In unserer Klinik für Gynäkologie werden jährlich über 2.000 Patientinnen stationär behandelt. Auch bei ambulanten Operationen kommen alle modernen operativen Verfahren der Frauenheilkunde zum Einsatz:
Die gynäkologische Onkologie befasst sich mit der Diagnose und Behandlung von bösartigen Erkrankungen der inneren und äußeren weiblichen Genitale. An unserer Frauenklinik besteht ein gynäkologisches Krebszentrum. Operative Therapien und andere Therapieentscheidungen werden in diesem Rahmen von besonders ausgebildeten gynäkologischen Onkologen durchgeführt.
Dysplasien sind nicht selten, ein Großteil der Menschen betrifft sie einmal im Leben. In der Sprechstunde werden Betroffene umfassend beraten. Sie sind erstmals mit dem Begriff "Dysplasie" konfrontiert worden und haben Fragen wie: Was bedeutet Dysplasie? Was sind Humane Papillomviren (HPV)? Wie werde ich die Viren wieder los? Welchen Schutz gibt es? / Was bedeutet Krebsvorstufe am Gebärmutterhals?
Der Eierstockkrebs ist ein vergleichsweise seltener bösartiger Tumor, der sehr rasch wachsen kann. Entscheidend für die Heilungschancen und die Lebensaussichten der Patientin ist neben der rechtzeitigen Diagnosestellung die Operation. Ziel muss es sein, alle sichtbaren Tumormanifestationen innerhalb des Bauchraumes zu entfernen. Dieses kann einen ausgedehnten Eingriff bedeuten.
Unser Team hat sich daher ganz besonders auf die radikale Tumorchirurgie gerade auch im Hinblick auf den Eierstockkrebs spezialisiert. Unsere operativen Technologien sind auf dem modernsten Stand der Technik. Dieses bedeutet, dass zum Beispiel ein künstlicher Darmausgang wirklich nur dann angelegt wird, wenn es nicht anders möglich ist und das ist in weniger als 10 % der Operationen der Fall.
Durch Ultraschallchirurgie und Gewebsschweißtechniken können Tumormanifestationen auch an sonst sehr schwierig zugängigen Stellen des menschlichen Körpers entfernt werden. Nicht immer, aber oft ist im Anschluss an eine optimale Operation eine Chemotherapie angezeigt, um auch möglichst die letzten mikroskopischen Zellen zu vernichten. Diese Behandlung wird in unserer Klinik oder ambulant in unserer Tagesklinik von speziell ausgebildeten gynäkologischen Onkologen vorgenommen.
Von der Diagnose bis zur Chemotherapie oder Molekulartherapie erfahren Sie eine „Behandlung aus einer Hand”, so dass Sie sich stets innerhalb eines bekannten Teams von Ärzten, Pflegekräften, Psychotherapeuten, Sozialarbeitern und Physiotherapeuten wiederfinden und während des gesamten Diagnose- und Behandlungsverlaufes in einem konstanten Umfeld aufgehoben sind.
Dank der Krebsvorsorgeuntersuchung ist die Anzahl von Cervixkarzinomen in der Bundesrepublik Deutschland zurückgegangen, trotzdem gelingt es nicht, jeden bösartigen Tumor dieses Typs zu vermeiden. Bereits bei einem auffälligen Abstrich bieten wir Ihnen unsere Kolposkopiesprechstunde an, um eine Erkrankung der Zellen am Gebärmutterhals möglichst noch im Vorstadium der eigentlichen Krebsentwicklung zu erkennen und zu behandeln.
Wenn ein invasiver Tumor diagnostiziert wurde, so verfügen wir über alle Behandlungsmöglichkeiten und würden diese mit Ihnen besprechen. Ein wesentlicher Durchbruch in der operativen Therapie des Cervixkarzinoms ist die heute mögliche minimalinvasive Operation mit besonderem Augenmerk auf der Schonung der Nervenversorgung zu Blase und Darm um bei einer Operation ein optimales funktionelles Ergebnis zu erzielen und die Beeinträchtigung für Sie so gering wie möglich zu halten.
Auch die Lymphknoten können minimal invasiv entfernt werden.
Die Behandlung des Krebses der Gebärmutterinnenfläche (Endometriumkarzinom) erfolgt oft in mehreren Schritten. Nach einer Diagnose kann die Gebärmutter zusammen mit den Eierstöcken minimalinvasiv über eine Bauchspiegelung entfernt werden.
Je nach Beschaffenheit des Tumors kommt hier sogar die am wenigsten invasive Möglichkeit der Operation in Frage, das Vorgehen durch einen einzigen Schlüssellocheinstich am Bauchnabel. Nach einer solchen Operation können Patientinnen schon nach wenigen Tagen das Krankenhaus verlassen.
Eine bösartige Erkrankung im Bereich des äußeren Genitals tritt oft nach jahrelangen uncharakteristischen Beschwerden vorwiegend bei Damen höheren Lebensalters auf.
Es ist hier wegweisend, frühzeitig eine Gewebeprobe bzw. eine feingewebliche Abklärung anzustreben.
Man kann heute durch rein örtliche Operationsverfahren den Tumor frühzeitig behandeln.
Gegebenenfalls müssen auch die Leistenlymphknoten entfernt werden. Dieses geschieht jedoch über getrennte, sehr kleine Einschnitte.
Bereits seit vielen Jahren ist unser Team geschult in der Anwendung des sogenannten Wächterlymphknotenverfahrens ("Sentinel-Lymphknotentechnik"), welches auch beim Vulvakarzinom zur Anwendung kommt. Zum Teil unter Anwendung plastisch rekonstruktiver Operationstechniken gelingt es meistens, ein tumortherapeutisch aber auch funktionell gutes Ergebnis für unsere Patientinnen zu erreichen.
Die Knappschaft Kliniken Paracelsus Marl verfügen über eine Beratungsstelle der Deutschen Kontinenzgesellschaft. Glücklicherweise lassen sich Senkungszustände der weiblichen Genitale und Urin- sowie auch Stuhlinkontinenz heute zum allergrößten Teil minimalinvasiv und trotzdem viel erfolgreicher als früher behandeln. Auch für die von vielen Kliniken als Standard angebotenen Verfahren der sogenannten vorderen und hinteren Plastik gibt es Verbesserungen, die mit Eigengewebe eine deutliche Stabilisierung der anatomischen Situation erzielen.
Ganz besonders wenn Senkungszustände wieder auftreten oder bereits mehrfach voroperiert sind, kann es notwendig werden mit Netztechniken neue Halteflächen innerhalb des Beckens zu schaffen. Im „Kontinenz- und Beckenbodenzentrum im Revier“ arbeiten Experten aus der Urologie, Gynäkologie und Chirurgie der Knappschaft Kliniken Paracelsus Marl und Gelsenkirchen-Buer zusammen.
Bei der Harninkontinenz unterscheidet man zwei prinzipielle Formen, die sogenannte Stress- oder Belastungsinkontinenz , bei der z.B. beim Husten, Niesen, Lachen oder Springen unwillkürlich Urin abgeht. Hier liegt häufig ein Senkungszustand der Blase oder des Blasenhalses vor. Davon zu unterscheiden ist die Dranginkontinenz (Urge-Inkontinenz), die zunächst einmal medikamentös behandelt werden sollte. Bei einer solchen medikamentösen Therapie ist sehr darauf zu achten, ob sich die Medikamente für die Blase mit weiteren möglicherweise für andere Erkrankungen eingenommenen Präparaten vertragen. Hierauf legen wir ein besonderes Augenmerk und verfügen über die entsprechenden sifferenzierten Behandlungsmöglichkeiten.
Wenn eine medikamentöse Therapie der Dranginkontinenz nicht oder nicht mehr infrage kommt, kann man im Rahmen der Neuromodulation einen sogenannten Blasenschrittmacher daraufhin testen, ob er für Sie als Patientin einen deutlichen Erfolg erzielt. Erst wenn die Testphase von Ihnen als positiv beurteilt wird, können wir in Erwägung ziehen, Ihnen ähnlich wie einen Herzschrittmacher einen solchen Modulator unsichtbar ins Gesäß zu implantieren.
Eine Stuhlinkontinenz ist für Patientinnen ganz besonders belastend. Es fällt sehr schwer, darüber zu sprechen. Trotzdem möchten wir Ihnen Mut machen, dieses Thema auszusprechen, damit wir Ihnen helfen können. Zunächst wird man im Rahmen der Diagnostik sich dem Verlauf, der Lage und der Beweglichkeit des Darmes widmen. Auch die Spannkraft und die Beschaffenheit des Schließmuskels werden untersucht. In interdisziplinärem Behandlungsansatz lassen sich hier oft bereits entscheidende Fortschritte erzielen. Wenn sich aus der Lage des Darmes und aus der Funktionsfähigkeit des Schließmuskels heraus kein optimaler Therapieansatz ableiten lässt, kommt auch hier die Neuromodulation als therapeutischer Ansatz infrage. Ähnlich wie bei der Dranginkontinenz würde man zunächst eine Testphase vorschalten, bevor man sich zu einer definitiven Implantation entschließt. Auf diese Weise haben Sie die Möglichkeit, zunächst dieses Verfahren zu testen, bevor Sie sich endgültig dafür entscheiden. Die Testung und auch die Implantation eines Neuromodulators sind minimal invasiv möglich. Es müssen dafür keine Körperhöhlen eröffnet werden.