzündeten Schleimhäute verödet. Wenn dann das knöcherne Schulterdach sichtbar ist wird mit einer Knochenfräse der überstehende Knochenanteil, insbesondere nach vorne hin, reduziert.
Dies erfolgt solange bis der Abstand zwischen Schulterdach und Oberarmkopf wieder ausreichend ist. Abschließend erfolgt eine Beurteilung des Schultereckgelenks in Bezug auf den Grad des Verschleißes und der Beweglichkeit. Falls hier ein altersentsprechender Befund vorliegt wird eine Drainage in den hinteren Zugang gelegt und die Wunden mit einer Hautnaht verschlossen.
Schultereckgelenks-Arthrose:
Sollte sich im Rahmen der Inspektion des Schultereckgelenks ein starker Verschleiß oder auch eingeschränkte Eigenbeweglichkeit zeigen, können die Schultereckgelenksflächen mit der Knochenfräse entfernt werden.
Hierbei wird meist auf Höhe des Schultereckgelenks ein vorderer Zugang angelegt, durch den die Knochenfräse oder auch das Brenninstrumentarium eingebracht werden kann. Die verschlissenen Gelenksflächen des Schulterdachs und des Schlüsselbeins werden dann sparsam entfernt, das heißt abgeschliffen, so dass das schmerzhafte Reiben der zerstörten Gelenksflächen aufhört. Gegebenenfalls muss bei unübersichtlichen Verhältnissen die Entfernung offen, also über einen kleinen Hautschnitt erfolgen. Abschließend erfolgt die Anlage einer Drainage in den hinteren Zugang gelegt und die Wunden werden mit einer Hautnaht verschlossen.
Wir hoffen Ihre offenen Fragen geklärt zu haben. Falls Sie dennoch Fragen haben schreiben Sie sich diese auf und stellen Sie sie entweder in unserer Sprechstunde oder spätestens zum Zeitpunkt der Aufnahme auf unserer Station.