Klinik für Neuroradiologie ist Vorreiter bei Behandlung von Hirnarterienaneurysmata
Die Diagnose „Hirnarterienaneurysma“ ist häufig ein Zufallsbefund. „Dabei handelt es sich um eine arterielle Gefäßerweiterung im Gehirn“, erklärt der Chefarzt der Klinik Dr. med. Christian Loehr. Im Normalfall bleibt das Aneurysma zunächst symptomfrei und daher unerkannt.
Dr. Loehr: „Ein Aneurysma kann grundsätzlich an allen Gefäßen im Körper auftreten. Häufig kommt es zu einer Gefäßerweiterung der Bauchaorta oder eines Gefäßes im Gehirn. Die große Gefahr ist, dass im schlimmsten Falle das betroffene Gefäß platzen kann. Dann kommt es oft zu schweren Blutungen und das ist dann absolut lebensbedrohlich.“
Dr. Claus-Volker Bardelle erhielt die Hiobsbotschaft „Hirnarterienaneurysma“ nach einer durchgeführten MRT-Untersuchung. Zur fachlichen Abklärung und weiterführenden Behandlung suchte er die Klinik für Neuroradiologie in den Knappschaft Kliniken Recklinghausen auf. Dort konnte die arterielle Gefäßerweiterung minimalinvasiv und erfolgreich behandelt werden. „Je nach Form und Größe des Aneurysmas können verschiedene sogenannte Devices zum Einsatz kommen“, so Dr. Loehr. Diese „stopfen“ das Aneurysma von innen aus, so dass sie nicht mehr platzen können.“
Bei Patient Dr. Bardelle gab es einen weiteren Glücksgriff – Chefarzt Dr. Loehr konnte bei dem Eingriff ein in Deutschland und Europa erst vor kurzem zugelassenes Device einsetzen: „Damit sind wir in den Knappschaft Kliniken Recklinghausen Vorreiter in Deutschland. Bisher kommt das Device hauptsächlich in den USA zum Einsatz. Und jetzt das erste Mal in Deutschland.“ Der große Vorteil für Dr. Claus-Volker Bardelle ist, dass er durch das neue Device keinen sonst bei diesen komplizierten Aneurysmen notwendigen Stent benötigt und auch nach dem Eingriff keine Blutverdünner einnehmen muss.
Den Eingriff, der über die Leiste erfolgte, hat Dr. Bardelle gut überstanden. Er konnte bereits nach drei Tagen Krankenhausaufenthalt beschwerdefrei entlassen werden. „Ich fühle mich sehr gut und bin froh, dass die Gefahr gebannt ist“, sagt der Zahnarzt. Dank des Eingriffs in den Knappschaft Kliniken Recklinghausen kann er wieder deutlich unbeschwerter leben.
