Im Sinne des Klimaschutzes: Kamener Krankenhaus investiert vier Millionen Euro in seine Lüftungstechnik
Das Ziel ist hoch gesteckt: Bis 2045 wollen die Knappschaft Kliniken CO₂-neutral sein. Um das zu erreichen, hat das Kamener Krankenhaus in den vergangenen Jahren wichtige Schritte unternommen und seit 2018 rund vier Millionen Euro in eine neue Lüftungs- und Heiztechnik investiert. Ziel ist es, den Energieverbrauch deutlich zu senken und teure Energie einzusparen.
Hinter dem markanten braunen Gürtel in Höhe der zweiten Etage der Klinik an der Nordstraße verbirgt sich die zentrale Technik, die für das Raumklima im gesamten Gebäude verantwortlich ist. In den vergangenen Jahren wurden hier die alten Schaltkästen durch moderne Technik ersetzt, die präziser steuert und effizienter arbeitet. Die Klinikleitung sieht das Projekt als wichtigen Baustein, um Klimaschutz und wirtschaftlichen Betrieb miteinander zu verbinden. „Der jährliche Energieverbrauch eines Bettes auf der Intensivstation entspricht dem eines Einfamilienhauses“, sagt Johanna Nijhof und ergänzt: „Mit der neuen Anlage sparen wir rund 200.000 Euro pro Jahr ein.“
Die neue Technik nutzt die Abluft, um Wärme zurückzugewinnen und bei Bedarf auch Kälte bereitzustellen. „So wird weniger Primärenergie benötigt, was den Gasverbrauch und damit den CO₂-Ausstoß des Krankenhauses senkt“, erklärt der Technische Leiter des Hauses, Daniel Kieper. Die Kältefunktion spielt vor allem im Sommer eine Rolle. In Krankenhäusern dürfen die Temperaturen in sensiblen Bereichen nicht zu stark schwanken. „In den Operationssälen muss eine konstante Temperatur von 18 bis 21 Grad herrschen“, so Kieper. Deshalb verfügt jeder OP über eine eigene Lüftungsanlage, die unabhängig von den anderen Systemen arbeitet.
Um zusätzlichen Strom und Wärme einzusparen, werden die Anlagen nach Ende des regulären OP-Betriebs automatisch heruntergefahren. Bei Notfällen außerhalb der üblichen Arbeitszeiten lässt sich die jeweilige Lüftungsanlage per Knopfdruck wieder zuschalten. So bleibt die Versorgungssicherheit gewährleistet, ohne dauerhaft auf Volllast zu laufen.
Die neue Lüftungstechnik arbeitet übrigens weitgehend autark. Gesteuert und überwacht wird sie über einen Monitor im Technikraum. Von dort aus können Daniel Kieper und seine Kollegen Betriebszustände prüfen und bei Bedarf regulieren. Zusätzlich gibt es einmal am Tag einen Kontrollgang.
