Kollagenosen: Früherkennung, Diagnostik und Therapie – in Ihrer Rheumatologie der Knappschaft Kliniken Kamen

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Zahlen & Fakten: So viele Menschen leben in Deutschland mit Kollagenosen


115.000
haben ca. einer der vier häufigsten Kollagenosen
49.000
haben ca. das Primäre Sjögren-Syndrom
39.000
sind ca. vom systemischen Lupus erythematodes (SLE) betroffen
15.000
leben ca. mit einer systemischen Sklerose (Sklerodermie)

Was sind Kollagenosen?

Kollagenosen sind eine Gruppe seltener, entzündlich-rheumatischer Autoimmunerkrankungen, bei denen sich das Immunsystem gegen körpereigene Strukturen richtet – insbesondere gegen Bindegewebe, kollagenhaltige Strukturen und Blutgefäße. Typisch ist ein schubweiser Verlauf mit sehr unterschiedlichen Beschwerden. Die Erkrankungen können nahezu jedes Organsystem betreffen, was eine interdisziplinäre Betreuung besonders wichtig macht.

Formen von Kollagenosen

Zu den wichtigsten Krankheitsbildern zählen:

Systemischer Lupus erythematodes (SLE)

  • Der SLE ist eine systemische Autoimmunerkrankung, die viele Organe betreffen kann – von Haut und Gelenken bis zu Nieren, Herz oder dem zentralen Nervensystem. Typisch sind Hautveränderungen wie das "Schmetterlingserythem" im Gesicht, Gelenkschmerzen, Fieber und ausgeprägte Erschöpfung. Frauen sind deutlich häufiger betroffen als Männer.

Systemische Sklerose (Sklerodermie)

  • Bei der systemischen Sklerose (auch Sklerodermie genannt) kommt es zu einer krankhaften Vermehrung von Bindegewebe. Das kann sowohl Haut als auch innere Organe betreffen – etwa Lunge, Herz oder Verdauungstrakt. Anzeichen können Durchblutungsstörungen der Finger (Raynaud-Syndrom) und Hautverhärtungen sein.

Idiopathische inflammatorische Myopathien (z. B. Polymyositis, Dermatomyositis)

  • Diese seltenen Muskelerkrankungen gehen mit chronischen Entzündungen der Muskulatur einher. Betroffene berichten u. a. über Muskelschwäche, v. a. in den Oberschenkeln und Oberarmen. Bei der Dermatomyositis treten zusätzlich Hautveränderungen auf.

Primäres Sjögren-Syndrom

  • Diese Autoimmunerkrankung betrifft vorrangig die Speichel- und Tränendrüsen und führt  u. a. zu trockenen Augen und trockenem Mund. Zusätzlich können Gelenkentzündungen oder auch eine Beteiligung von Lunge, Niere oder Nervensystem auftreten.

Typische Symptome bei Kollagenosen

Da Kollagenosen systemische Erkrankungen sind, können sie sehr unterschiedliche Beschwerden verursachen. Mögliche Symptome sind beispielsweise:

Diagnostik von Kollagenosen in den Knappschaft Kliniken Kamen

Die Diagnostik von Kollagenosen erfordert Erfahrung und den Einsatz moderner Verfahren. In den Knappschaft Kliniken Kamen kombinieren wir:

  • Ausführliche Anamnese und klinische Untersuchung
  • Blutuntersuchungen (u. a. ANA, ENA, dsDNA, CK-Werte, Komplementfaktoren, verschiedene Antiphospholipidantikörper)
  • Urinanalysen zur Abklärung einer Nierenbeteiligung
  • Bildgebung (z. B. Ultraschall, MRT, ggf. CT)
  • Lungenfunktionsdiagnostik oder Kapillarmikroskopie bei Bedarf
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Behandlung: Individuell und interdisziplinär

Die Therapie richtet sich nach der Erkrankung, dem Organbefall und dem Schweregrad. In den Knappschaft Kliniken Kamen setzen wir auf ein interdisziplinäres und abgestuftes Behandlungskonzept:


  • Immunsuppressiva: z. B. Kortison zur Entzündungshemmung in akuten Schüben, Methotrexat oder Azathioprin als Basistherapie sowie mögliche Basistherapeutika bei ausgewählten Kollagenosen
  • Biologika: z. B. Belimumab oder Anifrolumab bei therapierefraktären Verläufen eines SLE
  • Physio- und Ergotherapie: zur Erhaltung der Beweglichkeit und Unterstützung bei Muskel- oder Gelenkbeteiligung
  • Schmerztherapie und psychosoziale Unterstützung: insbesondere bei chronischen Verlaufsformen mit hoher Belastung in Kooperation mit der Klinik für Psychiatrie / Psychotherapie an unserem Standort in Lütgendortmund

  • Enge Zusammenarbeit mit anderen Fachdisziplinen: z. B. Pneumologie  bei Lungenbeteiligung, Kardiologie bei Herzsymptomen, Nephrologie bei Nierenschädigung oder mit Augenärzten bei Augenbeteiligung

  • Schulungsangebote zur Krankheitsbewältigung: individuell angepasst für Patienten mit Lupus, Sjögren-Syndrom, Myositis oder Sklerodermie

 

 

Nachsorge und Langzeitbetreuung

Kollagenosen sind chronische Erkrankungen, die eine kontinuierliche Begleitung erfordern. In den Knappschaft Kliniken Kamen bieten wir eine strukturierte rheumatologische Langzeitbetreuung über unsere Institutsambulanz. Hier erfolgen regelmäßige Verlaufskontrollen, Laborkontrollen und Therapieanpassungen. Bei Bedarf koordinieren wir fachübergreifende Konsile – etwa mit der Lungenheilkunde, Nephrologie oder Kardiologie.

Ergänzend können Rehabilitationsmaßnahmen – etwa nach schweren Krankheitsschüben oder bei anhaltender Funktionseinschränkung – zur Stabilisierung und Verbesserung der Lebensqualität beitragen. Dabei arbeiten wir eng mit unserer Reha Kamen und weiteren spezialisierten Einrichtungen im Verbund der Knappschaft Kliniken zusammen wie die Chiemgau-Klinik Marquartstein oder die Paul-Ehrlich-Klinik, um eine ganzheitliche Versorgung sicherzustellen.

Vereinbaren Sie jetzt einen Termin in der Klinik für Rheumatologie in den Knappschaft Kliniken Kamen!

Rheumatologie Kamen

Stellvertretend für die Chefarztsekretärin: Diana Flegel

Tel.: 02307 149-336
E-Mail: diana.flegel@knappschaft-kliniken.de
Adresse: Nordstraße 34, 59174 Kamen

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