Von A wie Antibiotika bis Z wie Zytostatika hält die Zentralapotheke der Knappschaft Kliniken Universitätsklinikum Bochum auf dem 1700 Quadratmeter großen Gelände in Bochum-Riemke über 2500 Arzneimittel (463 Rezepturen/ Defekturen aus eigener Herstellung) parat, um den Patienten eine schnelle, zielgerichtete Behandlung zu ermöglichen.
Neben dem Stammhaus in Bochum werden auch die anderen Knappschaft Kliniken des Verbundes (Bottrop, Gelsenkirchen, Recklinghausen, Marl, Dortmund, Lütgendortmund, Lünen und Kamen) von hier versorgt. Somit betreut die Apotheke alle Fachrichtungen, von der Kinderklinik in Gelsenkirchen über die Dermatologie in Recklinghausen und der Stammzelltransplantationseinheit in Bochum bis hin zur Psychiatrie in Lütgendortmund.
Die Versorgung mit Medikamenten erfolgt auf verschiedenen Wegen.
Chemotherapien werden patientenindividuell auf elektronische Anforderung hin in den rund 600 Quadratmetern großen Laboren angefertigt. Jährlich sind das rund 26.500 Zytostatika – Infusionen, Spritzen und Elastomerpumpen – zur Behandlung von Krebserkrankungen. Darüber hinaus werden diverse Rezepturen und Defekturen individuell hergestellt. Dazu gehören neben Augentropfen, Blaseninstillationslösungen, Mundspüllösungen für Krebspatienten und Salben auch Kapseln sowie Schmerzbeutel oder –pumpen (ca. 11.500 sterile Zubereitungen).
Medikamente des Stationsbedarfs werden komplett elektronisch bearbeitet. Die Anforderungen kommen per Webshop in der Apotheke an. Ein Apotheker kontrolliert diese und hält ggf. Rücksprache. Anschließend werden die Arzneimittel halbautomatisch kommissioniert und zu definierten Zeitpunkten ausgeliefert.
Ein großer Bereich ist das sogenannte „Closed Loop Medication Management“ inklusive Unit Dose Versorgung. Dies ist bereits für vier unserer Häuser etabliert (Bochum, Bottrop, Gelsenkirchen und Lütgendortmund) und wird aktuell in den anderen drei Häusern der Knappschaft Kliniken Westfalen ausgerollt. Hier nimmt im Idealfall eine PTA in der zentralen Patientenaufnahme die Medikation des Patienten auf, welche dann von einem Apotheker auf die verfügbaren Präparate umgestellt wird. So erhält der Arzt eine vollständige medikamentöse Anamnese des Patienten und muss diese nur noch prüfen und im einheitlichen Krankenhausinformationssystem freigeben. Diese Arzneimittel sowie alle weiteren ärztlichen Verordnungen im Rahmen des stationären Aufenthalts werden täglich von Stationsapothekern geprüft und direkt aus dem Krankenhausinformationssystem elektronisch an die Verblisterungsautomaten in der Zentralapotheke übermittelt. Hier wird die Medikation der Patienten für 24 Stunden zusammengestellt, durch ein optisches Kontrollgerät auf Identifikation geprüft und taggleich an die Stationen ausgeliefert. So muss die Pflege diese bereitgestellten Tüten nur noch auf Aktualität prüfen. Der Patient erhält seine Medikation in einer individuell bedruckten Tüte.
Ferner sind die Stationsapotheker bei Visiten auf den Intensivstationen sowie im Rahmen der ABS (Antibiotic Stewardship) Teams im klinischen Alltag involviert.
Insgesamt sorgen ca. 50 Mitarbeiter rund um die Uhr für die Sicherstellung einer optimalen Arzneimittelversorgung.