ist neben dem Kniegelenk das zweitgrößte Gelenk und ein sogenanntes Kugelgelenk. Es besteht aus der Hüftpfanne, dem Hüftkopf, dem Schenkelhals und dem Anteil des oberen Oberschenkelknochens. Es wird von einer derben Kapsel umgeben.
Mehrere Muskeln ziehen zum Oberschenkel und ermöglichen so die unterschiedlichsten Bewegungen. Der Hüftkopf und die Gelenkspfanne sind mit Knorpel überzogen und um die Gelenkspfanne befindet sich eine sogenannte Gelenkslippe.
Bei Ihnen wurde ein Gelenksverschleiß Ihres Hüftgelenks erkannt? Dieses nennen wir Coxarthrose. Sowohl konservative, als auch operative Möglichkeiten stehen zur Verfügung. Auch wenn eine auf dem Röntgenbild sichtbare Verschleißsituation vorliegt, muss diese nicht gleich operiert werden. Wenn Sie aber die unten aufgelisteten Fragen überwiegend mit Ja beantworten können, dann ist der Einbau eines künstlichen Hüftgelenkes für Sie sehr wahrscheinlich die bessere Option:
Die Versorgung mit einer Prothese ist ein geplanter Eingriff und sollte unter den bestmöglichsten Bedingungen stattfinden. Was ist dahingehend zu beachten oder zu tun?
Sind alle Vorbereitungen abgeschlossen, werden Sie zu einem von Ihnen gewünschten Termin auf unsere Station aufgenommen. Am Tag der Aufnahme finden gegebenenfalls noch zusätzliche Untersuchungen (EKG, Röntgen) statt. Ferner erfolgt die Aufklärung durch unsere Assistenzärzte sowie eine Aufklärung durch die Kollegen der Narkoseabteilung. Da unsere Klinik zertifiziertes Endoprothetik-Zentrum ist, erfolgt vorab eine individuelle Planung Ihrer Operation mit einem Computerprogramm, in der Größe und Prothesenart individuell für Sie festgelegt werden kann. Etwaige Änderungen ergeben sich mitunter aber dennoch immer noch während der Operation.
Abb. 1: Computer assistierte Planung einer Hüftgelenks-Prothese, mit Auswahl der einzubauenden Implantate. Im Rahmen der Planung ist es möglich die Abweichung der Beinlänge durch das Implantat zu simulieren und zu korrigieren.
Am nächsten Tag findet die Operation statt. Die Reihenfolge richtet sich nach dem Alter und den Vorerkrankungen. Ältere Patienten oder schwer erkrankte Patienten werden generell vorrangig operiert. Ihre genaue Position können Sie durch die Krankenschwestern erfahren. In der Operationsvorbereitung werden Sie durch die Kollegen der Narkoseabteilung betreut, wo auch die Narkose eingeleitet wird. Hiernach werden Sie auf die Seite gelagert. Wir bringen Ihre Hüft-Prothese durch einen sogenannten hinteren-seitlichen Zugang ein. Nach durchgeführter Hautwaschung und steriler Abdeckung erfolgt ein ca. 7-10cm langer Hautschnitt. Zunächst wird das Unterhautfettgewebe durchtrennt, bis der sogenannte Tractus iliotibialis, eine derbe bindegewebige Platte, sichtbar ist. Dieser wird durchtrennt und anschließend der Schleimbeutel entfernt. Als nächstes wird die Hüftkapsel eröffnet und der Hüftkopf aus der Pfanne herausgelöst. Nun wird der Hüftkopf vom Schenkelhals abgetrennt. Die Pfanne wird durch gezieltes Haken setzen dargestellt und gesäubert. Mit einer Fräse wird der Untergrund für die künstliche Pfanne, bis zur geplanten Größe oder ggf. auch abweichend vorbereitet, die Ränder der Pfanne angeraut. Nach entsprechender Säuberung der Pfanne, wird nun die originale Pfanne eingesetzt. Diese kann entsprechend der Art eingedreht, eingeschlagen oder einzementiert werden. Abschließend wird eine Kunststoff-Schale eingebracht. Der Oberschenkel mit dem abgesägten Schenkelhals wird nun dargestellt. Es wird zunächst der Markraum eröffnet und nun ebenfalls mit einer Fräse bis zur geplanten Größe oder ggf. auch abweichend aufbereitet. Ist der passende Schaft gefunden wird nun eine Probeprothese der entsprechenden Größe im Oberschenkel belassen. Auf den neuen Hals der Prothese wird ein Probekopf aufgesteckt und dieser in die Kunststoff Schale zurückgeführt (Reposition). Kontrolliert werden nun:
1. Spannung
2. Stabilität
3. Luxationstendenz (Herausspringen des künstlichen Gelenkes)
4. Beinlänge
1. Spannung
2. Stabilität
3. Luxationstendenz (Herausspringen des künstlichen Gelenkes)
4. Beinlänge
Die Hüftprothese hat in der Regel eine sogenannte Standzeit von ungefähr 15 Jahren (+/- 5 Jahre). Dies hängt wiederum von vielen Variablen ab. Diese, welche Sie steuern können, sind zum Beispiel ein normales Körpergewicht, Vermeidung von extremen Belastungen wie Joggen, Tennis, Squash oder Ski fahren, eine gesunde Lebensweise sowie ein Zigarettenverzicht.
Es gibt auch nicht wenige Patienten die mit einer Hüftprothese 20 Jahre oder länger problemlos zurechtkommen. Aber irgendwann ist ein Verbrauch der Prothesenteile vorherrschend und ein Austausch notwendig. Daher sollte man den Zeitpunkt der Erstimplantation so lange wie möglich herauszögern.
Die Hüftpfanne ist zu steil und zu kurz angelegt und überdacht den Hüftkopf nur unzureichend. Unbehandelt führt die Erkrankung zum vorzeitigen Verschleiß des Hüftgelenkes. Trotz konservativer Maßnahmen kann nicht in allen Fällen eine Normalisierung des Hüftpfannendaches erreicht werden. In diesen Fällen ist in der Regel eine operative Korrektur der Pfannenfehlstellung im Vorschulalter zu empfehlen.
Ziel der Therapie mit Schmerzmitteln ist zum einen die Verringerung der Schmerzen sowie der chronischen Entzündungs- bzw. Reizreaktion. Hierdurch soll die Bewegung verbessert werden, so dass man zum Beispiel unter der Schmerzmittel Einnahme auch verstärkt Krankengymnastik durchführen kann.
Hierbei sind insbesondere Medikamente aus der Gruppe der NSAR (Nicht steroidale Antirheumatika) zu empfehlen, da diese die oben genannte zweifache Wirkungsweise besitzen. Diese sind z.B.:
• Ibuprofen 400-800mg*
• Arcoxia 60-120mg*
• Diclofenac 50-100mg*
• Celebrex 100-200mg*
• Naproxen 250-500mg*
Aber auch andere Schmerzmittel wie Novalgin oder Paracetamol sind unterstützend wirksam.
Morphin-Präparate (z.B. Tilidin, Tramal oder Oxycodon) sollten nur nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt unter sorgfältiger Prüfung der Notwendigkeit eingenommen werden, da hier stets das Risiko der Entwicklung einer Abhängigkeit besteht.
Generell empfiehlt sich für einen gewissen Zeitraum eine kombinierte Einnahme von Schmerzmitteln, um zum einen eine bestmögliche Effizienz zu erzielen und zum anderen die Ausbildung eines Schmerzgedächtnisses zu verhindern.
Bei der Planung einer Schmerztherapie helfen wir Ihnen gerne.
* Die hier angegebenen Medikamente und Dosierungen sind Empfehlungen und sollten generell nur nach Absprache mit Ihrem Hausarzt oder Orthopäden eingenommen werden. Es sind auch nicht für alle Patienten, alle Schmerzmittel aus der Gruppe der NSAR zu empfehlen. Lassen Sie sich daher im Vorfeld, nach Abklärung Ihrer Begleiterkrankungen, von Ihrem behandelnden Arzt beraten. Generell sollten aber Medikamente aus der Gruppe der NSAR nie über mehrere Wochen eingenommen werden, da eine Dauereinnahme die Nierenfunktion, das Gefäßsystem sowie die Magenschleimhaut schädigen kann. Wir empfehlen zudem die Kombination mit einem Magenschutz (z.B. Pantoprazol o. Omeprazol).