Pressemitteilungen der
Knappschaft Kliniken

23.07.2025

Erstmals komplexes und operationsfreies Verfahren zur Aneurysma-Behandlung durchgeführt

Neuroradiologen und Neurochirurgen an den Knappschaft Kliniken Bottrop freuen sich über die erfolgreiche Zusammenarbeit

In den Knappschaft Kliniken Bottrop kam erstmals das sogenannte „stent-assistierte Coiling-Verfahren“ zur Behandlung eines Aneurysmas im Gehirn zum Einsatz. Bei einer 44-jährigen Patientin, die bereits vor 10 Jahren wegen eines Hirnarterien-Aneurysmas behandelt wurde, stellte sich heraus, dass die Aussackung des Blutgefäßes im Bereich der Hirnarterie wieder auf eine Größe von 9 mm angewachsen war. Dies stellte eine potenziell lebensbedrohliche Situation für die junge Frau dar, sodass eine zweite Behandlung unumgänglich war.

Um ein neuerliches Wachstum des Aneurysmas auszuschließen, entschieden sich die Experten dafür, bei der Patientin einen komplexen aber erfolgsversprechenden Eingriff durchzuführen: Das stent-assistierte Aneurysma-Coiling ist ein hochspezialisiertes Verfahren zur Behandlung von Hirnaneurysmen und wurde an den Knappschaft Kliniken Bottrop erstmals in enger Kooperation zwischen Radiologie und Neurochirurgie durchgeführt. Um die Gefäßaussackung an der Hirnarterie von innen zu verschließen, wurden winzige Platinspiralen – sogenannte Coils – durch ein dünnes Röhrchen (Katheter) in das Aneurysma eingeführt. Die Spiralen fördern die Bildung eines Blutgerinnsels, das das Aneurysma abdichtet. Damit die Spiralen nicht herausrutschen können, wurde zusätzlich ein kleines Drahtgitter – ein Stent – in das Gefäß eingesetzt. Dieser hält die Spiralen an Ort und Stelle und sorgt dafür, dass das Blut normal weiterfließen kann.

Die moderne neuroradiologische Ausstattung an den Knappschaft Kliniken Bottrop ermöglichte die präzise Diagnostik und minimalinvasive Behandlung auf dem neuesten Stand der Medizin. „Das Verfahren ist besonders schonend und vermeidet eine offene Operation am Gehirn“, erklärt Rustam Ibrahim, Oberarzt der Klinik für Radiologie und Leiter des Departements für interventionelle Radiologie und Neuroradiologie. Sascha Zink, Chefarzt der im Frühjahr neu etablierten Klinik für Neurochirurgie ergänzt: „Die Patientin wurde neuroradiologisch komplex und aufwendig versorgt, so dass jetzt auch der neuerliche Bluteinstrom sicher ausgeschaltet werden konnte. Das Aneurysma ist dabei nach vielen Jahren erneut und definitiv verschlossen worden.“

Die beiden erfahrenen Mediziner freuen sich über die erfolgreich verlaufene Behandlung der Patientin und sind stolz darauf, dass sich die interdisziplinäre Zusammenarbeit beider beteiligten Kliniken des Neurozentrums so schnell und so gut eingespielt hat. Das Neurozentrum setzt sich zusammen aus der Klinik für Neurologie, der Klinik für Neurochirurgie und der Abteilung für Neuroradiologie.

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