Bei einer Vielzahl der hämatologischen Erkrankungen können sogenannte Hochdosischemotherapien zur Heilung oder zu einer deutlichen Verbesserung der Langzeitprognose führen. Die Intensität dieser Therapieformen führt jedoch zu einer weitgehenden Zerstörung des blutbildenden Knochenmarks.
Damit der Nutzen von Hochdosistherapiekonzepten den Patienten zugutekommt, erfolgt im Anschluss an die intensive Chemo- und/oder Strahlentherapie z.B. eine Autologe Blutstammzelltransplantation.
Seit 1999 werden bei den Knappschaft Kliniken Universitätsklinikum Bochum Autologe Stammzelltransplantationen bei verschiedenen Indikationen durchgeführt. Neben Multiplen Myelomen, Mantelzell-Lymphomen und anderen Lymphomrezidiven, werden auch Patienten mit ZNS-Lymphomen, Keimzelltumoren und bestimmten Weichgewebstumoren (Sarkomen) autolog stammzelltransplantiert.
Als Besonderheit werden in der Klinik für Hämatologie, Onkologie, Stammzelltransplantation und Zelltherapie Autologe Blutstammzelltransplantationen auch bei progressiver systemischer Sklerose bzw. Sklerodermie erfolgreich angewandt.
Die Stammzellsammlung (Apherese) sowie die Lagerung der Stammzellen in flüssigem Stickstoff erfolgen dabei ebenso wie die eigentlichen Hochdosistherapien mit Autologer Stammzelltransplantation direkt am ZHOE. Je nach Indikation und klinischer Ausgangssituation werden die Patienten auf den Stationen 1, 8 oder der speziellen Stammzelltransplantationsstation versorgt.
Bei anderen hämatologischen Erkrankungen (Akuten Leukämien, Meylodysplastischen Syndromen, Myeloproliferativen Neoplasien, Aplastischen Anämien und auch therapierefraktären Lymphomen) kann die Notwendigkeit einer Allogenen Blutstammzelltransplantation bestehen.
Hierbei werden nach einer intensiven Chemotherapie blutbildende Stammzellen von einem ausgewählten verwandten oder unverwandten Spender aus dem peripheren Blut oder Knochenmark gewonnen und auf den Patienten übertragen. Bei den Knappschaft Kliniken Universitätsklinikum Bochum werden seit 2014 Allogene Blutstammzelltransplantationen durchgeführt.
Seit 2018 steht eine erweiterte Stammzellstation zur Verfügung, auf der in 14 Einzelzimmern die optimale Versorgung der Patienten i.R. von Zelltherapieverfahren nach modernsten Standards möglich ist (s. fotograf. Rundgang Homepage).
Neben spezialisierten Pflegekräften und Ärzten sind die Mitarbeiter der Ernährungsmedizin, der Physiotherapie, der Psychoonkologie, der Krankenhausseelsorge und des Sozialdienstes in die Betreuung der Patienten eingebunden. Sowohl der stationäre Aufenthalt als auch die ambulante Nachsorge wird nach höchsten Standards gewährleistet. Hierzu gehören zusätzlich zu ausführlichen Aufklärungen der Patienten und Angehörigen über die Transplantation/Zelltherapie inklusive notwendiger Voruntersuchungen auch die Koordination der Spenderbereitstellung und die Versorgung bei spezifischen unerwünschten Behandlungsfolgen.