Schädelhirntrauma

Verletzungen des Kopfes sind in allen industrialisierten Ländern bedingt durch die hohe Anzahl von Verkehrsunfällen eine führende Krankheits- und Todesursache. Hierbei sind junge Männer im Alter von 20 bis 40 Jahren besonders häufig betroffen. Unsere Neurochirurgische Klinik verfügt über alle Verfahren, die für eine umfassende und moderne Überwachung und Behandlung von Patienten mit einem Schädel-Hirn-Trauma erforderlich sind.

Diagnostik:
Die Knappschaft Kliniken Recklinghausen verfügen über einen Hubschrauberlandeplatz und sind Standort eines Notarztwagens. Die interdisziplinäre Erstversorgung erfolgt in der Zentralen Notaufnahme mit integriertem Schockraum. Bei Ankündigung eines Schwerverletzten über die Einsatzleitstelle werden Vertreter aller beteiligten Fachdisziplinen (Anästhesie, Unfallchirurgie, Neurochirurgie, MKG-Chirurgie) sofort informiert und nehmen den Patienten bzw. den ihn transportierenden Notarzt gemeinsam bei seinem Eintreffen in Empfang. Der Austausch mit anderen Fachdisziplinen und die Absprache der erforderlichen Therapieschritte bietet so die optimale Behandlung aller Verletzungen. Es stehen ein Spiral-CT, ein MRT sowie Angiographie in unmittelbarer Nähe zum Schockraum rund um die Uhr zur Verfügung.

Behandlung:
Operation: Für die akute operative Versorgung sind alle Möglichkeiten incl. Operationsmikroskop gegeben. Der Neurochirurg konzentriert sich dabei darauf, den Hirndruck, der z. B. durch Blutungen im Kopf oder durch eine diffuse Hirnschwellung lebensbedrohlich erhöht wird, möglichst schnell in einer Notoperation zu senken (Bild 1). Neben der notfallmässigen Versorgung der Patienten ist die Behandlung von Folgezuständen nach Kopfverletzungen Gegenstand unserer Arbeit: Die plastische Rekonstruktion von Hirn- und Gesichtsschädelverletzungen erfolgt hierbei in enger Kooperation mit der Klinik für MKG-Chirurgie (Bild 2). Die Behandlungsmöglichkeiten des posttraumatischen Hydrocephalus sind ebenfalls Aufgabe der Neurochirurgie.

Intensivmedizinische Behandlung:
Leichtere Verletzungen werden im eigenen Stationsbereich versorgt. Die Behandlung schwerverletzter Patienten erfolgt auf der vor 2 Jahren neu errichteten interdisziplinären Intensivstation in Zusammenarbeit mit der Klinik für Anästhesiologie (Chefarzt: Prof. Dr. H.-G. Bone). Auch hier steht ein Neurochirurg rund um die Uhr für die spezielle Therapie unseres Fachgebietes zur Verfügung.

Nachbehandlung:
In der Regel müssen Patienten nach einem Schädel-Hirn-Trauma rehabilitativ nachbehandelt werden. Um die Organisation dieser Nachbehandlung kümmert sich der Sozialdienst. Die Neurologische Frührehabilitation kann bei knappschaftlich- und privatversicherten Patienten auf der Neurologischen Früh-Rehabilitationsstation erfolgen. Dieses hat den Vorteil, daß auch nach Beendigung der eigentlichen neurochirurgischen Behandlung Fragestellungen, die unser Fachgebiet betreffen, auf kurzem Wege schnell beantwortet werden können. Anders versicherte Patienten werden nach Beendigung der neurochirurgischen Behandlung in heimatnahe Rehabilitationszentren verlegt.

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Bild 1: schweres Schädel-Hirn-Trauma mit akut subduralen Hämatom

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Bild 2: spätere Rekonstruktion eines ausgedehnten Knochendefekts mit einem Titan-Implantat


Priv.-Doz. Dr. med. Maximilian Puchner
Priv.-Doz. Dr. med. Maximilian Puchner
Tel.: 02361 56-3601
Fax: 02361 56-3698
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