Das Hüftgelenk

ist neben dem Kniegelenk das zweitgrößte Gelenk und ein sogenanntes Kugelgelenk. Es besteht aus der Hüftpfanne, dem Hüftkopf, dem Schenkelhals und dem Anteil des oberen Oberschenkelknochens. Es wird von einer derben Kapsel umgeben.

Mehrere Muskeln ziehen zum Oberschenkel und ermöglichen so die unterschiedlichsten Bewegungen. Der Hüftkopf und die Gelenkspfanne sind mit Knorpel überzogen und um die Gelenkspfanne befindet sich eine sogenannte Gelenkslippe.

Wir behandeln folgende Erkrankungen und Verletzungen der Hüfte:

Hüftarthrose

Erklärung und Symptome
Besteht ein Gelenksverschleiß sind die Knorpelüberzüge meist unwiederbringlich zerstört, so dass Knochen auf Knochen reibt. Dies erklärt auch die mitunter sehr starken, oft auch zyklisch auftretenden Schmerzen in der Leiste, über Oberschenkel bis in das Kniegelenk ziehend. Durch den immer mehr zunehmenden Abrieb des Knorpels und des Knochens kann es hierbei auch zu einem Zerreiben des Hüftkopfes und Vordringen in die Pfanne kommen (sog. Protrusion). Dies resultiert meist in einer Verkürzung der Beinlänge, woraus Folgeprobleme insbesondere des Beckens und der Wirbelsäule resultieren. Eine fortschreitende Arthrose führt dann wiederum zu einer dauerhaften Bewegungseinschränkung des Gelenkes mit Verkürzung der Muskulatur.

Ursachen
Man unterscheidet generell zwei Formen der Hüftarthrose. Die primäre Form tritt im höheren Lebensalter auf, ohne dass besondere ursächliche Faktoren erinnerlich sind. Es wird z.B. eine familiäre Veranlagung vermutet. Klar ist aber, dass das Gleichgewicht aus Knorpelauf und -abbau zu Gunsten des Abbaus umschlägt. Bei der sekundären Arthrose sind eher Fehlbildungen oder Verletzungen der Hüfte sowie gewisse Grunderkrankungen die Ursache. Fehlbildungen stellen unerkannt ein großes Problem dar. Hier ist insbesondere die Hüftdysplasie, eine Pfannenfehlbildung, zu nennen. Ferner können aber auch Rotationsfehlstellungen des Oberschenkels sowie Hüftkopfnekrosen eine Arthrose erzeugen. Ursächliche Verletzungen der Hüfte sind z.B. Brüche des Hüftkopfes oder des Schenkelhalses. Grunderkrankungen wie z.B. Rheuma oder Gicht können im Verlauf ebenfalls die Gelenksflächen zerstören und eine Arthrose begünstigen. Zudem ist generell starkes Übergewicht schlecht für die Gelenke der unteren Extremitäten (Hüft-, Knie- und Sprunggelenk).

Erkennen
Wenn bei Ihnen längere Zeit solche Beschwerden vorliegen und sich nicht von alleine verringern, empfehlen wir den Besuch eines Orthopäden oder die Vorstellung in unserer Ambulanz. Es gibt verschiedene Untersuchungsmethoden um den Verdacht einer Hüftarthrose zu bestätigen. Zudem werden auch sogenannte bildgebende Verfahren angewandt, diese sind Röntgen oder eine Computertomografie (CT).
 
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Konservative Behandlungsmethoden
Neben einer operativen Versorgung sind häufig auch konservative Therapieoptionen möglich. Es empfiehlt sich, diese nicht einzeln, sondern in Kombination durchzuführen, um einen bestmöglichsten und langanhaltenden Effekt zu erzielen. Eine Übersicht finden Sie weiter unten auf dieser Seite.

Operative Behandlungsmethoden
Auch wenn vor einer Operation konservative Maßnahmen durchgeführt werden können und diese mitunter auch sinnvoll sind, können diese nicht das ursächliche Problem beseitigen. Wenn sich Ihre Beschwerden nach intensivierter konservativer Therapie nicht bessern oder eine schnelle Verschlechterung auftritt, empfiehlt sich eine operative Versorgung der Hüftarthrose.

Hüftprothese und die Operation

Ein Arzt zeigt ein künstliches Hüftgelenk.

Bei Ihnen wurde ein Gelenksverschleiß Ihres Hüftgelenks erkannt? Dieses nennen wir Coxarthrose. Sowohl konservative, als auch operative Möglichkeiten stehen zur Verfügung. Auch wenn eine auf dem Röntgenbild sichtbare Verschleißsituation vorliegt, muss diese nicht gleich operiert werden. Wenn Sie aber die unten aufgelisteten Fragen überwiegend mit Ja beantworten können, dann ist der Einbau eines künstlichen Hüftgelenkes für Sie sehr wahrscheinlich die bessere Option:

  • Leiden Sie unter Anlaufschmerzen?
  • Haben Sie Ruheschmerzen?
  • Werden Sie mitunter nachts durch die Schmerzen wach?
  • Müssen Sie, um die Schmerzen zu ertragen, mehrere Schmerzmittel am Tag einnehmen?
  • Ist Ihre Gehstrecke durch die Schmerzen eingeschränkt?
  • Sind Sie durch die Schmerzen in der Ausübung sozialer Kontakte eingeschränkt?
  • Erleben Sie einen Verlust Ihrer Lebensqualität?

 

Die Versorgung mit einer Prothese ist ein geplanter Eingriff und sollte unter den bestmöglichsten Bedingungen stattfinden. Was ist dahingehend zu beachten oder zu tun?

  • Generell empfiehlt es sich, vor der Operation eine zahnärztliche Untersuchung zur Erhebung des Zahnstatus durchzuführen, inklusive der Anfertigung einer Übersichtsaufnahme der Zähne (OPG).
  • Die Haut sollte im Bereich des Operationsgebietes tadellos sein. Ferner muss aber auch die gesamte Oberfläche des Beines intakt sein. Chronische Geschwüre an den Unterschenkeln, offene Füße oder starke Pilzbesiedlungen der Füße oder Zehen sollten nicht vorliegen.
  • Vor der Operation erfolgt dahingehend eine Waschung der Haut im Operationsgebiet über insgesamt 5 Tage mit einer medizinischen Waschlösung zur vorbeugenden Reduktion der Keimzahl auf der Haut, um mögliche Verunreinigungen mit Hautbakterien so gering wie möglich zu halten. Zudem wird Ihnen eine Nasensalbe zur Reduktion der Nasenbesiedlung von uns ausgehändigt.
  • Wenn Sie blutverdünnende Medikamente einnehmen, sollten diese pausiert werden. Dahingehend sollten Sie Rücksprache mit Ihrem Hausarzt oder Kardiologen halten. Die Blutverdünner sind dann bestenfalls 7-10 Tage vor der Operation abzusetzen und gegen eine Thrombosespritze zu tauschen. Eine Ausnahme bildet das ASS (Aspirin). Hierunter kann eine Operation stattfinden.
  • Für den Fall, dass Sie Cortison-Präparate einnehmen, sollten diese bestenfalls über den Zeitraum der Operation sowie der Nachbehandlung pausiert werden. Die Einnahme von Cortison während der Operation kann zu Wundheilungsstörungen führen.
  • Haben Sie einen einliegenden Schrittmacher oder einen Port, teilen Sie uns dies bitte mit. In diesem Fall muss im Vorfeld eine Blutuntersuchung durchgeführt werden um eventuelle bakterielle Besiedlungen der einliegenden Geräte nachzuweisen.
  • Wenn Sie unter wechselhaften Fieberschüben leiden, Schwierigkeiten mit der Blasenfunktion haben, unter wiederkehrenden Harnwegsinfekten leiden oder künstliche Darm- oder Harnausgänge haben teilen Sie uns dies bitte ebenfalls mit.

Sind alle Vorbereitungen abgeschlossen, werden Sie zu einem von Ihnen gewünschten Termin auf unsere Station aufgenommen. Am Tag der Aufnahme finden gegebenenfalls noch zusätzliche Untersuchungen (EKG, Röntgen) statt. Ferner erfolgt die Aufklärung durch unsere Assistenzärzte sowie eine Aufklärung durch die Kollegen der Narkoseabteilung. Da unsere Klinik zertifiziertes Endoprothetik-Zentrum ist, erfolgt vorab eine individuelle Planung Ihrer Operation mit einem Computerprogramm, in der Größe und Prothesenart individuell für Sie festgelegt werden kann. Etwaige Änderungen ergeben sich mitunter aber dennoch immer noch während der Operation.

Planung Hueftgelenkprothese
Abb. 1: Computer assistierte Planung einer Hüftgelenks-Prothese, mit Auswahl der einzubauenden Implantate. Im Rahmen der Planung ist es möglich die Abweichung der Beinlänge durch das Implantat zu simulieren und zu korrigieren.

Am nächsten Tag findet die Operation statt. Die Reihenfolge richtet sich nach dem Alter und den Vorerkrankungen. Ältere Patienten oder schwer erkrankte Patienten werden generell vorrangig operiert. Ihre genaue Position können Sie durch die Krankenschwestern erfahren. In der Operationsvorbereitung werden Sie durch die Kollegen der Narkoseabteilung betreut, wo auch die Narkose eingeleitet wird. Hiernach werden Sie auf die Seite gelagert. Wir bringen Ihre Hüft-Prothese durch einen sogenannten hinteren-seitlichen Zugang ein. Nach durchgeführter Hautwaschung und steriler Abdeckung erfolgt ein ca. 7-10cm langer Hautschnitt. Zunächst wird das Unterhautfettgewebe durchtrennt, bis der sogenannte Tractus iliotibialis, eine derbe bindegewebige Platte, sichtbar ist. Dieser wird durchtrennt und anschließend der Schleimbeutel entfernt. Als nächstes wird die Hüftkapsel eröffnet und der Hüftkopf aus der Pfanne herausgelöst. Nun wird der Hüftkopf vom Schenkelhals abgetrennt. Die Pfanne wird durch gezieltes Haken setzen dargestellt und gesäubert. Mit einer Fräse wird der Untergrund für die künstliche Pfanne, bis zur geplanten Größe oder ggf. auch abweichend vorbereitet, die Ränder der Pfanne angeraut. Nach entsprechender Säuberung der Pfanne, wird nun die originale Pfanne eingesetzt. Diese kann entsprechend der Art eingedreht, eingeschlagen oder einzementiert werden. Abschließend wird eine Kunststoff-Schale eingebracht. Der Oberschenkel mit dem abgesägten Schenkelhals wird nun dargestellt. Es wird zunächst der Markraum eröffnet und nun ebenfalls mit einer Fräse bis zur geplanten Größe oder ggf. auch abweichend aufbereitet. Ist der passende Schaft gefunden wird nun eine Probeprothese der entsprechenden Größe im Oberschenkel belassen. Auf den neuen Hals der Prothese wird ein Probekopf aufgesteckt und dieser in die Kunststoff Schale zurückgeführt (Reposition). Kontrolliert werden nun:

1. Spannung
2. Stabilität
3. Luxationstendenz (Herausspringen des künstlichen Gelenkes)
4. Beinlänge

Ist dies alles nun zufriedenstellend wird ein Röntgen-Bild angefertigt. Zeigt auch dieses eine zufriedenstellende Situation wird der Probekopf aus der Kunststoff-Schale herausgeführt, der Probeschaft aus dem Oberschenkelknochen herausgeholt. Der Markraum wird ausgespült, das originale Prothesenmaterial eingebaut. Hierbei wird der Schaft eingeschlagen oder bei zementierten Varianten in den Zement im Markraum eingedrückt.
Es wird nun nochmalig ein Probekopf auf den neuen definitiven Prothesenhals aufgesteckt und in die Kunststoff-Schale zurückgeführt. Es erfolgt die erneute Kontrolle auf:

1. Spannung
2. Stabilität
3. Luxationstendenz (Herausspringen des künstlichen Gelenkes)
4. Beinlänge

Hier kann gegebenen falls noch durch die Wahl eines kleineren oder größeren Kopfes nachjustiert werden. Hat man sich auf eine Größe festgelegt und die Überprüfungskriterien sind zufriedenstellend geprüft worden, wird der Original-Kopf auf den Prothesenhals aufgebracht. Die Kunststoff-Schale wird ausgespült und der Kopf in die Pfanne zurückgeführt. Die eigentliche Operation ist nun fertig. Die neue Prothese eingebaut. Abschließend erfolgt die nochmalige Kontrolle nach Blutungen und deren Stillung, falls notwendig. Es folgen ein schichtweiser Wundverschluss sowie das Einlegen von einem oder bis zu zwei Drainageschläuchen. Der oberflächliche Wundverschluss erfolgt durch eine sich selbst auflösende, in der Haut versenkte Naht. Die gesamte Operation vom Hautschnitt bis zur Hautnaht dauert ca. 60-90 Minuten.

zementfreie Hueftprothese
Abb. 2: (Links) Einbau einer zementfreien Hüftprothese mit sog. Pressfit Pfanne und einem Kurzschaft sowie Keramikkopf bei einer 78 jährigen Patientin. (Rechts) Ebenfalls zementfreie Hüftprothese mit einer sog. Schraubpfanne und einem Geradschaft bei einer 70 jährigen Patientin.

Vollzementierte Hueftprothese
Abb. 3: Vollzementierte Hüftprothese (Pfanne und Schaft) bei einem 91-jährigen Patienten.

Nach nun erfolgter Implantation Ihres neuen Hüftgelenkes wird bereits am nächsten Tag eine sogenannte Bettkantenmobilisation durchgeführt. Hierbei werden Sie von den Krankenschwestern unterstützt mobilisiert, als auch in den Stand gestellt. Wenn es der Kreislauf zulässt, gehen Sie mitunter auch ein paar Schritte in Ihrem Zimmer unter voller Belastung. Mobilisationsversuche sollten Sie aber innerhalb der ersten zwei Tage nicht alleine durchführen. Es wird zudem eine Blutkontrolle am ersten Tag nach der Operation durchgeführt, um zu schauen wie viel Blut Sie während der Operation verloren haben.

Am zweiten Tag erfolgt der erste Verbandswechsel und die Drainageschläuche werden in der Regel gezogen (spätestens am dritten Tag). Die Physiotherapeuten werden nun anfangen, mit Ihnen zu üben. Ziel ist es, Sie im Umgang mit den Gehstützen zu trainieren, das richtige Laufen und Verhalten mit der Prothese zu erlernen.

Der stationäre Aufenthalt beträgt im Schnitt von der Aufnahme bis zur Entlassung 9 Tage. Zum Ende des Aufenthaltes sind die meisten Patienten auf der Stationsebene an Gehstützen mobil. Sollte das bei Ihnen noch nicht der Fall sein, seien Sie unbesorgt. Bei jedem Patienten besteht ein individueller Heilungsverlauf. In der anschließenden Reha-Maßnahme werden Sie weiter üben.

Stellen Sie sich aber auf eine generelle Genesungszeit von bis zu drei Monaten ein. Das heißt, bis sie sich so verhalten und gehen, ohne an die Prothese zu denken, die Schwellungen im Bein zurückgegangen oder eventuelle Blutergüsse abgebaut worden sind, kann es die oben genannte Zeit in Anspruch nehmen.

Zum Zeitpunkt der Entlassung erhalten Sie Ihre Papiere in mehreren Ausführungen sowie eine Kopie Ihrer Röntgen-Bilder. Eine Nachbehandlung im ambulanten Rahmen erfolgt in der Regel durch Ihren Orthopäden. Eine Röntgen-Kontrolle ist in der Regel nicht notwendig.

Wenn es Ihnen aber ein Bedürfnis ist, die Hüftprothese zu kontrollieren, sollte dies frühestens drei Monate nach der Operation erfolgen. Eine Röntgen-Kontrolle ergibt zudem frühestens erst nach einem Jahr Sinn.

Es stehen generell vier Möglichkeiten zur Verfügung:

1. ambulante Rehabilitation
2. stationäre Rehabilitation
3. geriatrische Rehabilitation
4. alleinige Physiotherapie

Sowohl die ambulante, als auch die stationäre Rehabilitation wird durch unseren Sozialdienst für Sie mit organisiert. Teilen Sie uns Ihren Wunsch der Rehabilitationsart und den Ort mit. Im Rahmen einer stationären Rehabilitation ist es zudem wichtig zu wissen, ob Sie vorab nach Hause oder direkt aus dem Krankenhaus in die Reha-Klinik möchten. Ihre Wünsche werden entsprechend an Ihre Krankenkasse oder falls Sie noch arbeiten sollten, an die deutsche Rentenversicherung oder die Landesversicherungsanstalt weitergeleitet. Die endgültige Entscheidung über Art und Ort der Rehabilitation wird von den oben genannten Institutionen gefällt. Falls diese Ihn nicht zusagen sollte, besteht prinzipiell die Möglichkeit, Einspruch dagegen einzulegen.

Bei sehr alten Patienten mit vielen Nebenerkrankungen besteht zudem die Möglichkeit einer geriatrischen Rehabilitation. Die Geriatrie ist eine Abteilung für Altersmedizin. Hier werden aber ähnlich wie in einer stationären Rehabilitation täglich durch Physiotherapeuten Maßnahmen durchgeführt. Die Dauer entspricht in etwa einer stationären Rehabilitation. Der Unterschied besteht darin, dass Sie weiterhin medizinisch von Internisten und Geriatern betreut werden.

Wünschen Sie keine Rehabilitation, besteht auch die Möglichkeit zur Durchführung von ambulanten Physiotherapien. Diese müssen durch den Hausarzt oder den Orthopäden verschrieben werden. Diese Methode empfehlen wir aber nur sehr jungen und im Vorfeld auch sehr „fitten“ Patienten.

Nähere Informationen können Sie hier bei den Kollegen des Sozialdienstes einholen. Prinzipiell sind auch vor der Operation und der stationären Aufnahme Terminvereinbarungen möglich. Dieses empfehlen wir auch zu tun, da es die Abläufe und Abstände zwischen einer stationären Behandlung bei uns und der nachgeschalteten Reha-Maßnahme deutlich verkürzt.

Ziel der Operation ist es, Ihre Schmerzen zu eliminieren, aber auch Ihre Beweglichkeit zu verbessern.
Mit Ihrer neuen Prothese sind sie vor allem wieder alltagstauglich. Gehen, Stehen, schnelles Laufen, Treppen steigen sind kein Problem. Auch wandern, Hiking, Nordic walking, Fahrrad fahren oder Auto fahren stellen keine Einschränkungen dar.

Vermeiden sollten Sie aber starke Belastungen der Hüftprothese, wie z.B. beim Joggen oder axialen sportlichen Stauchungsbelastungen, wie beim Tennis oder Squash. Beim Schwimmen empfiehlt sich eher ein Kraul- oder Rückenschwimmen mit Paddelbewegungen der Beine.

Achten Sie beim Sitzen darauf, dass die Kniegelenke nicht höher als die Hüftgelenke stehen. Vermeiden Sie tiefe und weiche Sessel. Tiefe Kniebeugen sind genauso wie das Übereinanderschlagen der Beine oder das weite nach vorne Legen des Oberkörpers nicht zu empfehlen.

Was genau Sie beachten müssen wird nach der Operation mit den Physiotherapeuten wiederholt geübt.

Wie bei jeder Operation muss zwischen allgemeinen und speziellen Risiken unterschieden werden:

Allgemeine Risiken sind:

  • Gefäßverletzungen mit daraus resultierenden Blutungen und Blutergüssen <
  • Nervenverletzungen mit meist vorübergehenden Taubheits- oder Kribbelgefühlen der Beine oder Füße sowie meist vorübergehenden Lähmungserscheinungen <
  • Wundheilungsstörungen, die je nach Ausprägung mitunter eine Wundrevision mit sich bringen
  • Bewegungseinschränkungen durch Wundschmerz und das ungewohnte Prothesenmaterial
  • Thrombosen und die daraus resultierende Lungenembolie bedingt durch den beckennahen Eingriff und die verlängerte Liegezeit


Spezielle Risiken sind:

  • Brüche im Bereich der Pfanne und des Schaftes während des Einbringens der Prothese
  • Lockerungen der Prothesenanteile. Hierbei unterscheidet man eine infektiöse, durch Bakterien ausgelöste, von einer nicht infektiösen Lockerung
  • Beinlängenunterschiede
  • Herausspringen der Hüftprothese, eine sogenannte Hüft-TEP-Luxation
  • Wechsel-Operationen mit Austausch der alten gegen eine neue Prothese
  • Brüche um die einliegende Prothese bei insbesondere Stürzen auf das Bein oder das Becken


Brüche während oder nach der Operation
Sollte es bei der Implantation der Prothese zu einer Verletzung des Knochens kommen, wird diese unmittelbar in der Operation behandelt. Hierbei kommt es auf die Größe und Tiefe des Bruches an. Haarrisse müssen in der Regel nicht versorgt werden, bedingen aber zum Teil eine mehrwöchige Teilbelastung. Bei größeren Brüchen an der Pfanne werden entsprechende abstützende Pfannen benutzt, die die Bruchzone entlasten. Bei Brüchen am Schaft können diese mit Drahtschlingen versorgt werden. Bei beiden Versorgungen ist nach der Operation eine mehrwöchige Teilbelastung notwendig.

Kommt es durch einen Sturz auf das Bein oder das Becken zu einem Bruch an der Pfanne oder um den Prothesenschaft, kommt es wiederum auf die Stärke des Bruches an. Von Teilbelastung ohne Operation, über Wechsel der Pfannen- o. Schaftkomponenten, bis hin zu Anlagen von Drahtschlingen oder Platten ist alles möglich. In der Regel können aber solche Komplikation in dafür vorgesehenen Spezialkliniken gut und erfolgreich behandelt werden.

Lockerungen der Prothese
Wie oben bereits erwähnt unterscheiden wir zwischen einer infektiösen und einer nicht infektiösen Lockerung. Diese können nach Jahren nach der Erstimplantation auftreten, aber auch kurz nach einem Protheseneinbau. Beide bedingen einen Austausch des Prothesenmaterials.

Beinlängenunterschiede
Durch Ihre neue Hüftprothese besteht die Möglichkeit sowohl einer Verlängerung, als auch einer Verkürzung des betroffenen Beines. Wir probieren diese Differenz so gering wie möglich zu halten. Hierbei sind aber bedingt durch die Stabilität Ihrer Hüftprothese Grenzen auferlegt.

Wichtig ist für Sie eine stabile Hüfte.

Beinlängenunterschiede sind mit Einlegesohlen oder Schuhabsatzerhöhungen auszugleichen. Hierfür empfehlen wir die Vorstellung nach Beendigung der Rehabilitation bei einem Orthopädie-Techniker.
Sollte Ihre Gegenseite auch eine Prothese benötigen, sind dann Korrekturen der Beinlängenunterschiede möglich.

Hüft-TEP-Luxation
Auch wenn Sie immer alle Ratschläge zur Bewegung mit einer Prothese befolgen, besteht immer die Möglichkeit, dass die neue Hüftprothese herausspringt, also luxiert. Das ist für Sie selbstverständlich eine äußerst unangenehme Situation, kann aber in den überwiegenden Fällen ohne eine Operation wieder behoben werden. Hierbei wird in einer Kurznarkose das künstliche Gelenk unter Zieh- und Drehbewegungen wieder zentriert. Eine Vollbelastung ist in der Regel kurz danach wieder möglich. Sollte es ein einmaliges Ereignis sein, sind soweit keine weiteren Maßnahmen mehr notwendig und Sie können die Klinik nach ungefähr zwei Tagen wieder verlassen. Besteht aber eine deutliche wiederkehrende Luxationstendenz muss nach der Ursache geforscht werden und gegebenen falls eine operative Begutachtung mit eventuell Austausch der Prothese erfolgen.

Die meisten Prothesenbestandteile, also die Pfanne und der Schaft, bestehen aus einer Kobalt-Chrom-Molybdän- oder Titan-Legierung. Ferner besteht die Einsatzschale in die Pfanne aus Polyethylen, einem Kunststoff. Die Köpfe sind entweder aus Keramik oder Metall.

Wir verwenden in unserem Haus moderne und standardisierte Schäfte und Pfannen sowie zu überwiegenden Teilen Keramikköpfe. Ältere und vielleicht noch bekannte Metall-auf-Metallverbindungen werden von uns nicht praktiziert.

Bei älteren und sturzgefährdeten Patienten nehmen wir unter Umständen auch Metallköpfe. Es besteht insofern entweder eine Keramik/Kunststoff oder Metall/Kunststoff Gleitfläche.

Die Frage ob zementiert oder zementfrei operiert wird, richtet sich unter anderem nach der Beschaffenheit des Knochens, des Alters sowie der Defektsituation, insbesondere im Bereich der Pfanne. Beide Verfahren werden in unserem Haus praktiziert. Sowohl zementiert, als auch zementfrei besteht nach der Operation die Möglichkeit zur Vollbelastung.

Die Hüftprothese hat in der Regel eine sogenannte Standzeit von ungefähr 15 Jahren (+/- 5 Jahre). Dies hängt wiederum von vielen Variablen ab. Diese, welche Sie steuern können, sind zum Beispiel ein normales Körpergewicht, Vermeidung von extremen Belastungen wie Joggen, Tennis, Squash oder Ski fahren, eine gesunde Lebensweise sowie ein Zigarettenverzicht.
Es gibt auch nicht wenige Patienten die mit einer Hüftprothese 20 Jahre oder länger problemlos zurechtkommen. Aber irgendwann ist ein Verbrauch der Prothesenteile vorherrschend und ein Austausch notwendig. Daher sollte man den Zeitpunkt der Erstimplantation so lange wie möglich herauszögern.


Wir hoffen, Ihre offenen Fragen geklärt und vielleicht auch Ihre Ängste genommen zu haben. Falls Sie dennoch Fragen haben schreiben Sie sich diese auf und stellen Sie sie entweder in unserer Sprechstunde oder spätestens zum Zeitpunkt der Aufnahme auf unserer Station.

Hüftprothesen-Lockerung / Hüft-TEP-Lockerung

Bei Ihnen wurde eine Lockerung Ihrer einliegenden Hüft-Prothese vermutet oder auch bereits erkannt? Dieses nennen wir eine Hüft-TEP-Lockerung. Hierbei muss zwischen einer infektiösen und nicht-infektiösen Lockerung unterschieden werden. Daraus ergeben sich auch die unterschiedlichen Behandlungsstrategien. Um diese aber noch besser im Vorhinein festlegen zu können, ist eine differenzierte Erhebung Ihrer Leidensgeschichte notwendig. Dahingehend sind weiter unten einige Fragen aufgelistet, die für unsere Planung relevant sind.


1. Wann sind die ersten Symptome aufgetreten?
2. Sind diese mit Fieber oder Schüttelfrost einhergegangen?
3. Gab es bereits früher eine Operation an der einliegenden Prothese?
4. War in diesem Zusammenhang schon einmal ein Bakterium nachgewiesen worden?
5. Haben Sie Anlauf- oder Ruheschmerzen?
6. Werden Sie mitunter nachts durch die Schmerzen wach?
7. Müssen Sie, um die Schmerzen zu ertragen, mehrere Schmerzmittel am Tag einnehmen?
8. Ist Ihre Gehstrecke durch die Schmerzen eingeschränkt?


Erklärung und Symptome
Eine Lockerung des einliegenden künstlichen Gelenkes bedeutet, dass zwischen den Prothesenanteilen und dem Knochen, den Prothesenanteilen und dem Zement oder dem Knochen und dem Zement ein Flüssigkeitsfilm entstanden ist, der die Festigkeit der Prothese aufhebt. Das betrifft entweder die künstliche Pfanne, den Schaft oder beide Anteile zusammen. Eine Lockerung kann Jahre oder Jahrzehnte, aber auch schon Wochen oder Monate nach der Implantation entstehen. Im Schnitt ist die Haltbarkeit oder die sogenannte „Standzeit“ jedoch bei ca. 15 Jahren. Durch die gelösten Prothesenteile kommt es dann zu Mikrobewegungen beim Laufen, Aufstehen oder Sitzen, was wiederum den Schmerz erklärt. Diese Schmerzen können sich auf die Leistenregion projizieren, aber auch in den Oberschenkel, bis zum Kniegelenk ausstrahlen.

Ursache
Infektiöse Lockerung:
Bakterien siedeln sich auf künstlichen Oberflächen, wie z.B. Prothesen, an. Durch den Blutkreislauf können diese z.B. auf Ihre Prothese gelangen. Hierdurch wird die Festigkeit des einliegenden Prothesenmaterials aufgehoben. Es entsteht eine Gleitschicht zwischen Prothese und Knochen oder Zement.

Nichtinfektiöse Lockerung:
Durch Materialaufbrauch oder Abrieb von Kunststoff- sowie Keramikpartikeln entstehen Gleitfilme, die die Festigkeit des einliegenden Prothesenmaterials aufhebt. Diese Gleitfilme gelangen zwischen Prothese und Knochen oder Zement.

Erkennen
Wenn bei Ihnen längere Zeit solche Beschwerden vorliegen und sich nicht von alleine verringern, empfehlen wir den Besuch eines Orthopäden oder die Vorstellung in unserer Ambulanz. Es gibt verschiedene Untersuchungsmethoden um den Verdacht einer Hüft-TEP-Lockerung zu bestätigen. Zudem werden auch sogenannte bildgebende Verfahren angewandt, wie Röntgen oder eine Computertomografie (CT). Ferner ist es unumgänglich, das Hüftgelenk zu punktieren. Durch die Hüftpunktion können wir schon in den meisten Fällen im Vorfeld eine infektiöse von einer nicht-infektiösen Lockerung unterscheiden. Sie erhalten dahingehend zunächst einen ambulanten Termin zur Durchführung der Hüft-Prothesen-Punktion. Nach Durchführung werden wir nach ca. 14 Tagen mit Ihnen den Befund in unserer Endoprothesen-Sprechstunde besprechen. Sollten die Ergebnisse aussagekräftig sein, ein OP-Wunsch Ihrerseits bestehen und eine Empfehlung unsererseits vorliegen, erfolgt dann die Terminvereinbarung. Außer bei akuten infektiösen Lockerungen ist die Durchführung einer Wechsel-Operation ein geplanter Eingriff und sollte unter den bestmöglichsten Bedingungen stattfinden.

Konservative Behandlungsmethoden
Bei einer nachgewiesenen Prothesenlockerung bestehen keine wirklichen konservativen Therapiemöglichkeiten.

Hüft-Impingement-Syndrom

Bei der Erkrankung liegt eine schmerzhafte Bewegungseinschränkung des Hüftgelenkes vor, die unbehandelt zwangsläufig zum vorzeitigen Gelenkverschleiß führt. Ursächlich hierfür sind knöcherne Fehlkonfigurationen am Hüftkopf-Schenkelhalsübergang oder an der Hüftpfanne, teilweise auch in Kombination, verantwortlich.

Wenn bei Ihnen längere Zeit solche Beschwerden vorliegen, empfehlen wir den Besuch eines Orthopäden oder die Vorstellung in unserer Ambulanz. Unsere Fachärzte werden Sie bezüglich der operativen und konservativen Behandlungsmethoden ausführlich beraten.

Hüftkopfnekrose

In Folge einer lokalen Durchblutungsstörung kommt es zum Untergang von Teilen des knöchernen Hüftkopfes. Die Erkrankung tritt vorwiegend zwischen dem 30. und 60. Lebensjahr auf, ist durch einen stadienhaften Verlauf gekennzeichnet und betrifft in der Hälfte der Fälle beide Hüftköpfe. Männer sind etwa viermal häufiger als Frauen betroffen.

Als Risikofaktoren hinsichtlich des Auftretens einer Hüftkopfnekrose werden angesehen: Kortisontherapie, Stoffwechselstörungen, Gefäßerkrankungen, Bindegewebeerkrankungen, chronischer Alkoholismus, Chemotherapie, Bestrahlungen, Blutkrankheiten, Taucherkrankheit.

Hieraus ergibt sich, dass nach der Diagnose einer Hüftkopfnekrose durch einen Facharzt eventuelle Risikofaktoren soweit möglich abgestellt werden sollten.

Hüftdysplasie

Die Hüftpfanne ist zu steil und zu kurz angelegt und überdacht den Hüftkopf nur unzureichend. Unbehandelt führt die Erkrankung zum vorzeitigen Verschleiß des Hüftgelenkes. Trotz konservativer Maßnahmen kann nicht in allen Fällen eine Normalisierung des Hüftpfannendaches erreicht werden. In diesen Fällen ist in der Regel eine operative Korrektur der Pfannenfehlstellung im Vorschulalter zu empfehlen.

Konservative Therapie

Dieses Verfahren setzt auf Stromstöße, die gezielt um das Gelenk oder bestimmte Muskelgruppen gesetzt werden können. Hierbei wird Wechselstrom in niedriger Frequenz eingesetzt. Die Durchführung selbst ist nicht schmerzhaft. Sie kann durch den Physiotherapeuten, aber auch eigenständig durch den Patienten zu Hause durchgeführt werden*.

Ziel ist es die Muskulatur zu stärken. Zum anderen kommt es hierbei aber auch zu einer Blockierung der Schmerzweiterleitung durch die Nervenfasern. Ähnlich wie bei der Krankengymnastik sind mehrere Anwendungen notwendig um eine Linderung zu erzielen.

*Patienten mit implantierten Schrittmacher oder Defibrillator, Thrombosen, bestehenden Infektionen mit Fieber oder Wunden im betroffenen Bereich sollten keine Reizstromtherapie durchführen. Ob eine Reizstromtherapie bei Ihnen durchgeführt werden kann erfragen Sie bitte bei Ihrem behandelnden Arzt.

Ziel der Therapie mit Schmerzmitteln ist zum einen die Verringerung der Schmerzen sowie der chronischen Entzündungs- bzw. Reizreaktion. Hierdurch soll die Bewegung verbessert werden, so dass man zum Beispiel unter der Schmerzmittel Einnahme auch verstärkt Krankengymnastik durchführen kann.
Hierbei sind insbesondere Medikamente aus der Gruppe der NSAR (Nicht steroidale Antirheumatika) zu empfehlen, da diese die oben genannte zweifache Wirkungsweise besitzen. Diese sind z.B.:

• Ibuprofen 400-800mg*
• Arcoxia 60-120mg*
• Diclofenac 50-100mg*
• Celebrex 100-200mg*
• Naproxen 250-500mg*

Aber auch andere Schmerzmittel wie Novalgin oder Paracetamol sind unterstützend wirksam.

Morphin-Präparate (z.B. Tilidin, Tramal oder Oxycodon) sollten nur nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt unter sorgfältiger Prüfung der Notwendigkeit eingenommen werden, da hier stets das Risiko der Entwicklung einer Abhängigkeit besteht.

Generell empfiehlt sich für einen gewissen Zeitraum eine kombinierte Einnahme von Schmerzmitteln, um zum einen eine bestmögliche Effizienz zu erzielen und zum anderen die Ausbildung eines Schmerzgedächtnisses zu verhindern.

Bei der Planung einer Schmerztherapie helfen wir Ihnen gerne.

* Die hier angegebenen Medikamente und Dosierungen sind Empfehlungen und sollten generell nur nach Absprache mit Ihrem Hausarzt oder Orthopäden eingenommen werden. Es sind auch nicht für alle Patienten, alle Schmerzmittel aus der Gruppe der NSAR zu empfehlen. Lassen Sie sich daher im Vorfeld, nach Abklärung Ihrer Begleiterkrankungen, von Ihrem behandelnden Arzt beraten. Generell sollten aber Medikamente aus der Gruppe der NSAR nie über mehrere Wochen eingenommen werden, da eine Dauereinnahme die Nierenfunktion, das Gefäßsystem sowie die Magenschleimhaut schädigen kann. Wir empfehlen zudem die Kombination mit einem Magenschutz (z.B. Pantoprazol o. Omeprazol).

Ergänzend zur Schmerzmitteleinnahme können Spritzen mit Schmerzmitteln und auch Cortison-Präparaten helfen. Diese Mischungen können z.B. in die Gelenke verabreicht werden.
Dies bewirkt zum einen eine meist rasche Schmerzlinderung und zum anderen eine, durch das Cortison bedingte, Reduktion der Entzündungsreaktion im Verlauf.
Bei einer diagnostischen Infiltration injizieren wir nur ein Lokalänasthetikum, so ähnlich wie bei einer Betäubung beim Zahnarzt. Dies hat eine meist sofortige Schmerzreduktion zur Folge, mit jedoch Wiederkehr der Schmerzen nach ca. 6-8 Stunden (siehe Abb. 1), wenn die Wirkung des lokalen Schmerzmittels nach ca. 8-24 Stunden nachlässt. Hierdurch können wir bestimmte Schmerzen besser unterscheiden, z.B. zwischen Rückenschmerz oder Hüftgelenks assoziierten ausstrahlenden Schmerzen in die Beine.

Die therapeutische Infiltration nutzen wir z.B. bei bekannten Gelenksschäden zur langfristigen Schmerzlinderung. Dies erreichen wir durch die Injektion von Cortison. Im Vergleich zu der Lokalanästhetikagabe wirkt das Cortison erst zeitversetzt, meist erst nach 2-3 Tagen, dafür aber länger (siehe Abb. 1).
Hueftinfiltration

Abbildung 1: Verlauf einer diagnostischen/therapeutischen Hüftinfiltration. Zu erkennen ist, dass das Cortison-Präparat verzögert wirkt und erst später zu einer langfristigen Schmrzreduktion führt.

Systemische Wirkungen des Cortisons, wie z.B. Gewichtszunahme oder die Entwicklung einer Zuckererkrankung, sind bei Gelenksinfiltrationen nicht zu erwarten. Dennoch sind solche Infiltrationen keine Dauerlösung. Wenn nach zwei oder mehreren Infiltrationen keine Linderungen mehr auftreten, sollte nach einem anderen Behandlungskonzept geschaut werden.

Hierbei liegt das Ziel in der Stärkung der Muskulatur, der Verbesserung der Stabilität des Gelenkes sowie der Aufhebung von Bewegungseinschränkungen der Gelenke. Diese Übungen können sowohl in Einzel-, aber auch in Gruppentherapien durchgeführt werden.

Hierdurch kann mitunter eine sehr drastische Linderung der Schmerzen erzielt werden. Allerdings benötigt dies Zeit und ist in der Durchführung mitunter sehr schmerzhaft.
Deshalb sollte eine intensivierte Krankengymnastik/Physiotherapie in Kombination mit einer Schmerztherapie durchgeführt werden.

Ergänzend sind auch Massagen bestimmter Muskel- o. Gelenkregionen hilfreich. Diese lösen z.B. Verspannungen und können auch gezielt sogenannte Schmerztriggerpunkte behandeln, die unweigerlich bei einer längeren Schmerzsymptomatik mit auftreten können.


Zudem können Wärmebehandlungen (sog. Fango) ebenfalls unterstützend wirksam sein. Allerdings empfinden nicht alle Patienten Wärmebehandlungen als wohltuend. Besprechen Sie sich in diesem Fall mit Ihrem Physiotherapeuten. Herzpatienten sind zudem diese Therapieoption nicht zu empfehlen.

Auch der Beginn von Reha-Sport kann hierbei hilfreich sein*. Wobei hier der Schwerpunkt auf eine Betätigung des gesamten Körpers liegt und nicht einzelner Körperregionen.

*Klären Sie bitte im Vorfeld, ob Reha-Sport für Sie die geeignete Therapieoption darstellt. Dies kann entweder im Rahmen unserer Sprechstunde oder durch Ihren behandelnden Arzt erfolgen.
Ziel der beiden Verfahren ist es die Entzündungsreaktion einzudämmen und damit die Schmerzen zu verringern, damit eine bessere Beweglichkeit und Beübung des Gelenkes möglich wird.

Bei der Ultraschall Behandlung werden die Ultraschallwellen in mechanische Reize, bzw. Schwingungen umgewandelt. Dies bewirkt eine verbesserte Durchblutung, Schmerzlinderung und Steigerung des Stoffwechsels des behandelten Gewebes sowie z.B. mitunter auch eine Aufweichung von Kalkdepots (Stoßwellentherapie) im Schultergelenk. Die Behandlung ist selbst schmerzfrei.

Zur Verstärkung werden mitunter auch Schmerzgele (z.B. Voltaren) über den Ultraschall in das Gewebe einmassiert, was zu einer besseren Tiefenwirkung der entzündungshemmenden Schmerzgele führt (sog. Iontoferese).

Die Röntgen-Tiefenbestrahlung nutzt deutlich abgeschwächte Röntgenstrahlen. Dies bewirkt, angewendet auf das betroffene Gebiet, ein Absterben der Entzündungszellen und verhindert zudem eine Einwanderung neuer Entzündungszellen. Dies erzielt wiederum den schmerzlindernden Effekt.

Beide Verfahren müssen mitunter mehrmals durchgeführt werden, um einen positiven Effekt zu bemerken.

Weiteres Leistungsangebot:

Dr. med. Lars-Christoph Linke
Dr. med. Lars-Christoph Linke

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