„Jetzt ist das Leben für meinen Vater wieder lebenswert“
Nach einem Unfall konnte Feyzullah Aktas weder gehen noch stehen – Das Engagement seiner Tochter Nergis und eine OP in den Knappschaft Kliniken Lünen halfen ihm wieder auf die Beine
Nach einem schweren Traktorunfall in der Türkei war Feyzullah Aktas verzweifelt. Der rüstige 79-Jährige, der als Rentner Urlaub in seiner Heimat gemacht hatte, konnte von einem Tag auf den anderen nicht mehr gehen und stehen. Statt wie sonst im Garten zu arbeiten, an seinem Eigenheim zu werkeln oder eben mehrmals im Jahr von der neuen in die alte Heimat zu fliegen, war er plötzlich zum Nichtstun verdammt und litt auch Wochen nach dem Unfall noch an unerträglichen Schmerzen.
Tochter Nergis, die als Krankenschwester in den Knappschaft Kliniken Lünen arbeitet, rührte das Schicksal ihres Vaters. Sie mochte sich damit nicht abfinden, nahm ihren Vater mit in die Klinik in Brambauer und stellte ihn in der dortigen Unfallchirurgie vor. Auf dem Röntgenbild sah man, dass der Rentner beim Unfall unter anderem einen Oberschenkelbruch erlitten hatte, der in der Türkei nicht gut versorgt worden war. „Man hatte den Knochen in einer Notfalloperation zwar mit einem Nagel stabilisiert, den Bruch aber nicht richtig eingerichtet“, schildert die Tochter.
Schnell war klar: Feyzullah Aktas musste noch einmal operiert werden. Aber so einfach war das nicht. „Wir brauchten erst einmal Angaben zum verwendeten Implantat, das in der EU nicht zugelassen ist, und dann natürlich den Operationsbericht aus der Türkei“, erinnert sich der Leitende Arzt der Unfallchirurgie, Dr. Markus Stebener. Die Recherche gestaltete sich schwierig, aber die Tochter war hartnäckig: „Irgendwann habe ich den Arzt, der meinen Vater operiert hatte, auf Instagram gefunden und ihn einfach privat angeschrieben“. Und zum Glück hatte sie Erfolg: Die benötigten Angaben kamen und der Eingriff konnte erfolgen.
Zusammen mit seinem Oberarzt Dr. Jan Schneider nahm Markus Stebener die OP vor und kam dafür extra aus dem Urlaub in die Klinik. Das Team entfernte den in der Türkei eingebrachten Nagel, richtete den Bruch und setze ein neues Implantat ein. Die folgenden zehn Tage verbrachte Feyzullah Aktas anschließend in der Klinik in Brambauer – gepflegt von der eigenen Tochter.
Die kümmerte sich auch zuhause noch um ihn und freut sich nun mit der ganzen Familie über den Erfolg der Behandlung in den Knappschaft Kliniken Lünen. „Jetzt ist das Leben für meinen Vater wieder lebenswert. Er kann ohne Schmerzen laufen und werkeln. Und er hat sich sogar schon wieder auf seinen Trecker gesetzt.“ Der hat für den 79-Jährigen übrigens eine besondere Bedeutung: Als Feyzullah Aktas in den 1970er Jahren als „Gastarbeiter“ nach Deutschland kam, kaufte er die Zugmaschine von seinen ersten Ersparnissen für seine Familie in der alten Heimat.